Empfang für Karnevalisten Mit buntem Regenschirm wollen Narren den Kreis dicht halten
Südwestpfalz · Bunter Empfang für Karnevalisten der Südwestpfalz im Kreistagssaal bei Landrätin Susanne Ganster.
Nach erfolgreichem Start im vergangenen Jahr empfing Landrätin Susanne Ganster auch zu Beginn 2019 die Karnevalisten des Landkreises. Mit Ausnahme weniger Vereine versammelten sich alle Fasnachter, die in der fünften Jahreszeit Rang und Namen besitzen, im Kreistagssaal der Kreisverwaltung Südwestpfalz und stießen bei einem kleinen Fasnachtsprogramm mit den Vertretern aus der Kreispolitik an.
„Da wir zum zweiten Mal hier sind, beweist es mir eindrucksvoll, dass die Premiere letztes Jahr nicht ganz in die Hose gegangen ist“, zeigte sich Fasnachtsurgestein Udo Wagner von den vielen bunten Karnevalisten beeindruckt. Wie im Vorjahr hatten viele Vertreter der Karnevalsvereine und närrischen Gruppierungen, die der Vereinigung der Badisch-Pfälzischen Karnevalsvereine angehören und im Landkreis Südwestpfalz und der Stadt Pirmasens zuhause sind, ihre Tollitäten im Schlepptau. Nicht lumpen ließ sich auch die Landrätin, die als Hausherrin ihre Begrüßung in bühnenreifer Reimform ablieferte. Besonders würdigte Ganster dabei das ehrenamtliche Engagement zum Erhalt des uralten Brauchtums.
Am deutlichsten wurde dies im Bereich der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, aus der rund die Hälfte der Vereine kam. Neben den „Elwetritschen“ aus Dahn mit ihrer Prinzessin Jessica I. waren der KV Felsenland aus Fischbach mit Oliver Betzer als ihrem prominenten Vertreter, der in und weit über die Region hinaus besser als „De Härtschd vum Dahner Tal“ bekannt sein dürfte, erschienen. Dazu kamen aus dem Felsenland die „Heggeschlubber“ mit ihrer Hoheit Franziska I..
Die Herschberger Narren waren samt ihrer Prinzessin Alina I. angereist, der Carnevalverein Pirmasens mit Tollität Kathrin II. und der KV Waldfischbach samt Prinzessin Samira I. Melanie Becker war als Vertreterin des Dreigestirns vom Carnevalverein der Exen in die Kreisverwaltung gekommen, wie auch die närrische Abordnung des MGV Bruchweiler sowie Vertreter des CV Donsieders mit Präsident Jürgen Ketzler und der Rodalber Carnevalverein, der nicht nur seine Tollität Michelle I., sondern dazu auch noch die Kinder- und Jugendgarde als Verstärkung mit im Boot hatte.
Ganster durfte sich über Gastgeschenke der Narren freuen: Neben einem Blumenstrauß und einer Erinnerungsurkunde mit Bild vom Empfang des letzten Jahres überreichte ihr Wagner mit Unterstützung des Waldfischbacher Präsidenten Herbert Sutter einen bunten Regenschirm, der mehrere Botschaften beinhaltete und der es im wahrsten Sinn des Wortes „in sich“ hatte. Zum einen repräsentierte er die Schirmherrschaft der Landrätin, spielte andererseits humorvoll auf das Kreisverwaltungsgebäude an, in dem es in der Vergangenheit bisweilen immer mal wieder durchs undichte Flachdach hereingeregnet hat. „Damit will ich auf keinen Fall andeuten, dass Sie nicht ganz dicht seien“, wies Wagner eine mögliche dritte Verknüpfung mit dem Objekt unter schallendem Gelächter des Publikums weit von sich. Wie im richtigen Leben sträubte sich der Riesenschirm beim ersten Aufspannen dann etwas, was erneut zur unfreiwilligen Situationskomik beitrug.
Im Anschluss durfte die Landrätin als erste zur Audienz mit den sieben anwesenden Hoheiten auf die Bühne, von denen im Anschluss die CVP-Tollität Kathrin II. mit beeindruckender Sangeskunst überzeugte. Nicht auf, aber vor der Bühne trieb zum Schluss auch „De Härtschd“ noch sein Unwesen, der neben einigem Büttenhumor auch seinen allerneuesten „Fasnachts-Partyhit“ mit dem Titel „Wir wollen heute feiern“ uraufführte und die gesamte Narrenschar samt Landrätin und den Kreisbeigeordneten Peter Spitzer, Christof Reichert und Martina Wagner zum Mitsingen und -schunkeln animierte.