Mit Leidenschaft zum Erfolg

Dellfeld. Seit zehn Jahren steht er nun in Hamburg in "König der Löwen" auf der Bühne. Für den Dellfelder Joachim Benoit hat sich mit dem Beruf des Musical-Darstellers ein Traum erfüllt. "Ich wusste schon früh, dass ich das machen will, ich wusste zwar nicht wie, aber mir war klar, dass ich es will", sagt Benoit

 Joachim Benoit bei einem seiner zahlreichen Auftritte als Zazu in dem Musical "König der Löwen", einem farbenfrohen Spektakel, das in Hamburg aufgeführt wird. Foto: Stage Entertainment

Joachim Benoit bei einem seiner zahlreichen Auftritte als Zazu in dem Musical "König der Löwen", einem farbenfrohen Spektakel, das in Hamburg aufgeführt wird. Foto: Stage Entertainment

Dellfeld. Seit zehn Jahren steht er nun in Hamburg in "König der Löwen" auf der Bühne. Für den Dellfelder Joachim Benoit hat sich mit dem Beruf des Musical-Darstellers ein Traum erfüllt. "Ich wusste schon früh, dass ich das machen will, ich wusste zwar nicht wie, aber mir war klar, dass ich es will", sagt Benoit. Bereits als kleiner Junge hat er davon geträumt, auf der Bühne zu stehen. "Als Kind, gerade auf dem Land, hat man wenig oder gar keinen Zugang zu Theater. Da gab es nur Fernseher. Und da habe ich Gene Kelly und Fred Astaire gesehen und wusste, so etwas will ich auch machen."Bereits in der Schulzeit hat sich Joachim Benoit auf seine Karriere vorbereitet. Er nahm Gesangsunterricht und lernte in Neunkirchen Ballett. Auch der Chor auf dem HofenfelsGymnasium habe ihn weitergebracht. "An der Schule habe ich dann auch Theater AGs gegründet und verschiedene Projekte geleitet." Mit dem Abitur in der Tasche zog es den Jungen aus Dellfeld nach Hamburg, wo er sich an der Stage School for Music, Dance and Drama bewarb. "Ich wurde sofort angenommen." Dort erlernte Joachim Benoit den Beruf des Musicaldarstellers. Mit dem Ende der Ausbildung ging er 1995 an das Berliner Theater des Westens. "Dort habe ich verschiedene Sachen gespielt." Darunter Rollen in My Fair Lady, Gypsy oder Piraten. "Aber ich habe auch an anderen Orten Station gemacht," erzählt der heute 40-Jährige. So war er in der Schweiz und spielte am Wiener Schauspielhaus. "In den Anfangsjahren habe ich viel gelernt", sagt Benoit.

2001 bewarb er sich in Hamburg bei "König der Löwen". Dort musste er mehrere Vorspieltermine überstehen. Bei der ersten Audition blieben jedem Bewerber zwei Minuten, um sich und sein Können zu präsentieren. Benoit schaffte es in die nächste Runde. Am Ende wurde er angenommen und steht somit seit Beginn des Musicals in Hamburg in der Rolle des Nashornvogels und königlichen Beraters Zazu auf der Bühne. "Schon bei der Uraufführung war ich dabei", sagt Benoit. Auch nach knapp zehn Jahren ist die Rolle für ihn kein bisschen langweilig. "Es macht immer noch Spaß", erklärt der Dellfelder. Damit sei auch die Frage danach beantwortet, warum man so lange in einem Engagement bleibe. "Der Spaß ist der treibende Motor." Die Arbeit ist körperlich anstrengend und fordernd, "daher kann man sie auch nur machen, wenn man wirklich Freude daran hat".

Die deutsche Version des Musicals hat Benoit sozusagen mitkreiert. "Da ich in Hamburg schon immer die Rolle des Zazu spiele, konnte ich auch viel Eigenes in die Übersetzung einbringen." Im Laufe der Jahre habe sich auch die Rolle an sich immer wieder gewandelt. "Vieles verändert man von sich aus", sagt Benoit, "aber auch Walt Disney verändert Dinge. Auch die Macher lernen dazu."

Dass Benoit solch einen Erfolg hat, verdanke er aber nicht nur der Leidenschaft, sondern auch der Unterstützung seiner Eltern. Benoit: "Sie waren bei der Entscheidung für diesen Beruf enorm wichtig. Meine Eltern entstammen einem mittelständigen Handwerksunternehmen." Die Vorstellung, dass ihr Sohn einmal auf der Musicalbühne steht, war weit entfernt. "Ich hätte ja auch etwas Ordentliches lernen können", sagt Benoit mit einem Lachen. "Aber meine Eltern haben die große Leidenschaft gesehen und haben immer zu dem gestanden, was ich machen wollte." Auch heute reisen sie noch häufig nach Hamburg, um ihren Sohn zu besuchen und ihn auf der Bühne zu bewundern. "Sie bringen dann häufig noch Leute mit", erzählt der 40-Jährige. Ansonsten ist es schwierig, Kontakt in die alte Heimat zu halten. Der Beruf verlangt einiges ab. "Seit 15 Jahren stehe ich beinahe täglich auf der Bühne - achtmal wöchentlich. Gerade an Wochenenden ist bei uns Hochbetrieb." Man habe einen anderen Rhythmus als viele andere Menschen. "Wenn andere von der Arbeit nach Hause kommen, fangen wir erst an." Man lebt für den Beruf.

Was nach König der Löwen kommt, kann Benoit nicht sagen. "Es wird sicher noch vieles anderes auf mich zukommen. Aber bis zum Frühjahr 2012 läuft das jetzige Engagement in Hamburg auf jeden Fall und mindestens so lange möchte ich auch dort bleiben. Ich lebe gerne hier und mache auch gerne diese Show - für mich und die Menschen, die sie ansehen." "Der Spaß

ist der treibende Motor."

Joachim Benoit

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