Machbarkeitsstudie für Verwaltungsgebäude Zweibrücken-Land plant großen Umbau
Dellfeld/Zweibrücken · Architekt Alexander Blanz hat die Machbarkeitsstudie für die Umgestaltung des Verwaltungsgebäudes der Verbandsgemeinde vorgestellt. Noch zu klä‑ren ist eine Verkehrs-Frage mit der Stadt.
Barrierefrei, bürgernah, für die fortschreitende Digitalisierung auskömmlich hergerichtet – wie das Amtsgebäude der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land umgestaltet werden soll, erfuhren jetzt als Erstes neben der Verwaltungsspitze mit Bürgermeister Björn Bernhard und seinen Vertretern die Mitglieder des Bauausschusses bei einer Sitzung im Dellfelder Dorfgemeinschaftshaus.
Architekt Alexander Blanz aus Landstuhl, ein echter Contwiger Bub aus dem einstigen Maurerdorf Contwig, stellte die von ihm und seinen Mitarbeiterin ausgearbeitete Machbarkeitsstudie für die bauliche Umgestaltung des Verwaltungsgebäudes an der Landauer Straße in Zweibrücken variantenreich vor.
Die Gründe für den notwendigen Umbau fasste Verbandsbürgermeister Björn Bernhard (CDU) zusammen und ließ dabei auch nicht unerwähnt, dass sein Amtsvorgänger Jürgen Gundacker (SPD) zusammen mit den damaligen Ratsmitgliedern diese Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben habe.
Bernhard sagte weiter: „Wir haben aber nicht allein die alten Probleme mit Barrierefreiheit, Brandschutz und den fehlenden Möglichkeiten die hausinterne Digitalisierung weiter so voranzutreiben wie wir uns das vielleicht wünschen – wir haben vor allem auch Platzprobleme im Haus und deshalb wollen wir jetzt die Sache Amtsgebäude nochmals mit der notwendigen Intensität angehen, unabhängig davon, dass die Corona-Pandemie auch deutlich machte, dass Homeoffice auch bei den Verwaltungen der Zukunft einen gewissen Schwerpunkt haben wird.“
Architekt Blanz sei in Zweibrücken-Land durch seine erfolgreiche Mitarbeit beim Umgestalten der Sporthalle in Hornbach bekannt und solle auch für die Erweiterung der Grundschule in Bechhofen Verantwortung tragen.
Blanz selbst sprach anschließend von einer großen Herausforderung. Neben den vielen Detailaspekten in seiner fast zweistündigen Vorstellung der sehr facettenreichen Machbarkeitsstudie kam der Architekt auch auf mögliche Kosten zu sprechen und signalisierte den Bauausschussmitgliedern klipp und klar, dass ein Neubau an anderer Stelle die teuerste Lösung sein würde. Denn die Bausubstanz des früheren Landratsamtes vom ehemaligen Landkreis Zweibrücken in der Landauer Straße sei noch gut, und bei allen denkbaren Änderungsmöglichkeiten ergäben sich keine statischen Probleme. „Das Amtsgebäude wurde immer wieder baulich ertüchtigt, das Thema Brandschutz treibt uns aber bei allen Bestandsgebäuden um und entsprechend besteht auch für die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land Handlungsbedarf!“
Planer Blanz erläuterte: „Die Machbarkeitsstudie ist keine finale Planung – eine Machbarkeitsstudie ist ein Schritt in das Projekt, um zu sehen, wie kann sich das Projekt entwickeln, welche Möglichkeiten gibt es. Da ist noch nichts in Stein gemeißelt, sondern die Dinge sollen sich in den Diskussionen und dem Abwägen entwickeln.“ Die Machbarkeitsstudie sei aber auch wichtig, um gezielt an Fördergelder zu gelangen. „Die ADD, die später auch mal über die Fördergelder zu entscheiden hat, besteht auf einer solchen Machbarkeitsstudie, weil mit dieser insbesondere die wirtschaftliche Betrachtungsweise mit in den Prüfungsprozess einbezogen wird.“
Mit dem Aufzeigen der Gebäudestrukturen, der Nachbarschaft von Berufsbildender Schule und Ignatz-Roth-Sporthalle erwähnt Alexander Blanz allerdings auch einen Gedanken, den die Stadt Zweibrücken vor Jahren einmal hegte: Das Grün im Kreuzungsbereich von Alte Ixheimer Straße und Landauer Straße sollte nach Stadtplänen mit einem Verkehrskreisel ausgestattet werden. O ein solcher Plan jemals das Stadium eines Schubladenplanes übersteigt, konnte noch nicht abgeklärt werden, wird aber auf die weitere Planung der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land Auswirkung haben.
Welche baulichen Möglichkeiten sich anbieten, um das Verwaltungsgebäude zeitgemäß umzubauen, Barrierefreiheit in jeder Hinsicht zu schaffen, die notwendige Digitalisierung entsprechend voranzutreiben, einen passenden Sitzungssaal für Zusammenkünfte der Ratsmitglieder zu schaffen und dem Eingangsbereich insbesondere den Charakter einer zeitgemäßen, bürgernahen „Empfangslounge“ zu geben, zeigte Architekt Alexander Blanz regelrecht mit viel Herzblut auf. Die barrierefreie Erschließung bis zu einem neuen Sitzungssaal sei dabei ein Muss.
Gleich mehrere Gestaltungsvarianten stellte Blanz den Bauausschussmitgliedern vor. Dabei nahm insbesondere die Nutzung des Geländebereichs, auf welchem sich derzeit noch das früheren Nebengebäude mit Garagen befindet und bis zum Umzug der Verbandsgemeindewerke nach Contwig von den Mitarbeitern der Werke genutzt wurde, einen breiten Raum ein.
Selbst Heizung, Photovoltaiknutzung und ähnliche Aspekte wurden bei den vielschichtigen Diskussionen jetzt schon angesprochen. Der Gebäudezuschnitt auf einen Personalbedarf X wird eine der Grundermittlungen trotz fortschreitenden Digitalisierung sein. Dass das künftige Personal dann auch einen größeren Sozialraum wie die gegenwärtigen 18 Quadratmeter für fast 80 Mitarbeiter haben wird, dürfte sicher sein.