Kunstobjekte aus Obstbaum-Holz geschaffen

Großbundenbach · Kunstinteressierten wird in Großbundenbach jetzt wieder ein künstlerischer Leckerbissen geboten: Holzkünstler Erwin Würth zeigt über 30 neue Werke, diesmal aus Obsthölzern.

 Holzkünstler Erwin Würth (links) bei der Arbeit, assistiert von Mitinitiator Wolfgang Rapp. Foto: Norbert Schwarz

Holzkünstler Erwin Würth (links) bei der Arbeit, assistiert von Mitinitiator Wolfgang Rapp. Foto: Norbert Schwarz

Foto: Norbert Schwarz

Viele Kunstfreunde aus der Region freuen sich auf ein Wiedersehen mit dem bekannten Holzkünstler Erwin Würth in Großbundenbach . "Kirschen, Nuss und Apfelkern" ist der vielsagende Titel dieser Ausstellung in der Fischereit'schen Kulturscheune, Bergstraße 13.

30 bis 40 Exponate werden bei der Ausstellungseröffnung am Sonntag, 30. August, ab 16 Uhr gezeigt. Kunstwerke , die alle eines gemein haben: Würth schuf sie alle aus Großbundenbacher Obstbaumhölzern.

Elke und Wolfgang Rapp stellten wieder die Weichen für diese neuerliche Zusammenkunft im größeren Stil. "Seit der Zusammenarbeit bei der Gerichtsulme sind die Kontakte immer wieder vertieft worden. Würth nimmt mit großer Teilnahme an den Gemeindebemühungen in jeder Hinsicht teil, vor allem wenn es um die Kunst geht. Dass wir im Dorf unsere Liebe zum Obstbaum entdeckten, blieb ihm nicht verborgen. Würth weiß, dass wir um unser Dorf viele Streuobstwiesen haben. Da muss auch manchmal ein Baum gefällt werden - und so kamen wir auf die Idee, mit dem Holzkünstler ein Gespräch zu führen, ob denn daraus nicht was entstehen könnte."

Vieler weiterer Überzeugungsworte habe es nicht bedurft, sagen Elke und Wolfgang Rapp. Würth habe regelrecht Feuer gefangen, sei von der Idee begeistert gewesen und habe inzwischen viele Kunstwerke geschaffen. Seit einem Jahr arbeite er sich in die Ausstellung hinein, verrät der Holzkünstler. Seine Schaffensbreite ist breit gefächert, ideenreich und künstlerisch hochwertig. Ein Künstler müsse offen und vom zu bearbeitenden Objekt beeinflussbar sein, sagt Würth, dem die Arbeit mit den Obsthölzern aus Großbundenbach viel Freude bereitet hat. Die neuen Werke reichen vom Spiegel mit künstlerischem Holzrahmen über die Stehlampe aus einem hohlen Apfelbaumstamm bis hin zu Urnen aus weichem Obstbaumholz. Ein Trend, den Würth insbesondere seit den Beisetzungen in sogenannten Bestattungswäldern auch als Künstler entdeckte: "Da kamen Hinterbliebene zu mir und erzählten, dass der Verstorbene den Wald so sehr geliebt habe und sie deshalb die Asche in einer leicht verrottbaren Holzurne beisetzen wollten. Und das weiche Obstholz eignet sich für derartige Urnen bestens."

Ein Jahr Vorbereitungsarbeit, allein das Trocknen der Hölzer nahm mitunter viel Zeit in Anspruch. Hinzu kam manchmal Tüftelarbeit - wie bei den Blumen aus Holz , die der Künstler beweglich wünschte. So habe er aus einem Holz eine Blume geschaffen, die sich zusätzlich hin und her bewegen sollte. Mit einer Haselnussrute wurde der erste Versuch gestartet - Würth scheiterte kläglich. Doch damit war die Idee nicht gestorben. Im Gegenteil, die Holzblume ist bei der Ausstellung zu bewundern. Mit einem Schwingstab aus Mirabellenholz hat Würth die ersonnene Beweglichkeit doch noch erreicht.

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