Musikverein „Schwarze Husaren“ Kleinsteinhausen Mit Marsch und Klassik in den Frühling

Kleinsteinhausen · Der Musikverein „Schwarze Husaren“ Kleinsteinhausen präsentierte eindrucksvoll seine musikalische Vielfältigkeit.

 Der Musikverein „Schwarze Husaren“, unter Leitung von Erich Gingrich, hatte am Sonntag zu seinem Frühlingskonzert ins Dorfgemeinschaftshaus Kleinsteinhausen eingeladen.

Der Musikverein „Schwarze Husaren“, unter Leitung von Erich Gingrich, hatte am Sonntag zu seinem Frühlingskonzert ins Dorfgemeinschaftshaus Kleinsteinhausen eingeladen.

Foto: Sabine Best

Mit ihrem traditionellen Frühlingskonzert begeisterten die 20 Musikerinnen und Musiker des Musikvereins „Schwarze Husaren“ unter der bewährten Leitung ihres Dirigenten Erich Gingrich am vergangenen Sonntagnachmittag ihr Publikum im nahezu voll besetzten Saal des Dorfgemeinschaftshauses in Kleinsteinhausen.

Sehr dynamisch startete das Orchester sein Programm mit der Titelmelodie aus der britisch-amerikanischen Puppen-Comedy Serie „Muppet Show“. Wie das gesamte Programm hatte der Dirigent unter Berücksichtigung der Wünsche seines Orchesters den Auftakt bestens gewählt, heißt es doch im Songtext „It’s time to play the music“!

Einen starken Gegensatz zu diesem schwungvollen Anfang bildete der Beitrag „Nessaja“, ein Lied aus dem Musical „Tabaluga“ von Peter Maffay; die melancholische Melodie, auch unter dem Titel „Ich wollte nie erwachsen sein“ bekannt, wurde vom Orchester sehr einfühlsam umgesetzt. Auch Operettenmusik gehört zum Programm der „Husaren“: Das großen Potpourri aus der „Maske in Blau“ von Fred Raymond forderte die ganze Bandbreite musikalischen Ausdrucks der Musiker. Präzise Wechsel in Tempo, Lautstärke und Rhythmus – vom Rumba über Blues, Tango und Walzer bis zum Foxtrott – wurden vom ganzen Ensemble mit Bravour gemeistert.

Mit dem „Royal Air Force March“, dem offiziellen Marsch der kanadischen Streitkräfte, ging es zünftig im Zwei-Viertel-Takt weiter. „Dieses Stück haben wir 2009 für unsere damalige Kanada-Tournee eingeübt“, erklärte Orchestermitglied Volker Teuscher, der charmant und mit vielen Hintergrundinformationen zu den einzelnen Titeln durchs Programm führte.

Dem Publikum südländische Urlaubsgefühle zu vermitteln gelang dem Orchester bestens mit dem Potpourri „Brasil Tropical“ mit bekannten Rhythmen und Melodien aus Südamerika. Ein Beitrag, der besonders gut „ins Ohr ging“, war eine moderne Marsch-Swing-Kombination aus einem der populärsten deutschen Militärmärsche „Alte Kameraden“. Nach einem Arrangement von Thomas Becker spielten die Musiker mit viel Hingabe die melodischen Wechsel zwischen Marsch und Swing, wobei auch ein ausdrucksstarkes Posaunensolo von Orchestermitglied Paul Sawall nicht fehlen durfte.

Mit bekannten Melodien wie „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“, „Anita“ und „Mendocino“, wurden die Gäste bei einem weiteren sehr gelungenen Medley in die 70er Jahre zurückversetzt, bevor der „Gruß an Kiel“ in energischem Marschtempo die Pause einläutete.

Hier war wie immer Verlass auf die Kleinsteinhauser Landfrauen, die ihre Gäste bestens verköstigten. Im Anschluss erhielten die Landfrauen ein Dankeschön in eigens verfasster Gedichtform. Und zum doppelten Jubiläum – dem 70-jährigen Bestehen des Landfrauen-Vereins und dem 70. Geburtstag der Vorsitzenden Ute Doniat – einen musikalischen Geburtstagsgruß.

Den zweiten Teil des Konzerts läutete das Orchester mit dem bekannten österreichischen „Hoch- und Deutschmeister-Marsch“ ein, bevor Julia Hüther, die Vorsitzende der „Schwarzen Husaren“, zusammen mit Winfried Krämer, dem Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Pirmasens/Zweibrücken, die schöne Aufgabe hatte, Ehrungen von aktiven Mitgliedern vorzunehmen.

Für fünf Jahre Mitgliedschaft wurden Eric Schaeffer und Jonas Süs ausgezeichnet. Paul Sawall, Christian Süs und Hanna Sustrath erhielten die Ehrennadeln für zehnjährige Mitgliedschaft. Seit 30 Jahren musiziert Willi Becker im Verein, auch er bekam die besondere Auszeichnung wie auch Otfried Conrad und Roland Quirin, die bereits seit 60 Jahren als aktive Musiker das Orchester bereichern. Eine Würdigung für seine besonderen Verdienste für die Musik und als „seit Jahrzehnten sehr engagierter Vereinsmensch“, wie Krämer lobte, bekam Erich Gingrich mit der Verleihungsurkunde und Verdienstnadel.

„Mit „Highlights der Klassik“ ging es im Programm weiter: Der anspruchsvolle Beitrag beinhaltet die Symphonie Nr. 40 von Mozart, bei der besonders das Können an Klarinette und Querflöte gefragt war, sowie Werke von Tschaikowski, Beethoven, Brahms und Rossini. Auch hier gelang es dem Orchester einmal mehr die jeweilige Charakteristik der Stücke ausdrucksstark umzusetzen.

Nach der flotten Polka „Jeder Tag bringt neue Hoffnung“ mit originellem Tempowechsel, stand nach der zweistündigen Veranstaltung passend mit „Guten Abend, gut‘ Nacht“ von Johannes Brahms der letzte sehr einfühlsam gespielte Beitrag mit einem wunderbaren Trompetensolo von Christian Süs an.

Nicht nur die Gäste quittierten die Leistung des Orchesters mit begeistertem Applaus und gaben sich erst nach zwei Zugaben zufrieden, auch der Dirigent lobte seine Musikerinnen und Musiker im Alter von 11 bis 92 Jahren: „Wir sind nicht nur ein Verein, sondern eine große Musikerfamilie“. Auf den Punkt brachte es auch eine Zuhörerin: „Es ist schon toll, dass so ein kleines Dorf wie Kleinsteinhausen ein so großes Konzert auf die Beine stellen kann.“

Der Musikverein „Schwarze Husaren“ freut sich immer über aktive Mitglieder. Informationen gibt es bei Julia Hüther, Tel. (0157) 55 53 83 00 oder Erich Gingrich, Tel. (0 63 39) 371.

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