Kreative Ideen für das närrische Treiben

Hornbach · Der Maler Martin Mettendorf entwirft jedes Jahr das Bühnenbild für die Fasenacht der Club-Gemeinschaft Hasensteig.

 Seit sechs Jahren ist Martin Mettendorf für das drei mal sieben Meter große Bühnenbild verantwortlich. Foto: Nadine Bröcker

Seit sechs Jahren ist Martin Mettendorf für das drei mal sieben Meter große Bühnenbild verantwortlich. Foto: Nadine Bröcker

Foto: Nadine Bröcker

Auf dem Tisch vor sich hat Martin Mettendorf Zeichnungen ausgebreitet. Entwürfe sind darauf zu sehen, aufgeteilt in jede Menge kleine Felder. Zusammen ergeben sie ein großes Bild, auf den Zentimeter genau geplant. Doch es handelt sich nicht um irgendein x-beliebiges Bild - Martin Mettendorf entwirft und fertigt jedes Jahr das Bühnenbild der Club-Gemeinschaft Hasensteig (CGH) an. Das hatte sich vor etwa sechs Jahren so ergeben, als die Sitzungspräsidentin darüber nachdachte, anstelle des immer gleichen, doch ein speziell zum Motto des Ordens passendes Bühnenbild zu haben.

Da lag der Gedanke an Martin Mettendorf natürlich nah, schließlich ist der praktischerweise von Beruf Maler. "Deswegen bin ich dort reingerutscht", stellt er grinsend fest und beeilt sich zu sagen: "Es macht aber auch unheimlich Spaß." Hinter dem, was nachher so fertig gemalt die Bühne schmückt, steckt eben auch jede Menge Arbeit.

Darum fängt Mettendorf, der das alles in seiner Freizeit malt, meistens im September mit den ersten Entwürfen an. Die sollen natürlich jedes Mal aufs Neue zum Motto passen, wie etwa in der vorigen Saison, als sich alles um Cäsar und Kleopatra drehte und Mettendorf eine Pyramidenlandschaft auf die drei Meter hohe und 7,40 Meter breite Fläche zauberte, oder eine Prärie noch ein Jahr eher. Wenn die Entwürfe auf Papier dann erst mal abgenickt sind, geht es an die Detailplanung. Dann erstellt Mettendorf genau solche Detailzeichnungen, auf denen jeder Zentimeter geplant ist. Die Zeichnung wird in 30 Felder unterteilt, denn die entsprechen den einzelnen Platten, die später wie ein Puzzle zusammengesetzt werden. Dadurch kann Martin Mettendorf die Zeichnung bequem Zuhause auf die Styroporplatten übertragen. Im Dachgeschoss hat er sich dafür extra einen Hobbyraum eingerichtet, in den er sich nach der Arbeit für ein paar Stunden zum Malen zurückziehen kann. Zusätzlich zum Bühnenbild entsteht hier auch die Verblendung für die Sitzreihe des Elferrates. Viele Stunden Freizeit stecken hier drin, aber "Ich machs gern. Es ist eine Herausforderung", erklärt Mettendorf.

Auch weil es auf möglichst viel Detailtreue ankommt. Erst wenn alle Platten fertig bemalt sind, weiß er, ob seine Planung funktioniert hat und die Farben auch von Weitem kräftig genug sind. Dann legt er zur Probe alle Platten im Hof oder auf der Wiese neben dem Haus zusammen und schaut aus dem Dachfenster, um sich das Gesamtbild von oben anzusehen. Erst dann geht es für die Platten im Hänger an den Ort ihrer Bestimmung.

Zur CGH kam Frank Mettendorf übrigens durch seine Frau, die selbst schon lange zum Ernstweiler Fastnachtsverein gehört und ihn eines Tages, wie er mit einem Zwinkern erzählt, "mitgeschleift hat". Dann sei er allerdings ziemlich freiwillig mitgegangen, und schon ein Jahr später war er bei der Männertanzgruppe mit dabei. Dort tanzt der 53-Jährige heute noch, mittlerweile sogar gemeinsam mit seinem Sohn, und das ab Ostern fleißig jeden Freitag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort