Schimmel an der Grundschule Contwig Klassensaal wird auf Asbest untersucht

Contwig · Unfallkasse entdeckte bei Begehung der Grundschule Contwig in einem Raum kaputte PVC-Platten.

 Jürgen Gundacker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land.

Jürgen Gundacker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land.

Foto: Vitali Schulz

Zum Runden Tisch der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land wegen der Situation an der Grundschule Contwig an der Maßweiler Straße am Mittwochabend waren neben der Schulleitung, den Eltern, dem Gesundheitsamt, dem Büro Marx auch die Unfallkasse eingeladen. Bei einer Begehung des Gebäudes hätte deren Mitarbeiter zwei kaputte PVC-Platten entdeckt.

„Dabei könnte Asbest frei geworden sein“, sagte Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD). Deshalb beauftragte der Bürgermeister, dass das Büro Marx am Donnerstag in dem Raum Proben nimmt und sie auf Asbest untersucht. Die Schüler der Klasse wurden gestern und werden heute auf andere Klassen aufgeteilt, informierte Gundacker. Falls es nötig sein sollte, werde der Boden während der am Montag beginnenden Herbstferien ausgetauscht.

„Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder liegen mir am Herzen“, betonte der Bürgermeister im Gespräch mit dem Merkur. Deshalb habe das Büro Marx nach der Untersuchung des zum Klassensaal umgebauten Turnraums das gesamte Gebäude an fünf Stellen nach Schimmelsporen untersuchen lassen. Dabei habe das Büro aus Spiesen-Elversberg keinen relevanten Schimmelpilzbefall festgestellt (wir berichteten).

Deshalb schloss sich das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung auch der Einschätzung des Fachbüros an, dass der Klassenraum bezogen werden kann, schrieb die Kreisverwaltung auf eine Anfrage. „Das Gesundheitsamt hat keine Zweifel an der Bewertung des Büros und dem Ergebnis der Untersuchung.“

In einem von Isabell Frank. Liba Klat-Peters und Sina Noll unterzeichneten Schreiben der Interessengemeinschaft der Eltern heißt es, dass die Verbandsgemeinde einer seit über zwölf Jahre bekannten Schimmelproblematik erst auf „massiven Druck“ der Eltern nachgegangen sei. Auch Bürgermeister Gundacker sei die Problematik bekannt gewesen. Die Forderungen der Eltern, die Ursachen zu erforschen und zu beseitigen, seien bisher unerfüllt geblieben.

Beim Runden Tisch kündigte Gundacker an, dass der von außen kommende Feuchtigkeitseintrag untersucht wird. Dazu werde die Wand von außen geöffnet und untersucht. Die Fallrohre und der Schutz der Gebäude vor Nässeeinbruch von außen sei in den 1950er Jahren „nicht so wie heute“ gewesen, sagte Gundacker. Nach den dabei gewonnen Erkenntnissen werde das Gebäude trocken gelegt. Dabei werde wenn nötig auch der Putz beseitigt und erneuert.

Die „unauffällige“ Raumluftmessung Anfang September beruhigt die Interessengemeinschaft nicht. „Aus Sorge um unsere Kinder geben wir zu bedenken, dass das Verfahren der Raumluftmessung, nur eine wenig aussagekräftige Momentaufnahme darstellt. Wir stellen die Frage, wie es in ein paar Wochen oder Monaten aussieht.“

Bei dem Runden Tisch wurde vereinbart, dass der Raum in drei Monaten erneut untersucht wird. Der Schulelternsprecher Markus Heinrichs war zufrieden mit dem Ablauf des Treffens. „Aber wir behalten das im Auge“, betonte er die Notwendigkeit der regelmäßigen Messungen. „Das war eine Bedingung der Eltern.“ Wobei auch der Elternsprecher fragte, warum es so lange gedauert habe, bis die Feuchtigkeitsproblematik jetzt angegangen werde, da sie doch lange bekannt gewesen sei.

Auch wenn jetzt keine Schimmelsporen gefunden worden seien, bliebe ein Restrisiko. So würden im Untergeschoss die nicht genutzten Räume abgeklebt. Da der sanierte Klassensaal im Untergeschoss vom Gesundheitsamt freigegeben sei, stehe der Nutzung nichts im Wege, sagte Gundacker. Darüber entscheide die Schulleitung. Zuvor muss allerdings noch eine Treppenstufe auf dem zweiten Rettungsweg eingebaut werden. Das soll nach Auskunft des Bürgermeisters in den Herbstferien erfolgen.

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