Martin bleibt am RuderMagere Beteiligung an Winterbacher Bürgerbefragung

Winterbach. Wahlmüde Winterbacher: Mit nur 45 Prozent lag schon die Beteiligung bei der Bürgermeisterwahl der Verbandsgemeinde Wallhalben so niedrig wie in keiner anderen Ortsgemeinde. Doch bei der Bürgerbefragung wurde dies noch überboten. Von den 187 Wählern gaben hier nur 129 ihren Stimmzettel ab

Winterbach. Wahlmüde Winterbacher: Mit nur 45 Prozent lag schon die Beteiligung bei der Bürgermeisterwahl der Verbandsgemeinde Wallhalben so niedrig wie in keiner anderen Ortsgemeinde.Doch bei der Bürgerbefragung wurde dies noch überboten. Von den 187 Wählern gaben hier nur 129 ihren Stimmzettel ab. Bei der ersten Frage votierten 60 Einwohner dafür, dass der Gemeinderat entscheiden solle, welcher Verbandsgemeinde Winterbach angehören soll, falls es im Jahr 2014 doch zu der von der Landesregierung geplanten Auflösung Wallhalbens kommt. 24 sprachen sich dagegen aus. 42 Winterbachern war dies egal. Eindeutig war der Wunsch dagegen, dass der Ort bei einem Aus für Wallhalben der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land angeschlossen werden soll. 113 votierten für diese Variante. Zehn waren dagegen und sechs Wählern war dies egal. Bei der dritten Frage sprachen sich lediglich elf Winterbacher dafür aus, nach der Gebietsreform der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen anzugehören. 61 stimmten dagegen und 57 Wählern war die Frage gleichgültig.

Ortsbürgermeister Willi Schwarz war enttäuscht, dass nur so wenige Wahlberechtigte an der Befragung teilgenommen hatten. So sei auf Grund der Zahlen anzunehmen, dass es rund 70 Prozent der Winterbacher gleichgültig ist, zu welcher Verbandsgemeinde sie nach der drohenden Auflösung Wallhalbens gehören. Schwarz unterstrich, dass es sich um eine formelle Befragung handele. Sie diene dem Gemeinderat als Entscheidungsgrundlage. Auf die Frage, ob Winterbach nun direkt Verhandlungen mit Zweibrücken-Land aufnehme, erklärte der Ortsbürgermeister: "Wir werden jetzt erst einmal innerhalb des Rates die Ergebnisse besprechen und dann alles Weitere beschließen."

Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl habe ihn nicht überrascht. Dass es der CDU nicht gelungen ist, mit dem von ihr unterstützten Kandidaten zu punkten, führt er auf den seiner Auffassung nach geringen Bekanntheitsgrad von Peter Sprengart zurück. Mit dem wiedergewählten Verwaltungschef habe er keine Probleme: "Die Zusammenarbeit war auch in den zurückliegenden Jahren gut, auch wenn es in verschieden Punkten unterschiedliche Auffassungen gab." nob

Triumphaler Sieg für Amtsinhaber Berthold Martin bei der gestrigen Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wallhalben. Bereits um 18.53 Uhr konnte Wahlleiter Erich Ohliger das vorläufige amtliche Endergebnis verkünden: Für Martin entschieden sich 61,3 Prozent der Wähler. Auf Peter Sprengart (Einzelbewerber) entfielen 25,7 Prozent der Stimmen. Jörg Juner (SPD) konnte 13 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,03 Prozent. Martin freute sich riesig über den "großen Vertrauensbeweis", den ihm die Menschen in der Verbandsgemeinde entgegegebracht hätten: "Das ist der Lohn für die gute Arbeit." Diese sei von allen geleistet worden. Er schloss hier insbesondere die Ortsbürgermeister mit ein. Der 56-Jährige sieht das Votum als klaren Auftrag, sich weiterhin unermüdlich für den Fortbestand der Verbandsgemeinde einzusetzen. Da der Bürgermeister diesmal nur für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt wurde, stehe er bei einem Urnengang im Jahr 2014 erneut als Kandidat zur Verfügung. Martin Eichert, Vorsitzender des FWG-Gemeindeverbandes, der Martin im Wahlkampf unterstützt hatte, zeigte sich von den Zahlen nicht überrascht: "Das war zu erwarten." Entscheidend für den Wahlausgang sei vor allem der Kampf um die Verbandsgemeinde gewesen. Die Zerstrittenheit in der CDU habe ihr übriges dazu beigetragen.

Walter Lenhard, Chef der Bürgerinitiative zum Erhalt der Verbandsgemeinde will nun mit dem wiedergewählten Bürgermeister bis zum Letzten um die Kommune kämpfen: "Wir werden vor allem auf die Ausnahme-Möglichkeiten bestehen." Sprengart, der von der CDU unterstützt wurde, war nach Bekanntgabe des Ergebnisses sehr enttäuscht. "Das sind miserable Zahlen", sagte er auch mit Blick darauf, dass die Kommune lange Jahre von den Christdemokraten dominiert wurde. Er mache sich große Sorgen, ob der eingeschlagene "sture Kurs" in Sachen Gebietsreform der richtige sei. Die gute Struktur der Verbandsgemeinde sei bereits vor über acht Jahren aufgebaut worden: "Der jetzige Bürgermeister konnte gar keine großen Fehler machen. Das ist auch der Grund, warum keine Wechselstimmung aufkam."

Auch Juner, der für die SPD ins Rennen ging, zeigte sich "ernüchtert": "Besonders traurig ist, dass wir es nicht geschafft haben, Martin in eine Stichwahl zu zwingen." Geschmerzt hätten vor allem die mageren 13 Prozent in seinem Heimatort Weselberg: "Die SPD muss jetzt die Oppositionsarbeit neu definieren und Gespräche mit der CDU suchen." Er wolle auch in Zukunft mit Argusaugen auf die Arbeit des Bürgermeisters achten.

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