DRK Contwig Menschenretter aus Überzeugung

Contwig · Der Blutspendetermin beim DRK Contwig bedeutet für zahlreiche Helfer viel Arbeit – für einen guten Zweck. Fast zwei Stunden dauert der Aufbau für die knapp 20 Beteiligten.

 Rita Clemens hilft nicht nur beim DRK Contwig ehrenamtlich mit – sie spendet sogar an ihrem Geburtstag Blut.

Rita Clemens hilft nicht nur beim DRK Contwig ehrenamtlich mit – sie spendet sogar an ihrem Geburtstag Blut.

Foto: Nadine Bröcker

Eine halbe Stunde vor Beginn der Blutspende herrscht in den Räumen der IGS Contwig geschäftiges Treiben. Die letzten Brötchen werden von den ehrenamtlichen Helfern belegt, Getränke gerichtet, die Liegen für die Blutspende bereitgestellt, die letzten organisatorischen Abläufe besprochen. Fast zwei Stunden Aufbau liegen hinter den knapp 20 Beteiligten.

Darunter an diesem Tag auch Sabine Böhme, die Blutspendereferentin des Deutschen Roten Kreuzes, die hauptberuflich die Blutspenden betreut. „Ich bin das Bindeglied zwischen dem Blutspendedienst und den Orten“, erklärt sie. Dazu gehört auch, die Termine mit den einzelnen Orten zu planen. Das geschieht ein ganzes Jahr im Voraus.

Ebenfalls nicht ehrenamtlich,  aber in diesen Ablauf fest integriert, ist das Blutspendeteam, das dafür extra aus Bad Kreuznach angereist ist. Drei Personen sind dafür nach Contwig gekommen und haben im Blutspendebus alles dabei, was es für die Spende benötigt: Mobiliar, Spritzen, die Beutel für die Blutspende und vieles mehr. Ohne die Unterstützung der weiteren Ehrenamtlichen wäre dieser große Aufwand allerdings überhaupt nicht stemmbar.

Doch das Team weiß um die Wichtigkeit der Blutspende. „Es kann jeder mal in eine Notlage geraten, dann ist es wichtig, dass genügend Spenden vorhanden sind“, erklärt Sara Müller, die an diesem Abend für das DRK Contwig für die Organisation verantwortlich ist.

60 Spender werden an diesem Tag etwa erwartet und die ersten Treffen pünktlich zur Öffnung um 17.30 Uhr ein. Für die heißt es nun zuerst Fragebögen ausfüllen, dann steht die Untersuchung beim Arzt an. „Die geben grünes Licht, ob der Spender überhaupt Blutspenden darf“, erklärt Sabine Böhme. Danach wird der Blutdruck gemessen und mit einem kleinen Picks im Ohr der HB-Wert bestimmt. Ist auch dieser in Ordnung, darf mit der Blutspende begonnen werden.

Diesen Ablauf nimmt an diesem Abend auch Rita Clemens auf sich, auch wenn diese ein wenig unter Zeitdruck steht, denn sie hat sich entschlossen, an ihrem Geburtstag Blut zu spenden. Rita Clemens gehört ebenfalls zum DRK Contwig und organisiert sonst die Verpflegung der Blutspender, etwa indem sie die Einkäufe erledigt oder die Brötchen vorbereitet. Seit ihrem 18. Lebensjahr spendet die nun 65-Jährige regelmäßig Blut – aus Überzeugung: „Weil ich Blutspenden als ganz wichtig finde. Für mich und für die anderen.“ Wie wichtig die Blutspende ist, hat sie schon an ihrem eigenen Ehemann erfahren müssen, der schwerverletzt selbst schon auf Blutkonserven angewiesen war. Ein weiterer positiver Nebeneffekt sieht sie auch in der Eigenkontrolle, schließlich wird das Blut nach jeder Spende medizinisch untersucht und im Falle einer Auffälligkeit wird der Spender informiert.

Die Blutspende beim DRK Contwig dauert an diesem Abend noch bis 21 Uhr. Dann erst machen sich die Ehrenamtlichen und das Team aus Bad Kreuznach an den Abbau. Und das Blut? Das beginnt seine eigentliche Reise erst jetzt. Die Proben werden an das dafür vorgesehene Labor in Hagen gebracht, nach der Prüfung wird es verarbeitet und erst dann gelangt es in die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz, im Saarland und Nordrhein-Westfalen, wo es möglicherweise Menschenleben rettet.

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