Nabu ruft Bürger zum Zählen auf Warmes Wetter, wenig Wintervögel?

Mainz/Zweibrücken · Die 13. „Stunde der Wintervögel“ startet am Freitag bei diesmal sehr milden Temperaturen.

  Ob Vögel wie der Kleiber eher im Wald bleiben oder zu den Futterhäuschen kommen, bleibt in diesem Winter spannend.

Ob Vögel wie der Kleiber eher im Wald bleiben oder zu den Futterhäuschen kommen, bleibt in diesem Winter spannend.

Foto: dpa/dpaweb/A9999 DB Manfred Delpho

(red) Zweistellige Plusgrade zum Jahreswechsel: Selten war es zur traditionellen Wintervogelzählung von Naturschutzbund (Nabu) und seinem Bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) so mild wie jetzt. Die Mitmachaktion findet vom 6. bis 8. Januar zum 13. Mal statt. Alle Menschen in Deutschland sind am kommenden Wochenende dazu aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und dem Nabu zu melden.

„Die milden Temperaturen bescheren unseren Wintervögeln eine entspanntere Nahrungssuche. Ohne Frost und Schnee finden sie ihr Futter leichter in der Natur – daher werden wir wahrscheinlich weniger Besucher und Arten an den Futterstellen zählen. Das haben wir bereits früher in milden Wintern beobachten können“, sagt Olaf Strub, Geschäftsführer des Nabu Rheinland-Pfalz. „Dazu kommt noch, dass durch das Mastjahr Eichen, Buchen, Fichten und Co. viele Früchte gebildet haben. Für Arten wie Kleiber, Eichelhäher, Kernbeißer und Finken ist das wie ein Schlaraffenland. Möglicherweise bleiben sie eher im Wald und kommen nicht so oft in die Siedlungen. Das alles wird unsere Zählung zeigen.“

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum 13. Mal statt. Bei der vergangenen Vogelzählung im Januar 2022 ergatterte der Haussperling den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Deutschlands Gärten. Auch in Rheinland-Pfalz lag der Haussperling vorne. Auf ihn folgten rheinland-pfalz- wie bundesweit Kohlmeise und Blaumeise auf Platz zwei und drei. Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem Nabu. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist. Die Beobachtungen können per App unter www.NABU.de/vogelwelt oder unter www.NABU.de/onlinemeldung bis zum 16. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 7. und 8. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer (0800) 1 15 71 15 geschaltet.

Die Naturschutzjugend (Naju) lädt mit der „Schulstunde der Wintervögel“ vom 9. bis 13. Januar alle Kinder ein, die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen, zu beobachten und eine Stunde lang auf dem Schulhof, im Park oder im Garten zu zählen. Welche Vögel verbringen den Winter in Deutschland und wie können sich schon Kinder für ihren Schutz einsetzen? Das Begleitheft zur Schulstunde liefert zahlreiche Anregungen, ein Poster stellt die häufigsten Wintervogelarten vor und eine kindgerechte Zählkarte erleichtert die Teilnahme an der Vogelzählung. Alle Infos unter www.NAJU.de/sdw.

Infos zur Aktion unter www.stundederwintervoegel.de

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