Ortsgemeinderat Contwig über Marktplatz und Felsackerstraße Maifest nach Baustellen-Ärger in Gefahr

Contwig · Derzeit ist fraglich, ob der Contwiger Marktplatz rechtzeitig fertig wird. Denn bei den Bürgersteig-Arbeiten gab es beim Problembehebungs-Versuch ein neues Problem.

 Zum Maifeiertag der Marktplatz in Contwig (Bild) doch nicht eine Freifläche auf der gefeiert werden kann. Im Augenblick gibt es dafür wieder dicke Fragezeichen. Foto: Norbert Schwarz

Zum Maifeiertag der Marktplatz in Contwig (Bild) doch nicht eine Freifläche auf der gefeiert werden kann. Im Augenblick gibt es dafür wieder dicke Fragezeichen. Foto: Norbert Schwarz

Foto: Norbert Schwarz

Das sonnige Frühlingswetter sollte derzeit die Arbeiten in der Contwiger Ortsmitte beim Marktplatz beflügeln – doch nach den bekannten Schwierigkeiten läuft noch längst nicht alles rund. Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette war noch vor einigen Tagen voll davon überzeugt gewesen, dass nach zahlreichen guten Abstimmungsgesprächen auf der neu hergerichteten Marktplatzfläche ein fetziges Maifest gefeiert werden kann. Inzwischen setzt sie allerdings hinter derartige Gedanken ein dickes Fragezeichen. Und das nicht grundlos. Denn die örtliche Bauleitung selbst stellt die zeitnahe Fertigstellung der Arbeiten in Frage – was zum bisherigen Gesamtverlauf des Vorhabens passen würde.

Zur Erinnerung. Derweil noch das Auskoffern des Straßenunterbaues klappte, ergaben sich beim Anlegen der neuen Straßenführung und den Bürgersteighöhen Probleme (wir berichteten wiederholt ausführlich). Die planmäßigen Höhen stimmten nicht mit den gebauten Höhen überein. Wie sich letztendlich herausstellte, führte ein angewendetes Messverfahren (GPS-Verfahren) zu Fehlern. Die Korrektur beanspruchte Zeit. Wertvolle Zeit, die für das eigentliche Bauen verloren ging.

Nunmehr allerdings sitzen die Bordsteine links und rechts des Ausbauabschnitts der Bahnhofstraße, die ab der Kreuzung Dorfmitte Contwig bis zum Abzweig bei der Mühle Maurer in Richtung Bahnhof erneuert wird. Linksseitig hat das beauftragte Unternehmen es bekannte Unternehmens Groß aus St. Ingbert sogar schon die Bürgersteigflächen insgesamt hergestellt. Allerdings ebenso mit Problemen – denn die Arbeiter des beauftragten Subunternehmens schluderten bei den Arbeiten, so die Auffassung der Ortsgemeinde. Und das in einem solchen Umfang, wie das nicht hinzunehmen sei. Beim jüngsten wöchentlichen „Jour fix“ erfolgte die dringend notwendige Korrektur. Das Verlegen des Verbundpflasters auf der linken Straßenseite der Bahnhofstraße übernahm ein anderer Bautrupp des Subunternehmers. Der Wechsel verlief für die Ortsgemeinde zufriedenstellend. Das verlegte Pflaster in seiner Gesamtheit war akzeptabel.

Neues Verbundpflaster soll auch der gesamte Marktplatzbereich bekommen. Mit einer gehörigen Portion Einfühlungsvermögen konnte die Ortsbürgermeisterin private Anrainer beim Marktplatz davon überzeugen, dass nicht allein die Ortsmitte von Contwig mit einem einheitlichen Platzpflaster aufgewertet wird. Bis auf die Fläche vor der Sparkasse wird ein einheitliches Pflaster verlegt. Die Ortsbürgermeisterin: „Das wertet das Herzstück unseres Ortes und die direkte Umgebung des Rathauses natürlich ungemein auf. Ich bin sehr froh und dankbar, dass das gemeindliche Gestaltungsansinnen mit einer Ausnahme auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Das gilt insbesondere für die Verpächter der bekannten Pizzeria Classico, weil hier die Eigentümer auch der neuen Platzeingrünung nicht im Wege gestanden haben und dem gemeindlichen Gesamtkonzept die Zustimmung keineswegs versagten.“

Der bisherige Pflasterbelag ist aufgenommen, der Marktplatz eine Riesenbaustelle. Zum Verlegen kommt auf dem gesamten Platz ein Verbundstein, welcher mit einem „Teflonband“ ausgestattet ist. Eine Materialbeschaffung die verhindern soll, dass sich die Schiebekräfte beim Wenden von Autos auf die Bodenfläche übertragen können. Ob die agierenden Bauarbeit vielleicht noch nicht ausreichend Verlegepraxis mit diesem Baumaterial haben, wie auf der Baustelle zu hören gewesen ist, muss dem spekulativen Bereich zugeordnet werden. Tatsache ist allerdings, dass augenblicklich ein dickes Fragezeichen zur Fertigstellung bis zum Maifeiertag hinter den Pflasterarbeiten beim Marktplatz steht.

Dabei ist die Vorfreude vieler Contwiger enorm hoch gewesen, am ersten Mai in Nähe des stattlichen Maibaums in fetziges Maifest feiern zu können. Bereits zwei Jahre hat Corona dem Feiern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie schon jetzt bei den Veranstaltungen zu Ostern spürbar war, lechzen die Bürger allenthalben nach Festlichkeiten und zwischenmenschlichen Beziehungen.

Das Bauen und im Speziellen das Fortführen der Ausbauarbeiten im Straßenbereich nimmt in Contwig vorerst aber noch kein Ende. Wie Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette bei der Ratssitzung an Gründonnerstag im SC Sportheim in Stambach mitteilte, sind die Arbeiten zum Erneuern der Felsackerstraße im Ortsteil Stambach ausgeschrieben, die Submission dazu fand statt. Im Umlaufverfahren sprachen sich die Ratsmitglieder für die Arbeitsvergabe an die billigste Bieterin, dies war das Unternehmen Eurovia aus Neunkirchen aus. Der Angebotspreis insgesamt liegt bei 818 000 Euro. Von der Ortsgemeinde sind 443 000 Euro für die Fahrbahn und Bürgersteige zu tragen. Die Restkosten entfallen für Gewerke der Verbandsgemeindewerke, Kanal und Wasserversorgung. Formal bestätigten die Ratsmitglieder jetzt nochmals die Auftragsvergabe an Eurovia.

Fertiggestellt sind Frühlingstraße und Tränkgasse. Um einen Schlussstrich unter die Straßenerneuerung ziehen zu können, ist eine Straßenschlussvermessung notwendig. Den Auftrag dazu erhielt das Vermessungsbüro Littig aus Pirmasens zum Angebotspreis von 21 000 Euro. Neue Verteilerkästen setzen die Pfalzwerke beim Ausbau der Bahnhofstraße. Die Kosten belaufen sich auf rund 2800 Euro. 

Beim Kindergarten in der Maßweilerstraße sollen gleichfalls zum Mai hin die Arbeiter wieder aufgenommen werden. Die SPD-Fraktion hatte mal damit geliebäugelt, statt der Flachdächer eine andere Dachform für das Vorhaben zu wählen. Davon wird allerdings jetzt Abstand genommen, wie Fraktionssprecher Volker May in der Ratssitzung erklärte. „Wir haben die Rechtsproblematik wie alle Ratsmitglieder auch zur Kenntnis genommen und sehen deshalb von einer anderen Dachform ab. Das Vorhaben soll baulich so umgesetzt werden, wie es geplant ist. Einzige Minimaländerung, darin waren wir uns aber alle einig, dass die Ableitung des Regenwassers außerhalb des Gebäudes erfolgt.“

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