Keine Verschwenkung in Kleinsteinhausen

Kleinsteinhausen · Fahrbahnverschwenkungen – also bauliche Umgestaltungen – innerhalb der Durchfahrt von Kleinsteinhausen sollten Raser ausbremsen. Doch daraus wird nichts, weil Schnellfahrer unbeirrt aufs Gas drückten.

Viele Gedanken machen sich die Kleinsteinhauser Ratsmitglieder über die Neugestaltung der Landstraße 477, die mitten durch den Ort führt und stark von Berufspendlern in Richtung Zweibrücken und Homburg genutzt wird. 2017 soll sie erneuert und nach den Plänen des Landesbetriebs Mobilität (LBM) dabei an fünf Stellen innerhalb der fast einen Kilometer langen Durchfahrtsstrecke die Fahrbahn "verschwenkt" werden. Das soll die motorisierten Verkehrsteilnehmer zur langsameren Fahrweise regelrecht zwingen. Verschwenkung meint, dass die Fahrbahn schräg umgeleitet wird, bei Autobahnen etwa über den Mittelstreifen hinaus auf die Gegenspur. Daraus wird in Kleinsteinhausen jetzt allerdings nichts.

Bei der Planvorstellung hatten die Grundstückseigentümer, vor deren Eigenheimen die Fahrbahn verschwenkt werden sollte, Bedenken angemeldet. Die Ratsmitglieder nahmen diese zum Anlass, bei der Straßenbehörde in Kaiserslautern vorstellig zu werden. Das Angebot, die spätere "Verschwenkung" mit gelben Schwellern jetzt schon probeweise nachzustellen, nahm die Gemeinde sofort an. Der Probebetrieb lief bis gestern. Nach der Ratsentscheidung vom Mittwoch wurden die aufgedübelten Verkehrsflussverhinderer wieder abgebaut. Fazit: Das Abbremsen und erneute Anfahren nervte zusätzlich, gerast wurde trotzdem. Kleinere Unfälle soll es gegeben haben und die bei den Überwachungen festgestellte Durchfahrtsgeschwindigkeit lag im Schnitt nur um einen Kilometer pro Stunde unter dem bisherigen. Ortsbürgermeisterin Michaela Wagner: "Jetzt kann niemand sagen, wir hätten uns die Entscheidung leicht gemacht. Niemand im Rat will die Bürger ärgern. Wir haben nach besten Lösungen gesucht, doch wir werden es so belassen, wie der Plan B es vorgesehen hat: neue Fahrbahn ohne Verschwenkungen." An markanten Punkten wird es für die Fußgänger Überquerungshilfen geben, die Fahrbahn soll nur noch sechs Meter breit werden. Baurechtschaffung ist jetzt Nahziel. 2016 sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden, sodass 2017 im Frühjahr mit dem Ausbau begonnen werden kann.

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