Krähenberg Dorfgemeinschaftshaus macht sich fein

Krähenberg · Die ursprünglich geplanten 245 000 Euro für die Sanierung in Krähenberg werden aber voraussichtlich nicht reichen.

 Noch sind sie nicht abgeschlossen, die Sanierungsarbeiten am Dorfgemeinschaftshaus in Krähenberg (Bild). Doch schon jetzt wird sichtbar, dass das Haus mit Dorfgeschichte zu einem echten Schmuckstück für den Ort wird.

Noch sind sie nicht abgeschlossen, die Sanierungsarbeiten am Dorfgemeinschaftshaus in Krähenberg (Bild). Doch schon jetzt wird sichtbar, dass das Haus mit Dorfgeschichte zu einem echten Schmuckstück für den Ort wird.

Foto: Norbert Schwarz

Ein Schmuckstück für das Ortsbild ist das Dorfgemeinschaftshaus in Krähenberg jetzt schon, Dabei sind die Sanierungsarbeiten noch längst nicht abgeschlossen. Ortsbürgermeister Thomas Martin lobt die Zusammenarbeit innerhalb des Ratsgremiums über den grünen Klee. Über  mögliche Lösungsvorschläge wird lange gebrütet und ausgiebig diskutiert. Aber nicht grundlos, wie das Zwischenergebnis jetzt schon zeigt. 245 000 Euro teuer sollte die Gesamtsanierung werden. Der Kostenrahmen aus dem Jahr 2017  hatte bisher Bestand. Jetzt kommen aber weitere Arbeiten hinzu. 

Aus der Dorfschule mit ausgelagerter Toilettenanlage, Lehrerdienstwohnung im Obergeschoss und zwei Klassenräumen darunter ist inzwischen ein Treff für die Bürger des Ortes auf der Sickingerhöhe geworden. Der nicht einmal 200 Einwohner zählende Ort mit großer Gemarkungsfläche und stattlichen Bauernhöfen erkannte frühzeitig, dass ein Dorfmittelpunkt auch für die kleinste Keimzellen des Gemeinwesens seine unbedingte Bedeutung hat. Ortsbürgermeister Thomas Martin, bereits mehr als zwei Jahrzehnte im Ehrenamt und somit erster Bürger des „reichen Bauerndorfs Krähenberg“ heute: „Wir können heute Otto Vollmar und seinen Mitstreitern im Ortsgemeinderat dafür dankbar sein, dass sie sich schon zum Beginn der Verwaltungsreform in den 70er Jahren dafür stark machten, dass aus dem vorhandenen Bestand, sprich Dorfschule, etwas gemacht wurde. Ein Mittelpunkt für alle Bürger, ein zentraler Veranstaltungsort für jede nur denkbare Feierlichkeit. Mit einer Nutzungsmöglichkeit im Kleinen wie im Großen. Für Jubiläumsfest ebenso wie für Familienfeiern. Oftmals leider dann Beerdigungen, doch das ist nun einmal im Lebenslauf so“, hält Ortsbürgermeister Thomas Martin fest und kann stolz mit Fug und Recht belegen, dass auch die kleine Gemeinden wie Krähenberg mit seinen 185 Einwohnern derzeit was auf die Beine stellen können. Aus eigener Finanzkraft und mit einer Landesförderung am untersten Limit.

Der demografische Knick verschonte auch das frühere Bauerndorf nicht. Aber die Umnutzung landwirtschaftlicher Anwesen zu schmucken Eigenheimen lockte viele junge Familien von der Stadt aufs Land. Nach einem Zwischentief von 150 Einwohnern ist man jetzt der Grenze von 200 Einwohnern doch bedeutlich näher gerückt, soll diese Marke spätestens mit einem neuen Baugebiet, das in der Mache ist, erreicht werden, selbst wenn dieser Umstand kein festgeschriebenes Ziel sei, so Martin. 

Die Grundsanierung des Dorfgemeinschaftshauses hatte sich schon längere Zeit angedeutet, nachdem in den späten 80er Jahren im Erdgeschoss für die Feuerwehr eine Bleibe geschaffen wurde, welche später der Gesangverein übernahm und welcher letztlich ein Treff zu einem Feierabendbier wurde. Ja, Krähberg verstand es schon immer, abseits der ausgetretenen Pfade seinen Weg als Kommune zu suchen und für Thomas Martin ist es deshalb auch weiter nicht verwunderlich, dass man inzwischen „Konzessionär“ für die „Wirtschaft im Untergeschoß des Dorfgemeinschaftshauses ist. Der Wirtschaftsbetrieb zählt zum Aufgabengebiet des Ersten Ortsbeigeordneten Walter Arzt, der gewissenhaft dieser Aufgabe nachkommt.

Vom Dachfirst bis hinunter zur Kellersohle wurde das DGH inzwischen saniert und energetisch auf Vordermann gebracht. „Den ersten Förderantrag 2017 bekamen wir abgelehnt, weil das Land kein Geld mehr hatte,  2018 starteten wir wieder einen Versuch. Mit 31 Prozent Förderung liegen wir weit unter dem, was sonst üblich ist. Sowas sorgt für Verdruss, doch das wissen wir zu kompensieren.“ Beim Einbau der neuen Fenster, schalldämmend und energiesparend, erinnerten sich viele an die prägende Fensterumrahmung aus Sandstein. Sie war irgendwann dem Zeitgeist der 70/80er Jahre geopfert wurden. Ein Fehler, wie die Ratsmitglieder meinten und deshalb mit Thomas Martin an der Spitze jetzt wieder für ein Versetzen in den Ursprungszustand plädierten.

Nachdem die örtliche Löscheinheit jetzt eigene Räumlichkeiten beim neuen Gerätehaus besitzt und der Gesangverein sich mangels Nachwuchs auflöste, wurde der Bürgertreff im Untergeschoss neu konzipiert. Dazu zählte auch das Schaffen einer barrierefreien Toilette, die ebenerdig für alle auch bei Festen im Außengelände erreichbar ist. Im Untergeschoss soll auch im kommenden Frühjahr die Wahlurne zur Landtagswahl aufgestellt werden. Fertig zur Bundestagswahl im Herbst dann der Mittelbereich mit großem Saal. Geht es nach Thomas Martin, soll dieser dann ein Platz zur Stimmabgabe für alle Krähenberger sein. Dann sei auch der neue Eingangsbereich fertig und wer mit Rolllator kommt, kann dann über den geplanten Treppenlift problemlos ins Hausinnere gelangen.

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