Kleinsteinhausen Mitreißende Blasmusik begeistert Publikum

Kleinsteinhausen · 20 Blechbläser des Musikvereins „Schwarze Husaren“ spielten zahlreiche bekannte Melodien aus Filmen oder von berühmten Musikern.

 Die „Schwarzen Husaren“ spielten mit jungen Musikern zeitgemäße Musik.

Die „Schwarzen Husaren“ spielten mit jungen Musikern zeitgemäße Musik.

Foto: Cordula von Waldow

Mit einem flotten, modernen Frühlingskonzert begeisterte der Musikverein „Schwarze Husaren“ kürzlich in der Mehrzweckhalle in Kleinsteinhausen. Bei strahlendem Sonnenschein und offenen Türen genossen rund 120 Musikfreunde das zweistündige Programm der 20 Blechbläser mit zahlreichen bekannten Melodien aus Filmen oder von bekannten Musikern wie Carlos Santana oder Queen.

„Ich bin erstaunt und erfreut, dass so viele Leute den Weg hierher gefunden haben“, sagte der Dirigent, Erich Gingrich, mit Blick auf die vielfältigen Straßenbaustellen und die unglücklich ausgeschilderten Umleitungen um und in Kleinsteinhausen. Zwei Stunden lang staunten die Zuhörer aus dem weiten Umkreis, wie mitreißend moderne Titel mit Blechblasinstrumenten intoniert werden können. Immer wieder hallten Begeisterungspfiffe, und das Publikum klatschte bekannte Melodien gerne mit. Volker Teuscher führte informativ durch das vielfältige Programm.

Die Böhmischen Polka „Gablonzer Perlen“ zum Auftakt blieb nahezu die einzige Hommage an die klassische Blasmusik. Bereits das Medley „Erinnerung an Waldteufel“ (Émile Waldteufel, Komponist 1837 bis 1915) führte mit Titeln wie dem „Schlittschuhläufer“ in eine andere Musikrichtung. Film-Melodien aus „Ghost Busters“, „Pretty Woman“ oder „Ein Offizier und Gentlemen“ versetzten in die 1980er Jahre. Noch älter ist das berühmte Zirkuslied „O mein Papa“, gefühlvoll intoniert von Erich Gingrich. Dirigiert wurde das Orchester dabei von dem Trompeter, dessen Markenzeichen der Titel immer war: Erwin Plickat. Der 88-jährige, ehemalige Leiter der Stadtkapelle und Lehrer von Erich Gingrich, spielt noch immer bei den Schwarzen Husaren mit.

Der Dixie-Titel „The Horseshoe“ entließ in die Pause zu den Delikatessen, die die Landfrauen vorbereitet hatten. Ilona Weidler aus Kleinsteinhausen gefiel das Konzert „super gut“. „Wir sind stolz auf unsere Schwarzen Husaren“, sagte sie strahlend. Zu den Höhepunkten zählten das Queen-Potpourry mit den beliebtesten Titeln der britischen Welt-Rockmusiker wie „Show must go on“ oder „We will rock you“ oder der Evergreen „Music“ von John Miles. Einfühlsam wechselte das Blechblasorchester zwischen dem lyrisch-zarten Teil und dem rhythmisch-dynamischen. Sehr gut kam auch die lateinamerikanische Musik von Gitarrenmeister Carlos Santana an. Als zartere, nachdenkliche Titel erklangen auch „I‘m a believer“ von Neil Diamond oder das abschließende „Amazing Grace“ mit Soli von Florian Behr und Erich Gingrich.

Auch „I will always love you“ begann mit einem Solo, diesmal von Jonathan Süs. Der Nachwuchsmusiker spielte auf dem Alt-Saxophon, während Erich Gingrich seiner Ehefrau unter Applaus eine rote Rose brachte. Auch bei dem folkloristischen Potpourry Hootenanny wurden einzelne Instrumentengruppen vorgestellt.

Bei der ersten Zugabe, die sich die begeisterten Zuhörer lautstark erklatschten, stellte der bekannte Marsch „Magic Trumpet“ von Bert Kaempfert die Trompeten in den Mittelpunkt. Zum Zapfenstreich erklang der bekannte Fliegermarsch.

Auf die Frage nach den auffallend vielen jungen Musikern, hatte Erich Gingrich eine traurige Antwort: Weil viele Mitglieder des Jugendorchesters zum Studieren weggezogen waren und die einst 40 Musiker starken Schwarzen Husaren altersbedingt schrumpften, hatte er beide Gruppen vereint. „Bei uns ist jeder willkommen, der Freude an der Musik hat und gerne nette Gesellschaft mag, unabhängig vom Alter“, warb der Dirigent mit Blick auf den jüngsten Musiker, der jetzt zwölf Jahre alt wird.

Da Gingrich, der seit 21 Jahren die Schwarzen Husaren leitet, die Jugendarbeit ebenso am Herzen liegt, wie dem gesamten Verein, wird es noch vor den Sommerferien einen „Tag der Offenen Tür“ im Dorfgemeinschaftshaus geben, bei dem die Musiker ihren Verein und die einzelnen Instrumente vorstellen, um Nachwuchs in jeder Altersklasse zu gewinnen. Auch die moderne Musikliteratur will dazu beitragen, junge Menschen für die Blasmusik zu begeistern.

Kontakt: Erich Giingrich, Telefon (0 63 39) 371.

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