Modernste Technik schützt vor Herztod

Zweibrücken · Als eine der ersten Kliniken Deutschlands setzt das Nardini Klinikum St. Elisabeth in Zweibrücken nach eigenen Angaben spezielle Defibrillatoren ein, mit denen MRT-Untersuchungen möglich sind.

Die bisherigen Systeme zum Schutz vor dem plötzlichen Herztod waren nicht für MRT-Untersuchungen aller Körperregionen geeignet.

"In der vergangenen Woche haben wir einem 47-jährigen Patienten einen Kardioverter-Defibrillator implantiert, der für Magnetresonanztomografien aller Körperregionen zugelassen ist" erklärt Dr. Horst Winter, Chefarzt der Inneren Abteilung. Der Patient hat den Eingriff gut überstanden und konnte bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Implantierbare Kardioverter Defibrillatoren (ICD) werden zur Behandlung lebensgefährlicher Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Bei Herzrhythmusstörungen kann es zu Kammerflimmern kommen. Dabei schlägt das Herz so schnell, dass es kein Blut mehr in den Körper pumpen kann. Die ICDs erkennen selbstständig Rhythmusstörungen und können bereits möglichst frühzeitig mit einer therapeutischen Stimulation beginnen, um die meist tödliche Komplikation zu vermeiden.

"In Deutschland gibt es rund 250 000 Menschen, die vom Herzkammerflimmern betroffen sind, und jedes Jahr kommen 50 000 hinzu", erläutert Dr. Gerd-Walter Keller, Kardiologe und Oberarzt am Nardini Klinikum. "Die bei uns implantierten modernen Systeme schützen ihre Träger vor dem plötzlichen Herztod ohne dass der Patient bei der Diagnostik künftig auf MRT-Untersuchungen verzichten muss", betont Keller. Dies war nämlich bisher ein Nachteil für die Betroffenen. Bei mehr als 60 Prozent der Patienten mit ICDs müssten nach der Implantation MRT-Scans wegen anderer Erkrankungen gemacht werden. Bis zur Einführung MRT-fähiger ICD-Systeme war diese Untersuchungsmethode nicht möglich, da das MRT-Gerät am Defibrillator Störungen verursachen konnte. Dies kann vor allem für jüngere Patienten ein großer Nachteil sein.

"Das bei uns implantierte System Evera MRI hat im Vergleich zu den bisherigen Modellen einen höheren Tragekomfort für den Patienten und eine Batteriekapazität von mehr als elf Jahren", so Dr. Winter.

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