Mitgliederversammlung mit heftigen Turbulenzen

Zweibrücken/Pirmasens. Kein Ruhmesblatt war die jüngste Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Südwestpfalz der Partei Die Linke im Landgasthof Ständenhof. Neuer Vorsitzender der Partei ist Alexy Balereau, der sich bei den Neuwahlen gegen die bisherige Vorsitzende Beate Wagner durchsetzte

Zweibrücken/Pirmasens. Kein Ruhmesblatt war die jüngste Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Südwestpfalz der Partei Die Linke im Landgasthof Ständenhof. Neuer Vorsitzender der Partei ist Alexy Balereau, der sich bei den Neuwahlen gegen die bisherige Vorsitzende Beate Wagner durchsetzte. Unmittelbar nach der Begrüßung durch die bisherige Kreisvorsitzende Beate Wagner forderte Co-Vorsitzender Alexy Balereau die Kreisparteichefin zum Rücktritt auf. Er teilte den Mitgliedern mit, dass Landesvorsitzender Wolfgang Ferner einen Misstrauensantrag des Landesvorstandes gegen Beate Wagner gestellt hat. Daraufhin ging es emotional weiter und Wolfgang Ferner übernahm die Versammlungsleitung.Beate Wagner legte einen Rechenschaftsbericht über ihre Amtszeit ab. "Am 18. September 2009 wurde ein dreiköpfiger Vorstand gewählt. Zuerst war ich sehr willkommen. Danach aber hatte Alexy Balereau immer was zu meckern", begann Wagner ihre Ausführungen. Im weiteren Verlauf ihrer Rede empfahl sie der Versammlung, nur Leute zu wählen, die auch miteinander können. Der Kassenbericht sorgte ebenfalls für Kritik. Wagner teilte den Anwesenden mit, dass die Parteikasse leer ist und nannte die Überziehung des Wahlkampfbudgets als einen der Gründe. "Uns geht es wie den Kommunen, wir haben kein Ausgaben-, sondern ein Einnahmenproblem", betonte die Parteichefin. Die anschließende Diskussion über den Rechenschaftsbericht zeigte, dass die Mitglieder nicht sehr erfreut waren über das, was sie gehört hatten. Mitglied Christoph Sattler bezeichnete es als "nachlässig und schlampig", dass die Plakate nach der Landtagswahl viel zu lange hängen geblieben sind. Wesentlich heftiger war seine Kritik an den Finanzen "Ich schlage vor, dass die Kasse von der Staatsanwaltschaft geprüft wird" sagte er abschließend. Für den Vorsitz der Partei stellten sich Beate Wagner und Alexy Balereau zur Wahl. Balereau erhielt 14 Stimmen, Beate Wagner neun. Hektisch war auch der Wahlvorgang für das Amt des Kreisschatzmeisters. Nachdem sich Hans Müller bereit erklärt hatte zu kandidieren, verließ Co-Vorsitzender Walter Meffert mit den Worten "Das ist eine widerwärtige Show" verärgert den Raum. Müller wurde anschließend mit zwölf Ja-, fünf Neinstimmen und fünf Enthaltungen neuer Schatzmeister. Einzig die neue Beisitzerin Elona Gestautaite wurde ohne große Umstände ins Amt gewählt. Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit wurde die Wahl des Delegierten zum Landesparteitag und die Wahl eines Vertreters zum Landesparteitag verschoben. df

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