Kerwe Stambach Alles andere als eine trockene Sache

Contwig-Stambach · Beste Stimmung herrschte trotz Regens bei der mit Neuerungen aufwartenden Kerwe in Stambach. Nur beim Feuerwerk gab es einen Wermutstropfen.

 Viele bunte Farbtupfer hatte der Stambacher Kerwe-Fackelumzug am Samstag.

Viele bunte Farbtupfer hatte der Stambacher Kerwe-Fackelumzug am Samstag.

Foto: Norbert Schwarz

Welch ein Sauwetter. Die Kerbefeiernden konnten einem in tiefster Seele leidtun. Dauerregen, sintflutartige Regenfälle. Doch die widrigen Umstände am Wochenende schreckten bei der Kerwe in Stambach nicht ab. Im Gegenteil, Interessierte strömten herbei, engagierte Brauchtumspfleger waren zur Stelle, die Mitglieder der Vereine aus Contwig und Stambach sorgten für eine tolle Fackelzugpremiere vom Schützenhaus hinunter zum SC-Sportheim. Viele Schaulustige säumten den Umzugsweg.

Regenfrei mit einem wolkenverhangenen grauen Oktoberhimmel, aber erträglichen Temperaturen. Vornweg die Contwiger Musikfreunde mit Bandleader Fred Sefrin, die mit schmissiger Musik den Umzug anführten. Im Bully-Arbeitskorb Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette zumindest bis zum ersten Haltestopp bei der protestantischen Kirche, wo Pfarrer Uwe Beck in launiger Art mit dem „Martin auf dem Arm“ im schwarzen Talar Teilnehmer wie Schaulustige begrüßte. Schmalzbrote und süffige Warmmacher gab es für jene, die sich nicht als Kostverächter erwiesen. Die Stimmung hätte nicht besser sein können. Ortsbeigeordneter Emil Stöckle zeigte sich als gestandener Fackelträger, Wolfgang Danner mit seinem Rassegeflügel als Original und einfallsreicher Unterhalter. Vor allem dann, wenn der schwarz-bunte Rassezwerghahn auf Frauen- und Männerköpfen einen kurzweiligen Ruheplatz bekam, bevor es im großen Geflügelvolier mit dem Zugvolk weiterging. Ein Blickfang waren auch die Schützen und die Landfrauen, teils in passender Tracht. Süßigkeiten für die Kleinen regnete es von den Teilnehmerwägen und wurden dankbar aufgeklaubt.

Die Stunden bis zum nächsten Paukenschlag bei der Stambacher Kerb vergingen im Flug und der „Hauspyrotechniker“ drängte etwas auf ein früheres Böllern, weil für die eigentlich vorgesehene Startzeit um 21 Uhr bereits wieder Regen angesagt war. 20 Minuten vor dem angekündigten Zeitpunkt startete das Himmelsspektakel – was prompt für Verdruss sorgte, auch via Facebook kundgetan. Sogar Tränen sollen bei Kindern geflossen sein, weil ihre große Vorfreude auf den Himmelszauber enttäuscht wurde. Bürgermeisterin Brinette zeigte Mitgefühl, legte den Entscheidungsprozess rückblickend dar und meinte im Gespräch mit dem Merkur, dass es wirklich eine schwere Entscheidung gewesen sei, sich für ein vorzeitiges Böllern zu entscheiden, der verantwortliche Feuerwerker aber nachvollziehbare Bedenken gehegt hatte.

Bleibt die Hoffnung, dass Petrus im kommenden Jahr etwas mehr Einsehen hat, wenn wieder zum Stambacher Kerbeauftakt bunte Bilder in den dunklen Himmel eindrucksvoll pyrotechnisch gezeichnet werden.

Bereits voriges Jahr musste Jana Sefrin Lückenbüßerin dafür spielen, dass die Elf des SC Stambach eine Niederlage zu verdauen hatte und niemand so passend in Stimmung war, die Kerberede zu halten. Das diesjährige Szenario spiegelbildlich. Gegen den Gast aus Rodalben gab es eine 0:5-Klatsche und Jana Sefrin hatte erneut die Aufgabe, als Muntermacher in Aktion zu treten. Es gelang furios, mit Applaus wurde nicht gegauzt, die Kerbefreude ließen sich viele durch den sportlichen Ausrutscher nicht verdrießen.

Für Ortsbürgermeisterin Brinette war es jedenfalls eine rundum gelungene Kerb in Stambach und wenn die dortigen Dorfvereine es weiterhin wollen, soll tüchtig wie diesmal von allen die Kerb gefeiert und hochleben gelassen werden. Brinette: „Die Stambacher Vereine und die aus Contwig zeigen sich engagiert und wenn im Ortskartell sich alle dafür aussprechen bin ich die Letzte, die solches nicht fördert. Der Funke ist jedenfalls in Contwig wie Stambach übergesprungen und das sollten wir für die Zukunft beibehalten“. Das habe sich auch mit dem kleinen Rummelplatz beim SC-Sportheim gezeigt und gehört nach Einschätzung von vielen Kerbefeiernden einfach zu einer richtigen Dorfkerb dazu.

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