Mit der Zeitung die Welt verstehen

Zweibrücken. Streng genommen startete Walter Dury seine Karriere genau da, wo er gestern so herzlich empfangen wurde - in der Pestalozzischule in Zweibrücken. Hier wurde er nämlich vor gut 60 Jahren eingeschult. Die Schule befand sich zwar damals noch in der Alleestraße - heute Sitz des Zweibrücker Landgerichts - doch das macht ja nichts

 Merkur-Verlagsleiter Alexander Grimmer, Lesepate Walter Dury und Schulleiterin Sabine Theobald (hinten von links) mit den Schülern der Klasse 3a der Pestalozzi-Schule Zweibrücken. Foto: elb

Merkur-Verlagsleiter Alexander Grimmer, Lesepate Walter Dury und Schulleiterin Sabine Theobald (hinten von links) mit den Schülern der Klasse 3a der Pestalozzi-Schule Zweibrücken. Foto: elb

Zweibrücken. Streng genommen startete Walter Dury seine Karriere genau da, wo er gestern so herzlich empfangen wurde - in der Pestalozzischule in Zweibrücken. Hier wurde er nämlich vor gut 60 Jahren eingeschult. Die Schule befand sich zwar damals noch in der Alleestraße - heute Sitz des Zweibrücker Landgerichts - doch das macht ja nichts. Der Pestalozzischule fühlt sich der 66-Jährige noch immer verbunden. Deshalb hat er sich auch entschlossen, ihr Lesepate zu werden und für die Grundschüler ein Jahresabonnement des Pfälzischen Merkur abzuschließen. "Es imponiert mir, dass der Pfälzische Merkur so eine Aktion initiiert hat. Ohne Zeitunglesen kann man die Welt nicht verstehen, weiß nicht, wie Demokratie und die Gesellschaft funktionieren", betonte Walter Dury gestern bei seinem Besuch in der Grundschule am Zweibrücker Himmelsberg und fügt hinzu: "Außerdem lernt man, die Dinge kritisch zu hinterfragen.""Dabei erinnere ich mich, dass auch mein Lehrer damals mit uns die Zeitung durchgenommen hat - ein prima Unterricht, der uns Schülern soziale Kompetenz vermittelte. Wenn ihr also lernt, fleißig seid und dabei erkennt, was wichtig ist im Leben, dann könnt ihr es einmal weit bringen." Mit großen Augen lauschen die noch jungen Schüler der dritten Klasse den Worten ihres Lesepaten, den sie übrigens nicht einfach mit einem freundlichen "Danke schön" wieder nach Hause entlassen. Vielmehr haben sie für ihn ein Zeitungs-Gedicht, ein Zeitungs-Lied und sogar einen ganzen Zeitungs-Tanz vorbereitet. Auch Schulleiterin Sabine Theobald findet die Aktion toll: "Wir haben 200 Schüler in neun Klassen, und natürlich gehört schon in einer Grundschule die Zeitung dazu. In der zweiten Klasse zum Beispiel gibt es die Möglichkeit, den Buchstaben zu suchen. Das Abonnement eröffnet uns jetzt ganz neue Möglichkeiten." Schüler und Lehrer haben übrigens die neue Leseecke schon gleich wirkungsvoll in Szene gesetzt. So ziert ein großer Schriftzug das Plätzchen im ersten Stock: "Zeitung lesen ist toll!"

Zur PersonWalter Dury, Jahrgang 1944, ist in Zweibrücken geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur am Staatlich-Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium in Zweibrücken, dem heutigen Helmholtz-Gymnasium, studierte er Rechtswissenschaften in Heidelberg und Saarbrücken. 1974 trat er als Richter in die rheinland-pfälzische Justiz ein. Von 1995 bis 2009 war er Präsident des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken und zugleich Richter am Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz in Koblenz. Seit 2008 ist er Schiedsrichter am Deutschen Sportschiedsgericht in Köln. redAuf einen BlickDas Projekt "Lesepaten" des Pfälzischen Merkur sucht Menschen aus der Region, die einer Schule ihrer Wahl, vielleicht sogar ihrer ehemaligen Schule, der sie sich noch verbunden fühlen, ein Jahr lang ein Abonnement des Pfälzischen Merkur finanzieren. Der Pfälzische Merkur richtet auf seine Kosten eine kleine Leseecke für die Schülerinnen und Schüler ein. Weitere Infos beim Pfälzischen Merkur, Hauptstraße 66 in Zweibrücken, Telefon (0 63 32) 80 00 12/14. red

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