CDU: 10 000 Euro in den Sand gesetzt Schlechtes Betriebsklima: Mediation ist gescheitert

Zweibrücken-Land · Ein Büro sollte in der Verwaltung der Verbandsgemeinde vermitteln. Doch brachte dies laut CDU-Fraktion nichts.

 Björn Bernhard (CDU) ist noch dritter Beigeordneter und bald Gegenkandidat Gundackers.

Björn Bernhard (CDU) ist noch dritter Beigeordneter und bald Gegenkandidat Gundackers.

Foto: privat

Das Vermittlungsverfahren ist gescheitert – und 10 000 Euro sind damit in den Sand gesetzt. Das sagt die CDU-Fraktion im Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land bezüglich des Mediationsverfahrens in der Verwaltung der Verbandsgemeinde.

„Das Verfahren ist ausgesetzt – es gab kein Weiterkommen mehr“, sagte Björn Bernhard, dritter Beigeordneter der Verbandsgemeinde-Verwaltung und Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Zweibrücken-Land. Seine Fraktionskollegen Klaus Freiler und Klaus Martin Weber bestätigten das. Bernhard, Freiler und Weber informierten über die Aussetzung der Mediation am Rande des Pressegesprächs, in dem sie über das Aus der Großen Koalition im Verbandsgemeinderat berichteten. Die drei CDU-Politiker wiesen in dem Zusammenhang scharf die Vorwürfe von Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD) zurück, Björn Bernhard (der für die Bürgermeister-Wahl am 20. Oktober designierter Gegenkandidat Gundackers ist) habe die Groko „entzweit“ (wir berichteten ausführlich).

Bernhard bedauerte das Aus des Mediationsverfahrens. „Es hat 10 000 Euro gekostet“, sagte er. Sicher sei dies angesichts der sonstigen Ausgaben in der Verwaltung keine alles überstrahlende Summe. „Aber 10 000 Euro sind auch kein geringer Betrag. Wir hätten damit Besseres machen können“, bedauerte Bernhard.

Warum war die Mediation nicht erfolgreich? Die Gespräche seien an einen Punkt gekommen, an dem es nicht mehr weitergegangen sei. Die Situation sei bedauerlicherweise verfahren, sagte Klaus Freiler, der als erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Stellvertreter Gundackers ist, ohne Details aus den Gesprächen zwischen „Arbeit und Leben“ und den Verbandsgemeinde-Mitarbeitern zu nennen. Fakt sei: Der lobenswerte Versuch der Vermittlung habe nichts gebracht, die Stimmung in der Verwaltung sei leider weiterhin nicht gut, die Krankenstände immer noch außergewöhnlich hoch.

Die Mediation wurde gewählt, um die schlechte Stimmung in der Verwaltung zu verbessern. Hintergrund sind die Mobbing-Vorwürfe, die gegen Bürgermeister Gundacker in der Vergangenheit laut geworden sind. So wurde in einem anonymen Brief kritisiert, dass Gundacker Mitarbeiter teilweise so schlecht behandele, dass diese nicht mehr arbeiten gehen könnten, einige seien schon lange krankgeschrieben; die Stimmung sei am Boden, die Krankenstände in der Verwaltung insgesamt außerordentlich hoch.

Daraufhin beschloss der Verbandsgemeinderat im Dezember 2016, das Mainzer Beratungsbüro „Arbeit und Leben“, eine gemeinnützige GmbH, als Vermittler einzusetzen. Das Beratungsbüro sollten die Vorwürfe gegen Gundacker aufarbeiten und daran arbeiten, ein Klima zu schaffen, dass es ermögliche, in Zukunft wieder „vertrauensvoll zusammenarbeiten zu können“, wie Gundacker selbst im September 2017 im Merkur erklärt hatte.

Zu diesem Zeitpunkt war die Mediation angelaufen. Der Merkur konnte keinen Zwischenstand zu den Vermittlungsversuchen veröffentlichen, da Verwaltung, Dienststelle und Personalrat beschlossen, den Prozess intern zu halten. Gundacker hatte im September 2017 auch keine Angaben darüber machen wollen, welcher Zeitraum für die Mediation veranschlagt sei.

Vor der Einschaltung des Mediators hatte es Überlegungen gegeben, die Angelegenheit ohne das Beratungsbüro zu klären und alles intern zu besprechen. Dagegen hatte der Personalrat – der nie die in dem anonymen Brief geäußerten Vorwürfe in Abrede gestellt hatte – Bedenken angemeldet; es sei „wenig zielführend“, Vorwürfe, die sich gegen die Verwaltungsspitze richteten, von dieser alleine klären zu lassen (wir berichteten).

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