Landfrauenverein Althornbach 50 Jahre Impulsgeber für die Gemeinde

Althornbach · Der Landfrauenverein in Althornbach hat sein Jubiläum-Festwochenende zwar auf Eis gelegt. Doch auch künftig wollen die 67 Frauen und ein Mann in drei Generationen aktiv das Gemeinschaftsleben im Dorf gemeinsam mit den anderen Vereinen und Gruppen gestalten.

 Die Althornbacher Landfrauen hatten eigentlich einen vollen Terminkalender für das laufende Jahr. Ihren 50. Vereinsgeburtstag, zum Beispiel, müssen sie nun zu einem späteren Zeitpunkt feiern. Von links: Rosemarie Schwierzy, Brigitte De Hooge, Doris Freyer, Karin Kaiser und Brigitte Luck.

Die Althornbacher Landfrauen hatten eigentlich einen vollen Terminkalender für das laufende Jahr. Ihren 50. Vereinsgeburtstag, zum Beispiel, müssen sie nun zu einem späteren Zeitpunkt feiern. Von links: Rosemarie Schwierzy, Brigitte De Hooge, Doris Freyer, Karin Kaiser und Brigitte Luck.

Foto: Cordula von Waldow

So, wie sie seit 50 Jahren agieren, wollten die Landfrauen in Althornbach auch ihr Jubiläum begehen, als „Impulsgeber für die gesamte Dorfgemeinde“. So hatten sie für Ende April ein großes Fest geplant mit einem Festbankett und einem Festsonntag für die ganze Familie, das ganze Dorf und zahllose Gäste. Das Festbüfett wollte der auch für den Kindergarten im Ort zuständige Koch gestalten, befreundete Vereine den Service übernehmen, damit die Landfrauen selbst ihren Ehrentag genießen können.

Der Sonntag hätte mit Festgottesdienst, selbst gekochtem Mittagessen, Kaffee und hausgebackenem Kuchen nach Landfrauenart, Liedbeiträgen des Althornbacher Chors Projekt03, des Rimschweiler Männergesangsvereins, der jungen Hornbacher Linedance- und HipHop-Gruppe sowie dem Theaterverein ein kulturelles Miteinander und Füreinander für jeden Geschmack und jede Altersgruppe gegeben.

Am vergangenen Mittwochabend jedoch hat sich der Vorstand schweren Herzens dazu entschieden, den Termin zu verschieben. „Zunächst auf unbestimmte Zeit, in den Herbst oder sogar ins nächste Jahr“, informiert Doris Freyer. Die langjährige Kassenwartin und auch die ehemalige Vereinsvorsitzende (1996-2008), Rosemarie Schwierzy, gehören mit ihrer langjährigen Erfahrung zu dem Festkomitée des dafür eigens erweiterten Vorstands.

Auch die Jubiläumsreise in den Harz mit den Höhepunkten Brocken, Quedlinburg und Wernigerode steht, doch Organisatorin Doris Freyler bekennt: „Im Moment interessiert sich dafür ja doch niemand.“ Es mache aktuell auch keinen Sinn, etwas zu buchen, so dass das Projekt erst einmal auf Eis liege und dann je nach der allgemeinen Entwicklung noch einmal hinterfragt werde.

Die gute Laune verderben lassen wollen sich die aktuell 67 Landfrauen dennoch nicht. Immerhin blicken die Garanten für ein attraktives Gemeinschaftsleben im Ort mit noch zehn Gründungsmitgliedern auf 50 bewegte und bewegende Jahre der Aktivität für sich und für die Gemeinschaft zurück. 1970 hatte vor allem die Gründungspräsidentin Christel Christmann, die dem Verein mehr als 25 Jahre vorstand, Türklinken in der Gemeinde geputzt. 36 Gründungsmitglieder waren das stolze Ergebnis.

Sie trugen erheblich zu der Stärkung des Selbstwertgefühl der Frauen auf dem Land bei. Besonders stolz sind die Althornbacherinnen heute auf ihren Landmann, der sich an allen Aktivitäten vom Kochkurs bis zu den vielfältigen Kreativangeboten von Adventskranzbinden bis Osterdeko basteln gerne beteilige.

Die Vereinsmitglieder sind zwischen 25 und weit über 80 Jahre alt und verbinden in einem großen Miteinander alle Generationen. „Wir haben sehr viele Familien in unserem Verein, sogar über drei Generationen hinweg“, freut sich die mit 35 Jahren noch recht junge Vereinsvorsitzende, Karin Kaiser, über den regen gegenseitigen Austausch.

Was sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat, seien die Themen. Rosemarie Schwierzy, fast eine Frau der ersten Stunde, erinnert sich: „Koch- und Backkurse kamen und kommen immer noch besonders gut an.“ Teilnehmer kommen aus dem Dorf und den Nachbarorten ebenso dazu, wie von anderen Landfrauenvereinen im Kreisverband Südwestpfalz.

Hoch im Kurs stehe die Gesundheit, auch mit vegetarischen oder veganen Rezepten. Was sich vor allem die jüngere Landfrauengeneration wünscht, ist eine Schulung „Kochen, wie zu Omas Zeiten“. Karin Kaiser erklärt: „Wir würden gerne wieder lernen, wie man eine Soße kocht oder mit Knochen einen eigenen Fond dafür oder eine leckere Brühe ansetzt.“

Zu den Höhepunkten der 50 Jahre gehörten auch Mehrtagesreisen quer durch ganz Europa oder interessante Tagesfahrten. Der Vorstand lacht: „Wir bekommen mit Gästen immer einen Bus voll.“ Und so soll es auch in Zukunft bleiben.

Zu normalen Zeiten treffen sich die Althornbacher Landfrauen ein- bis zweimal im Monat an einem Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus der Gemeinde zu Kursen, Seminaren oder Vorträgen. Aus alten Zeiten stammt die (Feld)Sommerpause von Ende Juni bis Ende August. Neuzugänge aller Altersstufen sind dem Verein immer herzlich willkommen.

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