Mauschbach Ehrenamtlicher Testservice für Ehrenamtler

Mauschbach · Hildegard Neufang aus Mauschbach hat Wahlhelfer aus dem Hornbachtal vor und nach der Wahl auf Corona gestestet.

 Hildegard Neufang hat vor und nach dem Urnengang Wahlhelfer aus Mauschbach, dem Hornbachtal und umliegenden Ortschaften auf Corona getestet.

Hildegard Neufang hat vor und nach dem Urnengang Wahlhelfer aus Mauschbach, dem Hornbachtal und umliegenden Ortschaften auf Corona getestet.

Foto: Norbert Schwarz

Fast 400 ehrenamtliche Wahlhelfer waren bei der Landtagswahl und der Ortsbürgermeisterwahl in Contwig ehrenamtlich im Einsatz. Ehrenamtlich waren zudem  Kräfte im Einsatz, um den Einsatz der Ehrenamtlichen auf der anderen Seite so einfach wie möglich zu gestalten. Hildegard Neufang, im Berufsleben Kinderkrankenschwester aus Mauschbach, ist eine von ihnen gewesen. Tage vor der Wahl testete sie Wahlhelfer auf Covid 19. Die Woche danach dann nochmals. Erfreulich – alles im grünen Bereich, kein einziger Fall positiv. 

Verbandsgemeinde-Bürgermeister Björn Bernhard fand es großartig, dass sich Hildegard Neufang spontan und ohne weitere Überlegungen für den indirekten Wahlhelferdienst einspannen ließ und von fast 30 Wahlhelfern aus dem Hornbachtal und den angrenzenden Kommunen die vorgeschriebenen Tests auf Covid 19 ortsnah, sozusagen vor der Haustür, möglich machte.

Für die entsprechende Weichenstellung sorgte dabei der Mauschbacher Ortsbürgermeister Bernhard Krippleben, der wiederum seit Jahrzehnten mit Hildegards „besserer Ehehälfte“ Dieter eng in den Geschickten um den Heimatort Mauschbach zusammenarbeitet. „Ja, Dieter ist schon sehr lange in der Kommunalpolitik, als wir uns kennenlernten ist Dieter schon mehr als interessiert gewesen und inzwischen lebe ich schon mehr als ein halbes Leben in Mauschbach. Da ist in den Jahrzehnten wirkliche Freundschaft gewachsen.“

Weil nicht jeder der Mauschbacher Wahlhelfer in der Arbeitszeit die Möglichkeit hatte, in den bekannten Testzentren in Zweibrücken oder Pirmasens den kostenlosen Test auf Covid 19 vorzunehmen, hatte Bernhard Krippleben bei der Verwaltung in Zweibrücken nachgefragt, ob das nicht von einer autorisierten Kinderkrankenschwester, die extra für die Abnahme der Covid 19-Tests bei ihrem Arbeitgeber in Walsheim (Kinderheim Haus Sonne) eine Prüfung abgelegt hatte, auch die Mauschbacher Wahlhelfer prüfen dürfe.

Verbandsbürgermeister Björn Bernhard gab ohne zu zögern nicht nur für die Tests bei den Mauschbachern grünes Licht, sondern fragte seinerseits nach, ob Hildegard Neufang nicht vielleicht auch Helfer aus Althornbach, Hornbach, Dietrichingen, Groß- und Kleinsteinhausen und Riedelberg für den Fall der Fälle testen würde. Das Ja kam prompt, fast 30 Wahlhelfer, aus Mauschbach ohnehin alle, kamen zum Sammelort, dem Dorfgemeinschaftshaus in Mauschbach, wo die Tests vorgenommen worden. Unter den streng vorgegebenen Hygiene-Vorschriften und Plänen, wie sie die Landesregierung bereits mit den Wahlunterlagen an die nachgeordneten Behörden verschickt hatte.

Im weißen  Schutzanzug, der sehr an einen  Raumanzug erinnerte, musste Hildegard Neufang aus dem Rachen und der Nase mit bleistiftlangen feinen Stäbchen Sekret holen und auf Covid19 testen. Insbesondere die Entnahme über den Nasenweg sei unangenehm, das hatte Hildegard Neufang bereits am eigenen Leib verspürt, bekommt das immer wieder in Gesprächen berichtet und erlebten auch in Mauschbach vielfach ein kurzes Zusammenzucken, wenn es mit dem Stäbchen durch die Nasenhöhlen Richtung Rachen geht. Das Testen auf den Virus war dann der Schlusspunkt, insgesamt dauerte das Prozedere 15 bis 20 Minuten (Wartezeit eingeschlossen) an. 

Für Hildegard Neufang war es eine Selbstverständlichkeit. „Ich mache es als Krankenschwester täglich, bin froh, dass ich den Mauschbachern und zugleich anderen Menschen längere Anfahrtswege und Wartezeiten ersparen konnte, das geht schon in Ordnung“, so die „Landfrau“ ohne viel Aufhebens.

„Hildegard ist schon eine Gute“, stellte Ortsbürgermeister Bernhard Krippleben fest und sah im spontanen Ablauf der Ereignisse, dass sich die Menschen im Hornbachtal und den umliegenden Ortschaften einfach gut verstehen. Zum Gleichen Ergebnis kommt Bürgermeister Björn Bernhard, der sich bewusst ist, dass es schon ein vorbildliches Engagement ist. Eines, das von der Gesellschaft nicht hoch genug bewertet und gutgeheißen werden kann. Schon denkbar, dass es ein kleines Dankschreiben und eine kleine Aufmerksamkeit nach der Fastenzeit geben wird.

Für Hildegard Neufang und die sonstigen Helfer wie etwa das DRK in Contwig, das dort die kostenfreie Untersuchung der Wahlhelfer übernahm. „Hätt trotzdem alles net senn misse“, ärgert sich Krippleben, der bereits im Vorfeld gefordert hatte, den Urnengang zu verschieben und der sich darüber ärgert, wie viele seiner befreundeten Arbeitnehmerkollegen aus dem französischen Nachbarland diese alles andere als angenehme Testtortur jeden zweiten Tag über sich ergehen lassen müssen. Die Gärtnerei Hohn aus Hornbach wir berichteten bereits, führt diese Test im Betrieb selbst aus, weil die französischen Arbeitnehmerinnen zeitlich überhaupt nicht die Möglichkeit haben, in ihren französischen Heimatorten an Teststellen heranzukommen.

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