Mittelaltermarkt fällt fast ins Wasser

Zweibrücken. Ein Hauch von Mittelalter sollte am Wochenende im Landgestüt die vielen kleinen und großen Besucher gefangen nehmen, sie jene Atmosphäre spüren lassen, die die meisten nur aus Geschichtsbüchern, Filmen oder Romanen kennen. Viele Hände mühten sich, bauten Zelte in verschiedenen Formen und Größen auf. Runde, spitze und eines, das Heerscharen hätte aufnehmen können

 Eintauchen in längste vergangene Tage - das machte auch den Kindern Spaß, wie hier beim Bogenschießen. Foto: cos

Eintauchen in längste vergangene Tage - das machte auch den Kindern Spaß, wie hier beim Bogenschießen. Foto: cos

Zweibrücken. Ein Hauch von Mittelalter sollte am Wochenende im Landgestüt die vielen kleinen und großen Besucher gefangen nehmen, sie jene Atmosphäre spüren lassen, die die meisten nur aus Geschichtsbüchern, Filmen oder Romanen kennen. Viele Hände mühten sich, bauten Zelte in verschiedenen Formen und Größen auf. Runde, spitze und eines, das Heerscharen hätte aufnehmen können. Aus allen Teilen der Republik fanden die Händler den Weg in die Stadt der Rosen und Rosse, bauten mit viel Geschick und gestalterischem Faible die Auslagen auf, schufen Tavernen und Ritterschänke, wo es sich hätte blendend feiern lassen. Doch dann kam der Regen und machte fast einen Strich durch die Rechnung. Fast, denn das mittelalterliche Flair hielt dennoch alle gefangen. Jene, die sich dieser Zeitepoche schon viele Jahre mit Haut und Haaren in der Freizeit verschrieben haben und jene, die zumindest für Stunden in diesen bekannten Genuss kommen wollten, die irgendwann einmal die drei Musketiere zum Beispiel erleben wollten. "Letztes Jahr war alles toll gelaufen, doch für das Wetter können wir halt nichts", meinte gestern Abend Organisator Dieter Simon. "Es wird ein Minus geben, das ist jetzt schon sicher. Fragt sich nur, in welchem Umfang. Dafür muss ich erst noch Kassensturz machen", so der Erlanger, der bis vor kurzem seine Wurzeln in Stambach hatte und der Liebe wegen nunmehr nach Erlangen verzogen ist. Andreas Kopp aus Käshofen empfand den Markt trotz des Schmuddelwetters als echte Attraktion und seine beiden Mädchen genossen den Umgang mit Pfeil und Bogen, der im Mittelalter nur dem "starken Geschlecht" vorbehalten blieb. "Gaston" aus Wissembourg schwärmte dennoch vom bunten Treiben. Man müsse halt nur lächeln und damit die Menschen für sich gewinnen, meinte der Franzose munter parlierend im Elsässer-Dütsch und lockte mit seinem Charme viele Kunden an den Gourmetstand, wo es auch mittelalterlichen Flammkuchen gab. Dass dieses Wochenende auch für Martin Benkel aus Kaufbeuren nicht zum finanziellen Coup wurde, störte den Süßwarenhändler keineswegs. Der Marktflair entschädige auch jene, die deswegen extra selbst von weither kämen.

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