Frage für Kreistag Südwestpfalz: Umbau oder Neubau? Entscheidung über Kreishaus naht

Südwestpfalz · Die Kreisverwaltung Südwestpfalz braucht mehr Platz. Drei Lösungs-Varianten wurden jetzt im Kreistag vorgestellt.

 In der ersten Variante würde das Hauptgebäude (links) erhalten und saniert, der Anbau dagegen abgerissen.

In der ersten Variante würde das Hauptgebäude (links) erhalten und saniert, der Anbau dagegen abgerissen.

Foto: Erik Stegner

Was passiert mit dem sanierungsbedürftigen Kreishaus auf dem Sommerwald in Pirmasens? Drei Varianten hat das Architekturbüro „sander.hofrichter architekten GmbH“ im Kreistag des Landkreises Südwestpfalz vorgestellt. Die Entscheidung fällt in der Kreistagssitzung am 26. Juni.

Schon längere Zeit ist bekannt, dass der Platz für die Mitarbeiter im Dienstgebäude nicht ausreicht. Aber das ist nicht das einzige Problem, sondern auch, dass das Gebäude sanierungsbedürftig ist und beim Brandschutz dringend Handlungsbedarf besteht. Nachdem es immer wieder Verzögerungen bei der Machbarkeitsstudie gab, wurde se nun endlich vorgestellt.

Landrätin Susanne Ganster (CDU) erklärte, dass es sich bei den Varianten noch nicht um eine konkrete Planung handelt, sondern lediglich die Möglichkeiten aufgezeigt werden sollen. Während die erste Variante die Sanierung des Hauptgebäudes sowie einen Abbruch des zweigeschossigen Anbaus und einen Neubau mit Anbindung an den Bestand vorsieht, handelt es sich bei den Varianten zwei und drei um Neubauten. Bei der Variante zwei auf dem Gelände am jetzigen Standort, bei der dritten Variante auf einem Grundstück in einem Radius von 20 Kilometer vom alten Standort entfernt.

Doch für die dritte Variante machte Ganster deutlich, dass dies eher keine Option ist, da es derzeit kein baureifes Grundstück mit der geforderten Größe von rund 14 000 Quadratmetern gibt. „Wir haben auch das Gelände auf der Biebermühle in Betracht gezogen, aber auch hier gibt es kein so großes Grundstück“, sagte die Landrätin. FW-Sprecher Christof Müller warf die Frage in den Raum, ob es ohne Grundstück überhaupt Sinn mache, die dritte Variante weiter zu verfolgen oder zumindest den Radius auf den gesamten Landkreis zu erweitern. Sie nehme die Anregung auf, entgegnete Ganster.

Anders sieht es hingegen bei der zweiten Variante aus, wo das vorhandene Grundstück genutzt werden konnte. Hierfür müsste nur das Hausmeisterwohnhaus sowie ein Teil des Gebäudes zum Parkplatz hin abgerissen werden.

Der viergeschossige Neubau würde dann im Bereich der Straßen Unterer Sommerwaldweg und Friedrich-Ebert-Ring errichtet werden. Anschließend würde das jetzige Gebäude abgerissen und somit Platz für 202 Stellplätze geschaffen.

Am aufwendigsten wäre die Variante eins, bei der der Anbau, in dem sich das Jugendamt sowie der Kreistagssaal befindet, abgerissen würde. „Da waren wir im Kreisvorstand schon verwundert, dass dieser Teil, der gerade einmal 25 Jahre als ist, wirtschaftlich nicht mehr zu sanieren ist“, sagte Ganster. Sozusagen als Verbindungsbau zwischen Haupthaus und Gesundheitsamt würde ein dreieinhalbgeschossiger Neubau mit Unterkellerung und 203 Stellplätzen entstehen.

Kostenmäßig erweist sich die Variante 1 als günstige Variante. Die Kosten hierfür betragen laut Auflistung des Architekturbüros rund 29,6 Millionen Euro. Der Neubau am alten Standort würde rund 33,9 Millionen Euro kostet, die dritte Variante auf dem „freien Feld“ würde mit 32,7 Millionen Euro zu Buche schlagen. Bei der Bauzeit wird bei der Sanierung mit etwa viereinhalb Jahren gerechnet. Für einen Neubau geht das Architekturbüro schon einem Jahr weniger aus. Bei der Nutzwertanalyse, bei der unter anderem die Verfügbarkeit eines Grundstückes und die Anbindung dieses an der ÖPNV genauer geprüft wurde, erzielte die Variante 1 mit 18 Punkte die höchste Anzahl. Jeweils 14 Punkte gab es für die Varianten zwei und drei.

„Für die Entscheidung müssen wir uns Zeit nehmen, da wir hier von der bisher größten Investition im Landkreis reden“, sagte CDU-Fraktionssprecher Christof Reichert. Aufgrund der Investitionssumme kündigte er für seine Fraktion an, „dies erst mal sacken zu lassen“.

Doch wie geht es nun bis zur nächsten Kreistagssitzung, bei der die Entscheidung ansteht, weiter? „Der Kreisvorstand hat sich darauf verständigt, dass der 1. Kreisbeigeordnete Peter Spitzer eine Lenkungsgruppe übernimmt“, informierte Ganster.

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