Kerwerede mit Wartezeit

Martinshöhe · Kaiserwetter an der Kerb – und die Fußballer mussten zumindest keine Niederlage hinnehmen. Gute Voraussetzungen also für eine zünftige Feier in Martinshöhe.

 Exakt ein dutzend Straußbuben sorgte in Martinshöhe für eine zünftige Kerwestimmung. Foto: cos

Exakt ein dutzend Straußbuben sorgte in Martinshöhe für eine zünftige Kerwestimmung. Foto: cos

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Fast ist es wie in alten Zeiten gewesen zur Dorfkerb in Martinshöhe : Die Hauptstraße vor dem Gasthaus "Zur Martinshöhe " voller Menschen, Hochbetrieb an den Fahrgeschäften, Buden und Ständen. Zu den Feiernden aus dem Ort gesellten sich zahlreich die auswärtigen Besucher, um der Kerwerede zu lauschen, die für 15 Uhr beim "Norbert", dem Wirt der alteingesessen Wirtschaft an der Hauptstraße, angesagt war.

Dass die Zaungäste auf eine Geduldsprobe gestellt wurden, störte sie nicht. Warum auch, es fehlte weder an Gesprächsstoff, noch konnte sich jemand über das Wetter beklagen. Das Gegenteil war der Fall. Die vielen Rückkehrer, die zumindest am Kerwesonntagnachmittag wieder zu Einheimischen wurden und alte Bekannte trafen, freuten sich, in alten Erinnerungen zu schwelgen. Die dreiviertelstündige Verspätung verflog regelrecht im Sauseschritt und Sonderbeifall brandete auf, als die zwölf Straußbuben mit großem Geschick und echter Muskelkraft den 40 000 Bänder schweren Kerwestrauß an der Giebelwand des Gasthauses "Zur Martinshöhe " befestigt hatten. Es war sozusagen ein Vorschuss auf das, was in der von Björn Hausmann verfassten und von Tobias Türr gut gelaunt vorgetragenen Rede zu lesen stand. Ganz nach dem Motto: "Unn die Merzeher Kerb lebe fer immer hoch!" Dass der Stachel des letztjährigen Straußdiebstahls durch die "Kuckucksneschdler", wie die Lambsborner gern tituliert werden, Spuren hinterließen, wurde dabei deutlich. Zur Sprache brachte Tobias Türr mit dem schmucken Zylinder auf dem Kopf gar manche Untat der Dorfspezialisten. Vom "Raab" und dem Polizeibesuch war die Rede und die Politik kam zum Schluss gleichfalls nicht zu kurz.

"Zum Schluss muss ich jetzt aber mahnend mei Finger hebe, es gebt halt net nur Luschdiches im Lewe. Die Gebietsreform is im Moment in aller Munde, un ach mir sinn betroff von den nächschde Runde. Der Kuhhannel, der is schon bees am laafe, die aus Mänz wolle uns niwwer zu de Kusler verkaafe."

Viel Beifall gab es für die zwölf Jungs in ihrer einheitlichen Kerwetracht mit schwarzen Hosen, weißen Hemden, roten Schaltüchtern und schwarzen Mützen und eines ist jetzt schon wieder klar: Im nächsten Jahr wird es wieder so lustig, wie es diesmal war.

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