Glasfaserversorgung Mauschbach beklagt Wortbruch der Telekom

Mauschbach · Das Unternehmen soll seine Zusage, sich an den Erschließungskosten für Glasfaser im Neubaugebiet zu beteiligen, nicht eingehalten haben.

 Die Telekom weigert sich, Kosten für das Verlegen des Glasfaser-Leerrohrs im neuen Baugebiet (Bild) zu übernehmen.

Die Telekom weigert sich, Kosten für das Verlegen des Glasfaser-Leerrohrs im neuen Baugebiet (Bild) zu übernehmen.

Foto: Norbert Schwarz

Wortbruch wittert der Mauschbacher Rat bei der Telekom. Diese habe sich verpflichtet, im Neubaugebiet, das die Ortsgemeinde aktuell erschließt, Glasfaser zu verlegen. Doch als es jetzt darum ging, im Kabelgraben ein Leerrohr für die spätere Verlegung des Glasfaserbündels zu verlegen, wurden die Verlegekosten zum Stolperstein. „Zu teuer, nicht wirtschaftlich, kein Interesse“ so die Telekom unterm Strich. Die Maßnahmegesamtkosten für die Ortsgemeinde erhöhen sich dadurch um rund 20 000 Euro. Ortsbürgermeister Bernhard Krippleben und die Ratsmitglieder sind sauer.

„Ich lasse doch in einem halben Jahr eine frisch asphaltierte Straße wieder aufreißen, nur weil die Telekom sich jetzt nicht an ihr gegebenes Wort hält und einen Teil der Verlegekosten übernimmt!“ Die innere Wut, die Enttäuschung über die Marschorder beim Großkonzern, sich über ein gegebenes Versprechen einfach und trotz Vermittlungsgesprächen hinwegzusetzen, konnte man Ortsbürgermeister Bernhard Krippleben bei der Ratssitzung am Donnerstagabend im Mauschbacher Dorfgemeinschaftshaus anmerken.

Der Ortsbeigeordnete Dieter Neufang verstand gleichfalls die Welt nicht mehr. „Wir leben im 21. Jahrhundert. Da werden neue Häuser errichtet und es gibt keinen Telefonanschluss“. Der Verbandsgemeindevertreter Wilfried Lauer stellte definitiv fest, dass Kupferkabel als Telefonkabel nicht mehr verlegt werden. Zudem habe die Telekom im Vorfeld des Projektes Neubaugebiet unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie im Mauschbacher Neubaugebiet die Glasfaserversorgung vornehmen werde.

Hellhörig hätte die Verbandsgemeindeverwaltung allerdings werden müssen, als die Telekom sich schon bei der Ausschreibung weigerte, als Partner mit ins Boot zu steigen. Um einen bestmöglich Preis für die Verlegearbeiten zu erzielen, verhandelte die Telekom vielmehr nach dem Bieterverfahren mit dem Zweibrücker Straßenbauer Wolf und Sofsky und wurde in den Gesprächen nach allem Anschein nicht handelseinig. Auszubaden hat das alles jetzt die Ortsgemeinde Mauschbach, die sich auf ein gegebenes Wort verlassen hat, denn Bernhard Krippleben standen jetzt vor der Gretchenfrage: Straßenausbau ohne Leerrohr für das Glasfaser?

Wilfried Lauer stellte fest, dass die Ortsgemeinde Mauschbach als Vorhabenträger bei der Erschließung sogar verpflichtet sei, die entsprechende Infrastruktur zu schaffen, sprich ein Leerrohrsystem mit in den Boden zu verlegen. Eine Lösungsmöglichkeit biete sich auch bereits nach den geführten Abstimmungsgesprächen an. Die Pfalzwerke AG habe sich nämlich bereiterklärt die Leerrohre fachgerecht zu verlegen. Wilfried Lauer: „Die wissen, wie das zu machen ist, haben das schon in anderen Ortschaften entsprechend praktiziert, da kann die Verwaltung grünes Licht geben!“ Was bleibt, sind die augenblicklichen Mehrkosten in Höhe von rund 20 000 Euro. Alternativen stünden derzeit nicht zur Verfügung, so Lauer, bis das alles sondiert und abgeklärt sei, wäre das Baugebiet fertig.

Einen Lichtblick für die Gemeinde gibt es trotzdem. Denn, so Wilfried Lauer als Verwaltungsvertreter: „Wir haben das auch schon in anderen Ortsgemeinden gehabt und da ist durch Beschluss vom Rat festgelegt worden, dass nur dieses, von der Ortsgemeinde vorgehaltene Leerrohrsystem für die spätere Glasfasernutzung verwendet werden darf.“ Berechtigt dazu ist die Ortsgemeinde, auch die in Mauschbach, denn sie ist Baulastträgerin und Eigentümerin der Straße im neuen Baugebiet.

Von der Firma Wolf und Sofsky wird jetzt also der Kabelgraben hergestellt und die Pfalzwerke werden das Verlegen der Lehrrohre bis zu jedem Grundstück übernehmen. Die Versorgungszusage, das wurde bei den Diskussionen im Rat nochmals deutlich, habe klar bestanden. Ob man vielleicht im Kleingedruckten doch etwas übersehen habe, ließ Lauer offen, es hatte ja noch keine Probleme in der Vergangenheit gegeben. Jetzt müsse, so auch Krippleben, gehandelt werden. Trotz Mehrkosten. der Rat stimmte zu.

Der Ortsbürgermeister ging auch nochmals kurz auf die Gesamtversorgungssituation von Mauschbach mit Glasfaser ein. Wie der Pfälzische Merkur erfuhr, sollte, gleich dem Beispiel Dellfeld/Falkenbusch, auch Mauschbach zusammen mit der Stadt Hornbach versorgungstechnisch von der Telekomtochter Glasfaser plus versorgt werden. Am Ortsrand stünden sogar schon die Anschlusskästen und bis dorthin sei auch das Glasfaser schon verlegt. Eine Versorgung von Mauschbach und dem Neubaugebiet damit überhaupt kein Problem. Wie es weiter geht wird die Zukunft zeigen.

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