Landrat steht für KontinuitätFrage der Amtszeit auf späteren Zeitpunkt verschoben

Zweibrücken/Pirmasens. Die Entwicklung auf und um den Zweibrücker Flughafen, die Verwaltungsreform oder das neue Schulgesetz - "es ist einiges im Gange, was ich gerne weiter beeinflussen möchte", begründet Hans Jörg Duppré seine Bereitschaft im Juni ein weiteres Mal für das Amt des Landrats des Landkreises Südwestpfalz zu kandidieren

 Nach Einschätzung des Landrates steht der Kreistag komplett hinter einer Weiterentwicklung des Zweibrücker Flughafens. Foto: voj

Nach Einschätzung des Landrates steht der Kreistag komplett hinter einer Weiterentwicklung des Zweibrücker Flughafens. Foto: voj

Zweibrücken/Pirmasens. Die Entwicklung auf und um den Zweibrücker Flughafen, die Verwaltungsreform oder das neue Schulgesetz - "es ist einiges im Gange, was ich gerne weiter beeinflussen möchte", begründet Hans Jörg Duppré seine Bereitschaft im Juni ein weiteres Mal für das Amt des Landrats des Landkreises Südwestpfalz zu kandidieren. "Ich weiß, dass niemand unersetzlich ist. Aber die angesprochenen Dinge sind mir sehr wichtig." Und da sei auch Kontinuität gefragt.Seit 1979 ist der 63-jährige Jurist Landrat in der Südwestpfalz. "Innerlich" habe er sich im Sommer entschlossen, noch einmal anzutreten. Die gemeinsame Klausurtagung der CDU-Kreistagsfraktion und des Kreisvorstands Ende November sei "der richtige Zeitpunkt" gewesen, es öffentlich zu machen (wir berichteten). Bei den Kommunal- und Europawahlen am 7. Juni wird der Landrat gewählt.Die Entwicklung des Flugplatzes habe im abgelaufenen Jahr "an Tempo" zugenommen. Da sei "an vielen Schrauben" gedreht worden. Und auch in den nächsten Wochen und Monaten würden wichtige Entscheidungen für die Region fallen. Gewerbeansiedlungen oder Flughafen-Betrieb. Wobei Duppré hinzufügt, dass die gegenwärtige wirtschaftliche Situation sich auch auf die Entwicklung auswirke. Beim Flughafen schaut der Landrat über die Grenzen des Landkreises hinaus. "Der Kreistag steht auch dahinter, dass der Flughafen Zweibrücken wichtig für die gesamte Region ist." Da gebe es keine Eifersüchteleien aus anderen Teilen des Kreises. Beim Flughafen zeige sich auch, wie die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniert. "Nur weil wir an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen, gibt es dort die positive Entwicklung."Im Moment sieht der Landrat eher eine Verwaltungsreform. Dabei würden in erster Linie Aufgaben zwischen den Verwaltungsebenen - Land, Kreis, Verbandsgemeinde - verschoben. "Die Gebietsreform ist zumindest angekündigt", äußert sich der Landrat zum zweiten Tal der Reform. Wobei sich Duppré allenfalls Veränderungen im Bereich der Verbandsgemeinden vorstellen kann. "Wenn wir gefragt werden, werden wir versuchen Einfluss zu nehmen", wartet Duppré ab.Bei einer Zusammenarbeit im Bereich der Volkshochschule sind der Landkreis und die Stadt Zweibrücken einen Schritt weiter. "Wir haben erstmals ein gemeinsames Programm erstellt." Damit könnten die Bürger sehen, was angeboten werde. "Jetzt warten wir ab, wie die Menschen das Angebot annehmen." Die neue Schullandschaft sei die Folge einer Entscheidung der Landesregierung. Duppré: "Das neue Schulgesetz wirkt sich auf den Landkreis aus." Der Kreis übernimmt Schulen von den Verbandsgemeinden wie die Integrierte Gesamtschule in Contwig. Das hat auch Konsequenzen beim Ausbau der Schulen. Im Kreishaushalt sind Investitionen in Millionenhöhe vorgesehen (wir berichteten). Zu den Schwerpunkten für das Jahr 2009 zählt der Landrat auch den Hochwasserschutz im Hornbachtal. "Da sind wir in der Pflicht, etwas zu tun." Im kommenden Jahr wartet Duppré auch auf das angekündigte Konjunkturprogramm des Bundes. "Da haben wir auch Pläne für den Landkreis Südwestpfalz." Pirmasens. "Als erstes möchte ich am 7. Juni erst Mal wieder gewählt werden. Dann sehen wir weiter", möchte Landrat Hans Jörg Duppré die Frage, ob er die achtjährige Amtszeit komplett ausfüllen werde, nicht beantworten. "Nach der Wahl halte ich mir da alles offen." Im März 2010 wird Duppré 65 Jahre alt. Nach der gültigen Regelung kann er dann jeden Tag aufhören. "Wenn ich den Eindruck habe, dass ich keine Lust mehr an der Arbeit habe. Oder die Leute sagen, ist der immer noch Landrat, dann würde ich aufhören", nennt Hans Jörg Duppré Gründe für ein vorzeitiges Ende der Amtszeit. "Aber zuerst muss ich gewählt werden", fügt er immer hinzu. Zurzeit spürt der Landrat angesichts der Aufgaben für die Region noch Lust auf die Arbeit. Das Ende der Amtszeit würde er aber rechtzeitig der Partei und dem Kreistag ankündigen, damit die Gremien reagieren können. Duppré: "Das gehört sich so."Präsident des Deutschen Landkreistages, Vorsitzender des rheinland-pfälzischen Landkreistages oder der Vorsitz des Sparkassen- und Giroverbands Rheinland-Pfalz sind nur drei von zwei Dutzend Ämtern, die Landrat Hans Jörg Duppré inne hat. Da kann er sich vorstellen. dass er "etwas kürzer treten" wird. Landkreistags-Präsident und Vorsitzender beim Sparkassenverband würde er gerne weiter bleiben. Aber das gehe nur bei einer guten Geschäftsführung und Organisation der Institutionen.Zu vielen Ämter sei er als Landrat verpflichtet. Zu anderen fühle er sich verpflichtet. Dabei hob er den Vorsitz beim Förderverein Kloster Hornbach hervor. sf

 Der Landkreis übernimmt Schulen wie die Integrierte Gesamtschule Contwig von den Verbandsgemeinden. Foto: pma

Der Landkreis übernimmt Schulen wie die Integrierte Gesamtschule Contwig von den Verbandsgemeinden. Foto: pma

Zur PersonHans Jörg Duppré wurde am 19. März 1945 im Westerwald geboren. Aufgewachsen ist er in Mainz, wo er auch zur Schule ging und später wie in Lausanne Rechtswissenschaft studierte. Während der Referendarzeit absolvierte er zwei Semester an der Hochschule für Verwaltungswissenschaft in Speyer. 1975 wurde Duppré Leiter des Ministerbüros und persönliche Referent der Kultusministerin Hanna-Renate Laurien. Am 1. Oktober 1979 wurde er Landrat des Kreises Pirmasens, der in den 90er Jahren in Landkreis Südwestpfalz umbenannt wurde. Duppré lebt mit Frau und drei Kindern in Hinterweidenthal. sf

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