Neubaugebiet in Martinshöhe Grundstücke sollen attraktiver werden
Martinshöhe · Nachdem die Bau-Nachfrage in Martinshöhe eingebrochen ist, wurden jetzt die Rahmenbedingungen geändert.
Der ursprüngliche Run auf die Bauplätze im neuen Martinshöher Baugebiet hat einen „Knick“ bekommen. Jetzt sollen mit neuen Verkaufsbedingungen zusätzliche Interessenten gelockt werden. Beispielsweise bei der Fertigstellung des Eigenheimes, die einer Bezugsfertigkeit gleichkommt. War diese Frist bisher mit fünf Jahren vorgeschrieben, wird diese jetzt verdoppelt. Eine weitere Stellschraube zur Korrektur ist die Vermietung von Wohnraum gewesen. Auch in diesem Punkt wollen Ortsbürgermeister Hartwig Schneider und die Ratsmitglieder den neuen Rahmenbedingungen Rechnung tragen und die Vorgaben lockern.
Bis vor etwa einem Jahr gab es einen regelrechten Run auf die rund 22 Baugrundstücke, welche die Ortsgemeinde verkaufen konnte. Mehr noch, weil die Zahl der Bewerber die der Baugrundstücke überstieg, entschied das Los, wer einen Bauplatz bekommen sollte (wir berichteten). „Vergangenheit, der Krieg und seine Folgen haben alles auf den Kopf gestellt“, so Ortsbürgermeister Hartwig Schneider zum Pfälzischen Merkur vor der Freitagabend-Ratssitzung, in welcher das Gremium über die neuen Verkaufsbedingungen entscheiden musste, weil jetzt weitere sechs Grundstücke verkauft werden sollen und die künftigen Bauherren geänderte Rahmenbedingungen erwarten können.
Bedingungen, die, das stellte Ortsbürgermeister Schneider fest, rückwirkend allerdings auch für die schon veräußerten vier Baugrundstücke gelten werden. Derweil die Verlängerung der Fertigstellungsfrist für das Eigenheim (Bezugsfertigkeit nunmehr 10 Jahre) kein Thema im Rat war, gab es zum Vorschlag für Vermietungen unterschiedliche Ansichten. „Wenn die Vermietung von Wohnräumen hilft, das Bauen finanziell erträglich zu gestalten, dann sollten wir als Gemeinde unterstützen. Ich hätte das nur gern schon in der Verkaufsurkunde klar geregelt“, so die Vorstellung von Hartwig Schneider. Ratsmitglied Thomas Weiß (SPD) wollte dies auf die Einliegerwohnungen beschränkt wissen. Schließlich einigte man sich bei einer Gegenstimme und drei Stimmenthaltungen auch beim Vermieten auf ein Entgegenkommen bei den neuen Grundstückseigentümern.
Kritik übte derweil SPD-Fraktionsführer Oskar Hemmer in ganz anderer Hinsicht. Er vertrat die Ansicht, dass es mit der Vermarktung der Bauplätze einfach zu lange gedauert habe und dadurch die Ortsgemeinde in die gegenwärtige Situation schlittern musste. Hartwig Schneider zeigte durchaus Verständnis für diese Standpunkt, erinnerte seinerseits aber daran, dass jeder der neuen Grundstückseigentümer durch die Beharrlichkeit der Ortsgemeinde gut und gern 50 Euro Erschließungskosten pro Quadratmeter einsparen konnte. „Das ist bares Geld, das haben wir durch die neu Berechnungsmodalität bei den Verbandsgemeindewerken nach jüngster Rechtsprechung erreicht!“
Der erste Ortsbeigeordneter Peter Palm erinnerte zudem daran, dass bisher die Ortsgemeinde für ihre Bauplätze außerhalb des Ortes überhaupt noch keine Werbung machte und was die Erschließungskosten insgesamt angehe die Gemeinde gegenüber anderen Orten im Vorteil sei. Den neuen Verkaufsbedingungen wurde letztlich zugestimmt.
Die Arbeiten für den nördlichen Bereich des Dorfmittelpunktes sind ausgeschrieben und der Ortsbürgermeister ist bei drei Gegenstimmen damit betraut worden, die Aufträge an die günstigsten Bieter zu vergeben. Oskar Hemmer (SPD) hatte dafür plädiert, dass die Arbeitsvergabe zuvor nochmals im Rat behandelt werden sollte.
Die Genehmigung zum Verrichten von Eigenleistungsarbeiten liege vor, berichtete der Vorsitzende zu diesem Beratungspunkt. Sie hätten einen Gesamtumfang von 25 000 Euro und würden sich beispielsweise auf den Abbau des Buswartehäuschens, das Baumpflanzen und weitere Arbeiten beziehen. Ein Bauherr möchte in der Südstraße ein Doppelhaus errichten und reichte dazu eine Bauvoranfrage ein, zu welcher nunmehr die Ortsgemeinde Stellung bezog. Der Grenzbebauung wurde zugestimmt. Gebäudeüberstände auf die Gemeindestraße wurden nicht gestattet. Zwei Autostellplätze auf dem Grundstück sind nachzuweisen.