Zweibrücken/Pirmasens Kreistag sagt Ja zur Outlet-Erweiterung

Zweibrücken/Pirmasens · Das Gremium hat Landrätin Susanne Ganster ermächtigt, für die Pläne des Betreibers zu stimmen.

 Im unbebauten Übergangsbereich zum Multimedia-Internet-Park (hinten rechts) will sich das Outlet ausdehnen.

Im unbebauten Übergangsbereich zum Multimedia-Internet-Park (hinten rechts) will sich das Outlet ausdehnen.

Foto: Fashion Outlet

Bis zu 50 neue Geschäfte und damit bis zu 350 neue Arbeitsplätze: Das versprechen die Pläne der Betreiberin des „Zweibrücker Fashion Outlets“, Via-Outlets Zweibrücken. Am Montag ermächtigte der Kreistag einstimmig Landrätin Susanne Ganster als Vertreterin des Landkreises in der Verbandsversammlung des Zweckverband Entwicklungsgebiet Flugplatz (ZEF) für die Erweiterung zu stimmen.

21 000 Quadratmeter Verkaufsfläche besitzt das Outlet derzeit und hat somit die laut Bebauungsplan maximale Fläche erreicht. Daher trat die niederländische Via-Outlets Zweibrücken, die das Outlet 2017 vom spanischen Investor und Betreiber Neinver erwarb, an die Stadt Zweibrücken und den ZEF mit dem Wunsch heran, zu erweitern (wir berichteten). Angedacht sind weitere 8500 Quadratmeter Verkaufsfläche, auf denen zwischen 40 und 50 neue Geschäfte entstehen würden. Geplant ist die Erweiterung im südlichen Teil, angeknüpft an das bereits bestehende Objekt. Die Flächen hierfür sind bereits im Besitz von Via-Outlets.

Ganster machte den Kreistagsmitglieder deutlich, dass ein sehr umfangreiches Prüfungsverfahren durchlaufen werden muss, wenn diese Pläne Realität werden sollen. Hierfür sei schon ein erstes Gespräch mit der SGD Süd geführt wurden. „Wir können nur den Startschuss geben, treffen aber nicht die letzte Entscheidung“, sagte Ganster. Diese liege bei der SGD Süd.

Die Investoren begründen den Wunsch nach einer Erweiterung unter anderem damit, dass sie sich gegen zukünftige Wettbewerbsentwicklungen durch mögliche Ansiedlung zusätzlicher Outlet-Center im weiteren Umfeld stärker immunisieren wollen. Bei einer positiven Entscheidung sollen zahlreiche weitere Markenshops angesiedelt werden, verspricht Via-Outlets, die damit mehr Besucher aus dem weiträumigen Umfeld ansprechen will. Eine von der Betreiberin bereits im Auftrag gegebene Analyse für die geplante Flächenerweiterung ergab – wenig überraschend, dass dies wirtschaftsstrukturell, städtebaulich und raumordnerisch als verträglich einzustufen sei. Ähnlich sieht es auch die rechtliche Beratung der Kreisverwaltung.

Ganster hält es für sinnvoll, die erfolgreiche Arbeit des Outlets, mit Blick auf Arbeitsplätze und Unternehmen aus der Region, die vom Outlet profitieren, positiv zu begleiten. „Die Wertschöpfung für Handwerker aus der Region, die Aufträge im Outlet haben, wird in jedem Jahr auf acht bis neun Millionen Euro beziffert“, rechnete die Landrätin vor. Sie betonte, dass das Outlet für die Wirtschaftsförderung ein ganz wichtiger Standortfaktor sei und deshalb die Wirtschaftsförderungsgesellschaft eine positive Stellungnahme für die Erweiterung abgab.

„Die damalige Ansiedlung des Outlets war wichtig und ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte SPD-Sprecher Alexander Fuhr. Da es schon damals die richtige Entscheidung gewesen sei, wolle die SPD-Fraktion weiterhin diese positive Schritte mitgehen. Als Vorteil wertete Fuhr, dass durch das Verfahren alle Faktoren auf den Tisch kommen.

Ähnlich sah es Christof Reichert für die CDU-Fraktion. „Wir müssen uns bewusst sein, dass wir nur den Startschuss für das Verfahren geben. Aber damit zeigen wir, dass wir die Erweiterung wollen“, sagte Reichert. Er habe Verständnis für andere Kommunen, die Bedenken wegen die Erweiterung haben; das sei legitim, aber die Vorteile für den Landkreise überwögen.

Gemeinsam mit dem Kloster Hornbach sei das Outlet das erfolgreichste Konversionsprojekt, erinnerte FDP-Sprecher Reinhold Hohn. „Man darf nicht vergessen, dass der Landkreis und die Städte Pirmasens und Zweibrücken nicht auf Rosen gebettet sind und die Gewerbesteuerentwicklung am Flugplatz positiv ist“, meinte Hohn.

Zwei Anmerkungen zu den Erweiterungsplänen machte Bernd Schumacher, der Grünen-Fraktionssprecher. „Im Hinblick auf die Einkäufe ist zu hinterfragen, wie die Erreichbarkeit beim ÖPNV aussieht“, fand Schumacher. Zudem forderte er, dass bis zum Abschluss des Verfahrens mit der Betreiberin erörtert wird, ob es für die großen Parkflächen möglich sei, diese mit Photovoltaikanlagen zu versehen und das Outlet damit mit Strom zu versorgen.

Das Outlet sei an den ÖPNV angeschlossen, sie werde aber nochmals mit Marold Wosnitza, dem Zweibrücker Oberbürgermeister und stellvertretenden Zweckverbandsvorsitzenden, sprechen, versprach Ganster. Auch werde sie die Sache mit der Photovoltaikanlage an die Betreiberin weitergeben.

„Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit liegen auf der Hand, so dass meine Fraktion zustimmen kann“, sagte kurz und knapp FWG-Sprecher Christof Müller. Eine schnelle und unbürokratische Erweiterung wünscht Lutz Wendel, der für die AfD-Fraktion sprach.

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