Ende der gemeinsamen Kita Harmonische Trennung gewünscht

Kleinbundenbach · Kleinbundenbach will eine eigene Kita einrichten und aus der gemeinsamen Einrichtung mit Großbundenbach aussteigen.

 Auf dem Grün gegenüber der Reithalle in Kleinbundenbach (Bildmitte links) könnte die neue Kita des Ortes ihren Standort haben.

Auf dem Grün gegenüber der Reithalle in Kleinbundenbach (Bildmitte links) könnte die neue Kita des Ortes ihren Standort haben.

Foto: Norbert Schwarz

Fast 40 Kleinkinder aus Kleinbundenbach beanspruchen einen Platz in der Kindertagesstätte. Am Sitz der Bundenbacher Tagesstätte, in der Nachbarortschaft Großbundenbach, sind die Voraussetzungen noch immer nicht geschaffen, um alle Kinder aus beiden Ortschaften unter einem Dach zu beaufsichtigen. Aus diesem Grund (wir berichteten bereits) wird jetzt schon der große Saal des Kleinbundenbacher Dorfgemeinschaftshauses zweckentfremdet als „Kindertagesstätte“. Den Bau eines eigenen, zweigruppigen Kindergartens betreibt Ortsbürgermeister Manfred Gerlinger seit letztem Oktober intensiv. Eine weitere Weichenstellung erfolgte jetzt bei der Ratssitzung am Dienstagabend. 

„Wir müssen endlich zu Potte kommen, Corona ist unserem Sorgenkind ‚Kindertagesstätte für Kleinbundenbach’ auf keinen Fall förderlich gewesen. Im Gegenteil, wir treten im Augenblick auf der Stelle, dabei brennt uns das Problem mächtig unter den Nägeln“, erzählt Ortsbürgermeister Manfred Gerlinger im Sitzungsanschluss am Dienstag. Obwohl am gleichen Abend neben einer bedeutsamen Zukunftsentwicklung (Seniorenwohnanlage) für die Ortsgemeinde das Thema Kindertagesstätte in Kleinbundenbach konkretere Formen erhalten hatte: Das Architekturbüro Grub aus Zweibrücken hatte den Auftrag erhalten, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen. Gerlinger: „Ich bin froh, dass der Rat meinem Vorschlag gefolgt ist und Grub uns eine Machbarkeitsstudie gerade für die drei möglichen Standorte erarbeitet. Das dafür anfallende Pauschalhonorar wird dann später bei der Planung angerechnet, insofern ist das im Augenblick ja nur eine Vorleistung.“ Für rund 3000 Euro wird das beauftragte Büro seine Planungs- und Umsetzungsstudie honorieren lassen.

Derweil in dieser Beziehung alles im „grünen Bereich“ ist, tritt man in der Frage Auflösung der bestehenden Zweckvereinbarung mit Großbundenbach irgendwie auf der Stelle. Klar ist aus Sicht des Ortsbürgermeisters Gerlinger und der Ratsmitglieder, dass man auf keinen Fall Investitionskosten in Großbundenbach mittragen will, von denen man später keinen Nutzen mehr hat. „Die unwahrscheinlichen Zeitverzögerungen sind ja mit ein Grund dafür, dass wir uns heute in dieser Situation befinden,“ stellt der Ortsbürgermeister fest und war im Nachhinein sehr froh darüber, dass Bürgermeister Björn Bernhard der Sitzung beiwohnte und dabei aus eigener Wahrnehmung Eindrücke sammeln konnte.

Einen eigenen zweigruppigen Kindergarten zu bauen bleibt weiterhin die absolute Zielrichtung von Gerlinger und den Ratsmitgliedern. Die bestehende Zweckvereinbarung über die gemeinsam betriebene Kindertagesstätte Bundenbach ist aufzulösen. Kostenvereinbarungen müssen auf den Tisch für den Zeitraum der gemeinsamen Trägerschaft. Dies müsse einerseits für die bestehende Tagesstätte in Großbundenbach gelten und ebenso für die Zwischenlösung in Kleinbundenbach. Einig waren sich die Ratsmitglieder darin, dass eine gütliche Einigung in der Sache mit der Nachbargemeinde absolute Priorität hat, solange dies rechtlich vertretbar ist. 

Der Pfälzische Merkur wollte von Großbundenbachs Ortsbürgermeister Dieter Glahn wissen, was denn nun so vordringlich auf den Weg gebracht worden sei und was möglicherweise aus finanzieller Sicht für Zerwürfnisse sorgen könnte. Dieter Glahn stellte zunächst fest, das im Augenblick die „Außenstelle Kleinbundenbach“ eigentlich eine Sache der Ortsgemeinde Großbundenbach sei. Richtig sei allerdings auch, dass in Kleinbundenbach keine Kinder aus Großbundenbach beaufsichtigt würden. Unter diesem Aspekt vernünftige und rechtlich nachvollziehbare Lösungen zu finden, betrachtet der Ortsbürgermeister keineswegs als eine unlösbare Herausforderung. „Da müssen wir von beiden Gemeindeseiten zusammen mit der Verwaltung Lösungswege aufzeigen und entsprechende Beschlüsse fassen. Aus dem Stehgreif wäre es aus meiner Sicht auch nicht nachvollziehbar, wenn Kleinbundenbach jetzt zu doppelten Kosten herangezogen würde. Um einen klaren, rechtsverbindlichen Schlussstrich zu ziehen, bedarf es offener Gespräche und schriftlich fixierter Lösungen. 

Bürgermeister Björn Bernhard wird die bei der Sitzung gewonnenen Erkenntnisse bei den kommenden Gesprächen zur Auflösung der gemeinsamen Kindertagesstätte Bundenbach verwenden können, damit die angestrebte gütliche Einigung zwischen den beiden Nachbargemeinden zustande kommt.

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