Martinshöher Tausendsassa

Martinshöhe. Der 84-jährige Ottmar Hemmer ist ein richtiger Tausendsassa. Neben der Kirche liegt ihm vor allem die Musik am Herzen - wenn er hier in den vergangenen Jahren auch Abstriche machen musste. Doch hin und wieder greift er in die Tasten seines Schifferklavieres und erfreut seine Gäste mit herrlichen Melodien

 Mit Vergnügen greift Ottmar Hemmer in die Tasten seines Schifferklaviers. Foto: Norbert Rech

Mit Vergnügen greift Ottmar Hemmer in die Tasten seines Schifferklaviers. Foto: Norbert Rech

Martinshöhe. Der 84-jährige Ottmar Hemmer ist ein richtiger Tausendsassa. Neben der Kirche liegt ihm vor allem die Musik am Herzen - wenn er hier in den vergangenen Jahren auch Abstriche machen musste. Doch hin und wieder greift er in die Tasten seines Schifferklavieres und erfreut seine Gäste mit herrlichen Melodien. Auch im örtlichen Männergesangverein, den er mit aus der Taufe hob, war Hemmer viele Jahre aktiv. "Ich habe sogar einige Texte für Lieder geschrieben", erzählt der Rentner in einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur. Neben den "Heimatglocken" dichtete er auch die inoffizielle Wiesbacher Nationalhymne, die dort bei manchen Anlässen auch heute noch gesungen wird. "Alle Texte drehen sich um meine Heimat, in der ich sehr gerne lebe", erklärt der Senior, der den ersten Tenor gesungen hat. Einige Jahre war Hemmer auch Vorsitzender des Musikvereins Martinshöhe. Besonders stolz ist er auf die von ihm selbst zusammengestellte Festschrift aus dem Jahr 1987, wobei es ihm gelungen ist, ein Grußwort vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl zu erhalten. "Ich habe mit seinem Sekretariat Kontakt aufgenommen und es hat funktioniert", macht er deutlich, dass ihm dies keine große Mühe bereitet hatte.Darüber hinaus hat der gebürtige Wiesbacher zahlreiche Kerwereden für Martinshöhe und Mittelbrunn geschrieben. Hemmer war auch begeisterter Teilnehmer an den Volkswanderungen und zeigt auch heute voller Stolz die vielen Orden, die er sich im Laufe der Jahre erlaufen hat. "Ich bin sehr mit der Kirche verbunden", sagt der praktizierende Katholik. Ohne den unerschütterlichen Glauben hätte er auch die fünf Jahre der Kriegsgefangenschaft in Russland nicht überlebt. Nach seiner Rückkehr habe er nach einem Arztbesuch in Martinshöhe dort bei Bekannten seine Frau Hildegard kennen und lieben gelernt. Die beiden haben sieben Kinder, zwölf Enkel und vier Urenkel.

Seit über 60 Jahren ist Ottmar Hemmer dem Sozialverband Deutschland (ehemals Reichsbund) verbunden, wobei er sieben Jahre als Schriftführer tätig war. Diese Mitgliedschaft ist ihm sehr wichtig. Beruflich war in der bis zur Rente im Jahr 1986 in der Homburger Senkschmiede Schwinn tätig. Vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Rudolf Scharping wurde er für seine vielen ehrenamtlichen Verdienste mit der Ehrennadel des Landes ausgezeichnet.

Auch heute ist der Rentner ein Dichter aus Leidenschaft. So verfasst er immer wieder Reime - sei es bei Geburtstagen oder Ehejubiläen. Außerdem beschäftigt er sich mit Gartenarbeit und spielt einmal in der Woche mit seinen beiden Brüdern und einem guten Freund Karten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort