Lebensretter mutwillig zerstört

Zweibrücken. Christian Lang vom Zweibrücker Arbeiter-Samariter-Bund und Thorsten Mehlhorn vom Deutschen Roten Kreuz ärgern sich und schütteln ungläubig den Kopf: "Die Defibrillatoren retten Menschenleben. Und dann gibt es Menschen, die diese Geräte zerstören", berichtet Mehlhorn im Gespräch mit dem Merkur

 Christian Lang (links) und Thorsten Mehlhorn mit dem zuletzt zerstörten Defibrillator. Foto: pm

Christian Lang (links) und Thorsten Mehlhorn mit dem zuletzt zerstörten Defibrillator. Foto: pm

Zweibrücken. Christian Lang vom Zweibrücker Arbeiter-Samariter-Bund und Thorsten Mehlhorn vom Deutschen Roten Kreuz ärgern sich und schütteln ungläubig den Kopf: "Die Defibrillatoren retten Menschenleben. Und dann gibt es Menschen, die diese Geräte zerstören", berichtet Mehlhorn im Gespräch mit dem Merkur. "In den letzten zwei Monaten wurden drei Geräte in der Innenstadt zerstört." Das medizinische Gerät kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen beenden und so den plötzlichen Herztod verhindern. Dazu ist es auch für Laien einfach zu bedienen. Deshalb regte der Chefarzt des evangelischen Krankenhauses, Dr. Matthias Stopp, an, die Defibrillatoren auch für die Öffentlichkeit zugänglich aufzustellen. Drei Geräte kamen in mit einer EC-Karte zugängliche Räume der Sparkasse in der Hallplatz-Galerie, am Schloss und an der Maxstraße. Eine vierte wurde an einer Säule in der Mühlgasse angebracht. "Die Vandalen wollten die Geräte nur zerstören", sagt Lang. Denn alle drei wurden in der Zwischenzeit zerstört wieder gefunden. Die beiden Hilfsorganisationen haben die Geräte weggeschickt und lassen auf eigene Rechnung prüfen, ob sie noch zu reparieren sind. Aber angesichts eines Wasserschadens oder fehlender Akkus vermuten sie, dass es nicht geht. "Dann müssen neue angeschafft werden", meint Lang."Aber wer finanziert ein neues Gerät?" Denn nach Aussage Mehlhorns kostet ein Defibrillator rund 1000 Euro. Neben den vier stets zugänglichen Geräten wurden in Zweibrücken und in der Umgebung über 40 Geräte angeschafft. "Zum Großteil über Spenden finanziert", stellt Mehlhorn fest.Die Defibrillatoren in Betrieben oder Verwaltungen seien zwar auch frei zugänglich. "Aber die Mitarbeiter haben ein Auge auf die Geräte. Da passiert nichts", sagt Lang. Deshalb möchten er und seine Kollege vom DRK die Bevölkerung sensibilisieren, auf die Defibrillatoren aufzupassen.Ein Täter wurde nach Auskunft des Leitenden Oberstaatsanwalts Eberhard Bayer in einer Sparkassenfiliale von einer Überwachungskamera aufgenommen und ermittelt. Das Verfahren laufe noch. Meinung

Schwachköpfe am Werk

Von Merkur-RedakteurGustl Altherr Defibrillatoren können Leben retten, kommen unter anderem bei Herzrhythmusstörungen zum Einsatz. Deshalb werden auch in Zweibrücken welche in öffentlich zugänglichen Gebäuden bereitgehalten für eine eventuelle Anwendung durch medizinische Laien. Doch ein Teil dieser Defibrillatoren hat noch nicht einmal ein halbes Jahr überdauert. Schwachköpfe haben sie unbrauchbar gemacht. Von Vandalismus wird in solchen Fällen oft gesprochen, doch man würde dem germanischen Volk der Vandalen Unrecht tun, würde man es mit jenen unserer Zeitgenossen vergleichen, die sinnlos Wände verschmieren, Autos zerkratzen, Straßenleuchten zerstören. Noch schlimmer ist es jedoch, medizinisches Gerät, das Leben erhalten kann, kaputt zu machen.

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Leserbriefe zur Diskussion von Themen, über die der Pfälzische Merkur berichtet hat. Damit ein möglichst großer Leserkreis zu Wort kommen kann, müssen Zuschriften gekürzt werden. Anonyme oder fingier
Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Leserbriefe zur Diskussion von Themen, über die der Pfälzische Merkur berichtet hat. Damit ein möglichst großer Leserkreis zu Wort kommen kann, müssen Zuschriften gekürzt werden. Anonyme oder fingier