Laientheater „Battwiller Baggewatscher“ Bei aller Tragik darf herzhaft gelacht werden

Battweiler · Mit seiner Krimi-Komödie „Stirb schneller, Liebling“ probt das Laien-Theater „Battwiller Baggewatscher“ für seine zehnte Aufführung. Im Mittelpunkt steht ein Ehepaar im Rosenkrieg, das sich gegenseitig nach dem Leben trachtet.

 Mit „Stirb langsam, Liebling“ proben die „Battwiller Baggewatscher“ hier für ihre zehnte Aufführung.

Mit „Stirb langsam, Liebling“ proben die „Battwiller Baggewatscher“ hier für ihre zehnte Aufführung.

Foto: Cordula von Waldow

„Stirb schneller, Liebling“, heißt die neue Krimi-Komödie in drei Akten, an der die Laien-Theatergruppe „Battwiller Baggewatscher“ aktuell probt. „Es ist unsere zehnte Aufführung“, rechnet Gründungsmitglied Sonja Blügel nach. Zehn Akteure stehen diesmal auf der Bühne, davon gleich sieben Neue. „Wir haben über verschiedene WhatsApp-Gruppen einen Aufruf gestartet und so viele Neue gewonnen“, freut sie sich. Nicht nur aus Battweiler, sondern sogar aus dem Saarland, konkret aus Rohrbach. Das gibt neben dem heimischen Dialekt dann saarländische Akzente.

Das Stück haben alle aus Theater-Portalen gemeinschaftlich ausgewählt. Die Utensilien für die Kulisse – das Wohnzimmer von Waltraut und Klaus – wurde gemeinschaftlich aus den eigenen Beständen zusammengestellt. Gespielt wird, wie bei allen Aufführungen seit seinem Tod, für Hans Bayer als Begründer des Battweiler Laien-Theaters. „Wenn du was machst, denk an mich“, hatte Sonja Blügel einst dem Souffleur gesagt. Zwei Jahre später kam die Nachricht: Es geht los.

Zu den Urgesteinen gehört auch Rita Kircher. Sie mimt diesmal die Schwester, die einst ihr Erbteil ihrem Bruder überließ, damit dieser seine Firma gründen konnte und seitdem zusammen mit dem Industriellen-Ehepaar Waltraut und Hans im selben Haus lebt. Ein Luxusleben mit Hausangestellten, das sie sich ausbezahlt allein nicht leisten könnte. Und die von dem Cabrio träumt, das ihr Bruder ihr versprochen hat. Im Mittelpunkt steht das Ehepaar Waltraut und Kurt, das sich in Ehezeiten bereits einen Rosenkrieg liefert und sein gesamtes Umfeld – Kurts Schwester Hilda, Butler und Hausmädchen, Waltrauts beste Freundin und auch sonst alle daran teilhaben lässt. Und natürlich das Publikum.

Auf die Anregung Kurts Geliebte, die sich schnell als seine Sekretärin entpuppt, einfach zu erschießen, entgegnet Waltraut vorausschauend: „Das ist eine gute Methode, doch das falsche Ziel!“ Schließlich kann die wohlhabende Fabrikanten-Gattin, die scheinbar stoisch die Seitensprünge ihres Angetrauten aussitzt, dann nicht erben.

Während Kurt gerne seine Fußball-Kumpels um sich hat, strebt Waltraut danach, endlich in die High Society aufgenommen zu werden. Doch als Frau eines Toilettenpapier-Herstellers? Ihr Lieblingsspruch: „Hättest du auf mich gehört, hätten wir längst das Landgestüt Zweibrücken gekauft.“ Etwas, das Kurt nun so gar nicht will, zumal er mit „den Zossen“ nichts anfangen kann.

Bereits im ersten Akt wird mehr als deutlich, dass im Haushalt permanent „wenig Sauerstoff“ herrscht, wie der italienische Haushandwerker bemerkt. Da bei den impulsiven Ausbrüchen von Waltraut regelmäßig das Porzellangeschirr daran glauben muss, empfiehlt der grandiose Butler Plastik, denn „wenn sie doch einmal treffen: Blutflecken lassen sich aus dem Teppich nur schwer entfernen.“

Es darf also bei aller Tragik einer verpeilten Ehe – „Unsere einzige Gemeinsamkeit besteht darin, dass wir am gleichen Tag geheiratet haben“ – herzhaft gelacht werden. Wer Männer-Frauen-Klischees liebt, kommt mit Sätzen wie: „Jeder Mann braucht drei Frauen: eine zum Repräsentieren, eine für den Haushalt und eine für die Freuden des Lebens“ voll auf seine Kosten. Viel Spaß bereiten auch die beiden Hausangestellten. Zusätzlich wird es richtig spannend: Man erahnt bereits, dass die beiden sich gegenseitig nach dem Leben trachten. Beide haben für die Drecksarbeit Mörder gedungen.

Was passiert, als diese beiden Auftragskiller sich begegnen, das darf allerdings jeder selbst erleben in den beiden Vorstellungen jeweils am Samstag, 12. und 19. November, immer um 20 Uhr in der Konrad-Loschky-Halle in Battweiler.

Karten gibt es bei Sonaj Blügel Tel. (0 63 37) 64 47 oder Nicole Schedler, Tel. (0157) 39 48 80 96 sowie im Battweiler Sportheim.

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