Mehr Polizeipräsenz an Brennpunkten gefordert

Zweibrücken. Traurig und schockiert waren viele Stadtfestbesucher am Samstagabend. Einig waren sie sich aber darin, dass es richtig war, nach dem tödlichen Streit anderthalb Stunden nach Ende des ersten Stadtfesttags die Veranstaltung fortzusetzen. "Das hat doch mit dem Fest im Grunde nichts zu tun gehabt

Zweibrücken. Traurig und schockiert waren viele Stadtfestbesucher am Samstagabend. Einig waren sie sich aber darin, dass es richtig war, nach dem tödlichen Streit anderthalb Stunden nach Ende des ersten Stadtfesttags die Veranstaltung fortzusetzen. "Das hat doch mit dem Fest im Grunde nichts zu tun gehabt. Solche Vorfälle können zu jeder Zeit und überall passieren", bemerkte Joachim Fromm. Für eine stärkere Polizeipräsenz machte sich Gerhard Zimmer stark. Gerade an Brennpunkten sei es immer wichtiger, dass Ordnungshüter vor Ort sind. Zumal es auf Volksfesten vermehrt schwere Verletzungen gebe. Ingo Schultheis regte an, dass die Kameras, die nur für die Kontrolle der Besucherströme eingesetzt wurden, auch Bilder speichern dürfen: "Dann gibt es einen Nachweis, was genau passiert ist."Auch auf den Facebook-Seiten des Merkur und der Gruppe "Zweibrücken" wurde über den Todesfall diskutiert. "Hört sich für mich wie ein tragischer Unglücksfall an", schreibt ein User: "Zwei kommen in Streit, ein Dritter geht dazwischen und will die auseinanderbringen, er stößt den einen weg, der stürzt und schlägt unglücklich mit dem Kopf auf. Da hat niemand jemanden absichtlich getötet! Lasst doch mal die Kirche im Dorf, sowas passiert leider! Deshalb das Stadtfest abzubrechen, wäre eine totale Überreaktion!" Bei einer Facebook-Umfrage plädierten nur 31 von 410 Usern für einen Abbruch.

Eine Nutzerin denkt auch an die Verursacher des tödlichen Sturzes: "Wenigstens haben sie sich gestellt. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken."

"100 000 feiern friedlich, drei hauen sich auf die Fresse", fürchtet ein User neue Verbote, "um 99 997 Menschen zu drangsalieren". Das werde aber "rein gar nichts dran ändern, dass es auch nächstes Jahr wieder ein paar Leute gibt, die aggressiv werden - selbst, wenn das Rauchen verboten, kein Alkohol mehr ausgeschenkt wird und alle ihr Abi in der Waldorfschule machen". nob

Auf einen Blick

Zu einer Körperverletzung ist es Sonntagfrüh gegen 1.30 Uhr beim Stadtfest gekommen, teilte gestern die Zweibrücker Polizei mit: Zwei 36-jährige Frauen gerieten in der Gutenbergstraße in einen zunächst verbalen Streit. Dann riss die Beschuldigte die Geschädigte an deren Haaren zu Boden und schlug und trat anschließend nach ihr. Die Geschädigte erlitt Hämatome im Gesicht und eine Schürfwunde an der linken Hand.

Vier Joints und zwei Gramm Marihuana hat die Polizei am Freitagabend bei Personenkontrollen sichergestellt. nob

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