Kindergartenplätze sind rar Kindergarten und Denkmalschutz

Großbundenbach · Der Kindergarten in Großbundenbach braucht dringend einen Anbau. Doch die Ausführung gestaltet sich schwierig.

 Links der Kindergarten, rechts die denkmalgeschützte Kirche – ein Wahrzeichen von Großbundenbach. Eine Erweiterung des Kindergartens muss sich in das Gesamtbild der Umgebung einfügen, fordert der Denkmalschutz.

Links der Kindergarten, rechts die denkmalgeschützte Kirche – ein Wahrzeichen von Großbundenbach. Eine Erweiterung des Kindergartens muss sich in das Gesamtbild der Umgebung einfügen, fordert der Denkmalschutz.

Foto: nos

Ein wahrer Babyboom ist in den beiden Ortschaften Klein- und Großbundenbach ausgebrochen. Die Folge: Im Bundenbacher Kindergarten, welchen die beiden Ortschaften über einen Zweckverband tragen, herrscht höchste Raumnot. Es muss ein Anbau her, darin sind sich die Räte aus beiden Gemeinden einig.

Doch die Baugenehmigungsbehörde bei der Kreisverwaltung Südwestpfalz bremst die Euphorie um das Bauvorhaben. Keineswegs grundlos, denn der Kindergarten befindet sich im unmittelbaren Bereich von Baudenkmälern. Vis-a-vis etwa steht das historische Gotteshaus, die Sankt-Martins-Kirche. Ortsbürgermeister Dieter Glahn sagt: „Wir wissen um die Sensibilität des Denkmalschutzes. Bei jeder Teilnahme am Wettbewerb ‚Unser Dorf hat Zukunft’ führen wir ja die Kommissionsmitglieder nicht umsonst zum Auftakt erst einmal in die historische Dorfkirche mit dem Turm aus dem 12. Jahrhundert. Beim Gestalten des Dorfplatzes vor Kindergarten und Gotteshaus ist ja vom damaligen Planer Günter Hitschler diese Gesamtsituation in die Platzplanung eingeflossen. Wir nehmen den Denkmalschutz ernst“ Glahn ergänzt:“Wir haben die Hoffnung, dass mit den Verantwortlichen ein gemeinsamer Nenner gefunden wird.“

Das frühere Verwaltungsgebäude der Bürgermeisterei Großbundenbach wurde in den 80er Jahren baulich zu einem Kindergarten umgestaltet, ohne dass am äußeren Erscheinungsbild gravierende Änderungen vorgenommen wurden. Für den Seniorentreff ist im Haus noch immer Platz und auch die Ratssitzungen werden im großen Saal der Einrichtung im oberen Stockwerk abgehalten. Im Kindergarten ist Ganztagsbetreuung möglich, was die Eltern aus beiden Orten besonders schätzen. Doch vor allem bei den Kleinsten mangelt es an Aufnahmeplätzen. Ortsbürgermeister Dieter Glahn hat den Ratsmitgliedern klar gemacht, dass mit einer „anders gestrickten“ Betriebserlaubnis nicht mehr Raum geschaffen werden kann: „Wir müssen in den sauren Apfel beißen und mit einem Anbau ein für allemal das Platzproblem lösen.“ 14 Kinder unter zwei Jahren wünschen einen Platz in der Tagesstätte den sie nicht haben. Da hilft im Augenblick auch der gesetzliche Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz nicht weiter. Zwei Architekturbüros bewerben sich um den Planungsauftrag. Konkrete Vorstellungen sollten sie der Verwaltung vorlegen – was aber bisher noch nicht geschehen ist. Aufgabe des Planers wird es sein, in einem Modell mit einem Maßstab 1:500 Schul- und Hauptstraße nachzubilden. Das Modell soll darüber Aufschluss geben, wie sich der Kindergartenanbau mit der Kirche und dem Betrachtungsfeld der beiden Straßenzüge bereinbaren lässt. Ortsbürgermeister Dieter Glahn hadert mit den zeitlichen Verzögerungen. Deshalb kamen die Ratsmitglieder darin überein, dass  Glahn den Planungsauftrag nach Rücksprache mit den beiden Ortsbeigeordneten erteilen kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort