Musikverein St. Michael Bechhofen Zeitlose Filmmusik und Evergreens

Bechhofen · Der Musikverein St. Michael Bechhofen präsentierte an zwei Abenden sein großes Jahreskonzert. Für jedes Alter und jeden Geschmack war etwas im Programm zu finden.

 Stephanie Ernst (vorne rechts) unterstützte gekonnt das sehr gute Blasorchester des Musikvereins Bechhofen.

Stephanie Ernst (vorne rechts) unterstützte gekonnt das sehr gute Blasorchester des Musikvereins Bechhofen.

Foto: Sebastian Dingler

So ein Blasorchester gibt es auf der Sickinger Höhe wohl kein zweites Mal: Der Musikverein Sankt Michael aus Bechhofen präsentierte jetzt sein Orchester zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit. Wobei Orchester und Verein im Grunde gleichbedeutend sind.

Zunächst gab es ein „Auswärtsspiel“ in der Zweibrücker Karlskirche Ende Oktober, was laut Dirigent Stephan Bäsel leider nicht so gut besucht war. Beim Heimspiel in der Bechhofer katholischen Kirche waren die Reihen aber sehr gut gefüllt, etwa 150 Besucher dürften es gewesen sein. Das Programm der beiden Herbstkonzerte nannte sich „Zeitlos“; das spielte wohl darauf an, dass die Stücke aus ganz unterschiedlichen Jahrzehnten stammten. Das reichte vom Beatles-Evergreen „Yesterday“ bis zu Adeles „Skyfall“ oder vom Pink Panther bis zur Filmmusik vom König der Löwen. Überhaupt, Filmmusik war stark vertreten im Repertoire des Blasorchesters.

Und so startete das Konzert erstmal mit einem Medley berühmter Filmmelodien von John Williams. Der hatte die Musik zu Star Wars, E.T. und Jurassic Park geschrieben. Alsbald kam Sängerin Stephanie Ernst auf die Bühne. Die 23-Jährige aus Contwig arbeitet schon länger mit dem Blasorchester zusammen und sorgte mit „Can You Feel the Love Tonight“ von Elton John für ein erstes Highlight.

Überraschend hatte sich danach mit Umberto Tozzis „Gloria“ ein Italo-Popstück ins sonst eher anglophone Programm geschlichen – aber das hört man ja immer wieder gerne. Beim schönen alten Soulstück „Feeling good“ war wieder die junge Sängerin am Mikrofon und machte ihre Sache hervorragend.

Toll und auf jeden Fall erwähnenswert auch die Moderation von Saxofonistin und Keyboarderin Kerstin Wrobel – ein Multitalent. Sie erklärte zum Beispiel, dass es bei der Ouvertüre des Musicals Les Misérables um durch Paris marschierende Truppen auf dem Weg in die Freiheit gehe. Vom König der Löwen könne sie gar nicht genug kriegen, meinte sie, und so spielten die 25 Musiker gleich noch ein Medley der Filmmusik, nachdem ja schon der Elton John-Song aus diesem Film stammte. Bei „A natural woman“ wagten sich das Blasorchester und Sängerin Stephanie Ernst an die große Aretha Franklin heran, aber auch das konnte sich hören lassen. Der „Final countdown“, eigentlich ein Hardrock-Stück der schwedischen Gruppe Europe, läutete dem Titel gemäß das Ende des Konzerts ein. Dabei hatte auch Schlagzeuger Thomas Schwegel, seines Zeichens zweiter Vorsitzender des Musikvereins, ein Solo.

Doch einen hatte das Orchester noch, besagten Beatles-Titel „Yesterday“. Wunderbarer Song, tolles Arrangement – ein würdiger Abschluss für ein schönes Konzert. Toll auch, dass beim relativ modernen Programm mehrere Musiker mitmachen, die die 80 schon überschritten haben.

Wie Dirigent Bäsel hinterher erzählte, hat der Bechhofer Verein ein größeres Einzugsgebiet. Aus nahe gelegenen Dörfern wie Rosenkopf und Käshofen kommen da Musiker, aber auch aus Thaleischweiler-Fröschen oder Zweibrücken. Wer ein Instrument beherrsche und mitmachen wolle, kann sich übrigens gerne melden: „Musiker sind immer wieder willkommen“, sagte Bäsel.

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