Kerwe in Kleinsteinhausen Wie Phönix aus der Asche

Kleinsteinhausen · In Kleinsteinhausen wurde am Wochenende wieder traditionsgemäß gefeiert.

Max König und David Bernhardt (rechts im Bild) waren für die Kerwerede in Kleinsteinhausen verantwortlich.

Max König und David Bernhardt (rechts im Bild) waren für die Kerwerede in Kleinsteinhausen verantwortlich.

Foto: Norbert Schwarz

Sieben Straußmädels und zwölf Jungs zünden nach dreijähriger Pause wieder einen Kerwekracher und ernten für eine gekonnte Kerwerede mit vielen Überraschungen lautstarken Beifall. 3000 bunte Bänder mussten „geknibbelt“ werden und zieren den Kerwestrauß, der nunmehr beim Sportheim allen Vorbeikommenden signalisiert, dass der Kerwebrauch wie in früheren Zeiten wieder lebendig ist. Die Jüngsten finden den Einfall der FCKler besonders toll, weil die Fußballer den Einfall hatten, für die Kleinen einfach das gesamte Karussell zu mieten. 

Gleich Phönix aus der Asche ist die Kleinsteinhauser Kerwe auferstanden und lockte viele Schaulustige am Sonntag bei strahlendem Wetter zum traditionellen Kerweplatz beim Sportheim des FC Kleinsteinhausen, kurz FCK. In den späten Nachmittagsstunden, stets nach dem Kerwespiel der Aktiven, so will es die Tradition, versammeln sich alle zur Kerwerede.

Genauso praktizierten es auch an diesem Sonntag die Kleinsteinhauser „Straußfraggles“, denn auch das zählt zur Tradition in Kleinsteinhausen. Straußmädels und Straußbuben bezeichnen sich seit vielen Jahren so und haben in den Figuren der einst beliebten Kindersendung aus den 80er Jahren ihre Vorbilder. In einheitlichen schwarzen Poloshirts, überwiegend mit Strohhüten, meist schon mit stark angegriffenen Stimmbändern, so wurde auch jetzt die Kerwe hochleben gelassen. Mit der Augustsonne strahlten alle geradezu um die Wette, denn passend zur Kerweidylle hatten auch die Kicker des kleinen FCK mit einem klaren 4:0-Sieg gegen die Mannschaft des SV Hermersberg II nichts anbrennen lassen. 

Was den Kickern zuvor auf dem grünen Rasen gelungen war, wiederholten anschließend in der Kerwerede mit viel Schmackes und zündender Power Max König und David Bernhardt. Sie ließen die Ereignisse der jüngst vergangenen Zeit Revue passieren und konnten trefflich so manches Ereignis fabelhaft glossieren und dabei auch mit stolzgeschwellter Brust daran erinnern, dass in diesem Jahr eine Jubiläumskerwe an der Reihe sei. die 25. Kleinsteinhauser Kerwe unter der „Fraggles“-Regie ist nämlich jetzt gefeiert worden was die beiden Redner mit der Feststellung verkündete: „Ihr liewe Leid und Kerwegäschd, diesjohr feire mir a Jubiläumsfeschd. 25 Johr gebts schon denne Haufe, un mir han immer noch ned uffgeheert zu saufe…!“

Dass alle besonders trinkfest sind, wurde mehr als einmal in der Kerwerede verraten und das galt auch für Alina und Leni die bei einem ganz besonderen Geburtstag etwas zu viel ins Glas geschaut hatten und danach nicht mehr das Auto steuern konnten. Nein, das Auto blieb auch nicht stehen, es wurde so lange geschoben, bis ihnen die Beine zu schwer wurden. Aber diese und manch andere Geschichten durften sich die vielen Zuhörer amüsieren und mehr als einmal Beifall spenden.

Doch nicht allein die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden bei der Kerwerede passend beleuchtet. Der Blick ging auch über die Gemeindegrenze hinaus. Die „Liebe“ gegenüber den Großsteinhausern ist hinreichend bekannt. Der Aufstieg in die höhere Spielklasse des eigenen FCK wurde bejubelt, der Klassenabstieg der Großsteinhauser dafür mit viel Häme erwähnt. Dass es dennoch zwischen den beiden Ortschaften freundschaftliche Bande gebe, habe die Feuerwehr einmal mehr bewiesen. Die nämlich musste ausgerechnet zum Dorffest in die Nachbargemeinde ausrücken, obwohl es dort lediglich einen Heckenbrand gab. Am Montag kam es in der Bleibe der Kicker zum legendären Frühschoppen, den Umzug durchs Dorf hatten die Straußmädels und Straußbuben schon am Sonntag hinter sich gebracht.

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