Matheis kündigt Klage gegen Märkte an

Zweibrücken. Dieter Ernst, der in Zweibrücken zwei Lebensmittelmärkte betreibt, spricht sich nicht gegen eine Ansiedlung von Geschäften auf der Truppacher Höhe aus. "Wir müssen schließlich die ganze Region voranbringen", erklärte er gestern Abend während einer Podiumsdiskussion von Radio Pirmasens und des Offenen Kanals Südwestpfalz in seinem Markt im Hilgardcenter

Zweibrücken. Dieter Ernst, der in Zweibrücken zwei Lebensmittelmärkte betreibt, spricht sich nicht gegen eine Ansiedlung von Geschäften auf der Truppacher Höhe aus. "Wir müssen schließlich die ganze Region voranbringen", erklärte er gestern Abend während einer Podiumsdiskussion von Radio Pirmasens und des Offenen Kanals Südwestpfalz in seinem Markt im Hilgardcenter. Er sei nur gegen die derzeit diskutierte Zusammenstellung, die sowohl Auswirkungen auf die Zweibrücker Innenstadt, als auch auf seinen Markt habe. Der Zweibrücker Einzelhandelssprecher Mario Facco pflichtet ihm hier bei: "Wir haben sehr viel Geld in unsere Läden investiert und stehen jetzt im Regen." Hanno Scherer, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Rheinhessen-Pfalz, verwies auf den Landesentwicklungsplan IV, gegen den die Pläne auf der Truppacher Höhe verstießen. "Es ist jetzt eine Vertrauensfrage an die Landesregierung, ob diese sich an ihre eigenen Vorgaben hält." Scherer hofft, dass auch in Zweibrücken nach Recht und Gesetz verfahren wird. Der Pirmasenser Oberbürgermeister Bernhard Matheis machte deutlich, dass er nichts dagegen hätte, wenn sich Fachmärkte in der Innenstadt ansiedeln würden. Der Standort in der Nähe der Style Outlets führe aber zu Nachteilen für seine Stadt. Der Rathauschef befürchtet allerdings auch, dass im Zweibrücker Zentrum Arbeitsplätze wegfallen könnten. Den Betroffenen stünden dann in den neuen Märkten zumeist nur 400-Euro-Jobs zur Verfügung. Zweibrücken könne dankbar sein, dass Pirmasens ein Gutachten in Auftrag gegeben hat, das die Auswirkungen von Fachmärkten auf der Truppacher Höhe untersuchen soll. Matheis machte klar, dass er ein Zielabweich-Verfahren nicht hinnehmen werde: "Wir werden dann klagen."Dirk Schneider (SPD) argumentierte, dass Investoren nicht gebremst werden sollten. Er erinnerte an die Klage Pirmasens' gegen das Outlet-Center: "Heute sind dort mehr Menschen aus ihrer Stadt beschäftigt, als Zweibrücker in Pirmasens arbeiten." Schneider räumte ein, dass er sich keinen Lebensmittelanbieter auf der Truppacher Höhe wünscht. "Diese müssen fußläufig erreicht werden können." Dieser Auffassung ist auch CDU-Landtagskandidat Michael Wöhler, der das Hickhack um die Fachmärkte als Luftnummer bezeichnete. "Für mich ist das ein Wahlkampfgag. Wenn es tatsächlich Investoren gibt, müssen wir das Ganze prüfen." Matthias Nunold (Linke) sprach sich wegen der in Aussicht gestellten Arbeitsplätze für die Ansiedlung der Märkte aus. nob

Die Diskussion wird heute um 19.30 Uhr im Offenen Kanal gezeigt.

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