20 fleißige Großsteinhauser im Einsatz Berge von Müll und Schrott aus der Natur geholt

Großsteinhausen · Von Altreifen über einen Röhrenmonitor bis zu Porzellankloschüsseln reichte beim Umwelttag die Ausbeute der freiweilligen Großsteinhauser Müllsammler.

 Rund um Großsteinhausen waren am vergangenen Samstag engagierte Dorfbewohner als Müllsammler unterwegs. Hier ein Drittel ihrer Ausbeute.

Rund um Großsteinhausen waren am vergangenen Samstag engagierte Dorfbewohner als Müllsammler unterwegs. Hier ein Drittel ihrer Ausbeute.

Foto: Norbert Schwarz

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Zweimal musste der Umwelttag in Großsteinhausen verschoben werden – jetzt, letzten Samstag, konnten die Vorsitzende des örtlichen Landfrauenvereins Sylvia Lauer und Ortsbürgermeister Volker Schmitt 20 Erwachsene und Kinder zum traditionellen Säuberungstag der Dorfumgebung begrüßen und nach getaner Arbeit mit der großen Helferschar bei der Grillhütte im Hochseiters plauschen und dabei die überaus erfolgreiche Aktion Revue passieren lassen. 

Zuletzt sei es die Rückkehr des Winters Anfang April gewesen, davor die Schlechtwettertage ohnehin. Ortsbürgermeister Schmitt ist bei alledem nur froh gewesen, dass in beiden Fällen die Terminverschiebung jeweils rechtzeitig mögliche Helfer erreichte und deshalb im dritten Anlauf jetzt auch eine stattliche Schar an ehrenamtlichen Mülleinsammlern zusammen gekommen sei.

Dass es weiterhin unvernünftige Menschen gibt, die ihre Wohlstandsartikel, Gebrauchsgegenstände und auch Unrat einfach draußen in der Natur hinterlassen, findet nicht allein der Ortsbürgermeister unverschämt und gegenüber dem Gemeinwesen höchst unanständig.

Drei große Wagenanhänger Müll sind innerhalb von drei Einsatzstunden gesammelt worden. Was auch bei der jetzigen Aktion unbelehrbare Mitmenschen in der freien Natur hinterließen, versetzte einmal mehr die Helferschar in Erstaunen. Alte Autoreifen, ein Fahrrad, ein großer, unhandlicher Röhrenmonitor. Kostenlos hätte dieser bei einer Sammelstelle für Elektroschrott abgegeben werden können. Aus der Klamm, die entlang der Landstraße hinunter vom Dorf zur Großsteinhauser Mühle führt, hatten die Freizeit-Müllaktionisten den Schrott herausgeholt. Dazu schwere Porzellankloschüsseln, ein ausrangierter Autoauspuff, jede Menge Plastikmüll und auch einen Müllsack voller Windel. Das breite Müllspektrum wurde mit einem ausgebauten Durchlauferhitzer, leeren Gasflasche und gar einem Leitpfosten ergänzt.

„Ich bin schon etliche Jahre dabei und denke stets, dass doch die Aktionen und das öffentliche Belehrung irgendwann einmal Früchte tragen und die Menschen einfach vernünftiger werden, doch das scheint einfach nicht der Fall zu sein“, stellt der dieserhalb enttäuschte Ortsbürgermeister von Großsteinhausen fest.

Die Idee, einen solchen Aktionstag überhaupt zu organisieren hatten die Landfrauen des Ortes schon vor etlichen Jahren – allein wegen der Corona-Pandemie war es in den beiden letzten Jahren zu einer Zwangspause gekommen.

In der Helferschar befanden sich diesmal auch zahlreiche junge Mütter und Väter. Die Leiterin des Großsteinhauser Kindergartens Stephanie Schnöder war im passenden Arbeitsoutfit zur Stelle und die Landfrauenvereinsvorsitzende Sylvia Lauer war ob des harmonische Miteinanders bei der Sammelaktion wie zum Abschluss beim Plausch an der Grillhütte voll des Lobes für die Helferschar. Für die gereichte Stärkung vom Grill und die erfrischende Getränke zeichnete die Ortsgemeinde verantwortlich und wie es sich für Landfrauen geziemt, überraschten diese die Helferschar auch noch mit Kaffee und Kuchen zum Abschluss.

Die gemeinsamen Arbeitsstunden wurde deshalb für die Helferschar doch noch zu einer runden Sache, wenngleich die Unvernunft von Mitmenschen und deren frevelhaftes Verhalten der eigentliche Anlass war.

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