Ortsgemeinderat Lambsborn Nächstes Ziel: Schwerpunktgemeinde

Lambsborn · Lambsborn verspricht sich von dieser Einstufung Unterstützung bei der Dorfentwicklung.

 Ein unbewohntes Bauerngehöft in der Ortsmitte von Lambsborn. Für einen Dorfplatz ein Ideales Gelände.

Ein unbewohntes Bauerngehöft in der Ortsmitte von Lambsborn. Für einen Dorfplatz ein Ideales Gelände.

Foto: Norbert Schwarz

Ortsbürgermeister Rudi Molter und sein Ratsteam wollen den Heimatort noch wohnlicher machen. Die Weichen dafür wurden in der jüngsten Ratssitzung gestellt. Einstimmig folgte das Gremium dem Verwaltungsvorschlag auf Anerkennung als Schwerpunktgemeinde. Ein solcher Antrag wird jetzt dem Innenministerium vorgelegt. Wird die Anerkennung ausgesprochen, können Ortsgemeinde und private Hausbesitzer gleichermaßen davon profitieren. Projekte und Vorhaben, welche die Vorgaben einer Schwerpunktgemeinde erfüllen, werden finanziell durch das Land gefördert. 

Ideen, welche die Ortsgemeinde im Rahmen der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde realisieren möchte, hat Ortsbürgermeister Rudi Molter jetzt schon im Kopf und die demnächst startende „Dorfmoderation“ wird erfahrungsgemäß diesen Bestand noch mehren. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt, der Kreisstraße 74, steht in der Priorität ganz oben. Daneben schwebt dem Ortsbürgermeister das Schaffen eines echten Dorfmittelpunktes im alten Dorfkern vor. Rudi Molter im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur: „Als anerkannte Schwerpunktgemeinde haben wir die Möglichkeit viele Vorhaben anzugehen, die das Dorfbild positiv beeinflussen werden. Es gibt im Ortskern alte Bausubstanz, welche die Ortsgemeinde vielleicht erwerben kann. Es könnte sich dabei sehr wohl die Chance auftun, dass wir vielleicht in ein paar Jahren einen echten Mittelpunkt an zentraler Stelle im alten Ortskern haben, welcher das dörfliche Leben positiv beeinflusst. Ein echter Treffpunkt für groß und klein, jung und alt.“

Der Ausbau der Kreisstraße innerhalb des Ortes zeichnet sich ab, in zwei Jahren soll mit den Arbeiten begonnen werden. Für Molter durchaus denkbar, dass sich bei der Gelegenheit gleichfalls Vorhaben anbieten, welche zum besseren Dorfbild beitragen. „Aufgrund der gegebenen Topographie haben wir entlang dieser Hauptverkehrsader etliche Stützmauern, die mit Sicherheit sanierungsbedürftig sind. Hier gilt es auszuloten, was Gemeinde und Anlieger gleichermaßen aus dem Fördertopf Dorferneuerung an Gelder bekommen können. Hier bietet sich für die Kommune und die Bürger eine Gelegenheit an Fördergelder zu kommen und die sollten genutzt werden.“

Das Büro Kobra aus Landau hat sich auf Dorfmoderationen spezialisiert und ist bereits in vielen Ortschaften der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land aktiv gewesen. Als Vertreter dieses Büros zeigte jetzt in der Ortsgemeinderatssitzung Martin Theodor die verschiedenen Möglichkeiten auf, die sich bei der Dorfmoderation anbieten.

Eine Bestandsaufnahme wird wie in jedem Fall der Einstieg sein. Die Mitarbeiter der Bürger ist hierbei besonders wichtig, denn sie sollen nicht allein die Stärken ihres Heimatortes aufzeigen, der Fokus ist gleichermaßen auf Schwächen, Verbesserungen und Wünsche gerichtet. Theodor beleuchtet dabei das gesamte Spektrum, das sich bei einer Dorfmoderation ergibt. Beim Erhalt alter Bausubstanz kann ein Projekt bis zu 30 000 Euro gefördert werden. Grundvoraussetzung dabei ist jedoch, dass solche Vorhaben in Einklang mit der Dorferneuerung stehen.

Das Schaffen eines echten Dorfmittelpunktes könnte dabei das Paradebeispiel als Projekt der Kommune sein. Wie Ortsbürgermeister Rudi Molter in der Sitzung darlegte, besteht zwar für den Ort ein Dorferneuerungskonzept, doch das sei nicht mehr auf dem neuesten Stand und bedürfe einer dringenden Überarbeitung. Die Dorfmoderation wäre für den Ort bei einer Anerkennung als Schwerpunktgemeinde fast zum Nulltarif zu bekommen, denn das Land gewährt in einem solchen Fall eine Förderung in Höhe von 90 Prozent der anfallenden Kosten.

Die Dorfmoderation steht und fällt mit dem Einbinden der Bürger. Dabei sollen nicht allein die Erwachsenen, sondern gleichermaßen Kinder und Jugendliche mit ins Boot geholt werden. Eine Menge Arbeit, die Einwohner dafür zu sensibilisieren und zur Mitarbeit in verschiedenen Arbeitskreisen zu gewinnen. Doch dessen ist sich Ortsbürgermeister Rudi Molter sicher, gerade für solche Herausforderungen fühlen sich die Bürger von Lambsborn berufen. 

Auf dem Friedhof ist das Beistellen von Urnen in Stelen eine längst angenommene Bestattungsform. Wie Ortsbürgermeister Rudi Molter dem Rat mitteilte, sind nur noch wenige freie Kammern verfügbar. Deshalb sollen zwei neue Stelenwände beschafft werden. Eine davon soll zu den vorhandenen drei Stelen kommen. Dort gibt es noch die bauliche Möglichkeit zum Errichten. Kosten für eine neue Fundamentierung können somit eingespart werden. Der Standort für die weitere Stelenwand soll bei einer Ortsbegehung festgelegt werden. Die Klärgrube bei der Friedhofstoilette ist zukünftig überflüssig, denn der Anschluss an den Abwasserkanal der Feuerwehr ist nunmehr möglich. 

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