Kein Rapsöl aus der Region im E 10

Zweibrücken. In der Ölmühle in Niederauerbach wird bereits seit fünf Jahren ein Biotreibstoff aus Raps produziert. Nach Angaben des Vorstands der Pfälzer Natur Energie GmbH (PNE), Klaus Müller, rund zwei Millionen Liter im Jahr. Doch von der Beimischung von Bioethanol ins Benzin profitiert die Rapsölmühle nicht

 Das Rapsöl, das dem Benzin beigemischt wird, kommt von allen möglichen Feldern, aber nicht von solchen aus der Region. Foto: dpa

Das Rapsöl, das dem Benzin beigemischt wird, kommt von allen möglichen Feldern, aber nicht von solchen aus der Region. Foto: dpa

Zweibrücken. In der Ölmühle in Niederauerbach wird bereits seit fünf Jahren ein Biotreibstoff aus Raps produziert. Nach Angaben des Vorstands der Pfälzer Natur Energie GmbH (PNE), Klaus Müller, rund zwei Millionen Liter im Jahr. Doch von der Beimischung von Bioethanol ins Benzin profitiert die Rapsölmühle nicht. "Die kleinen Betriebe sind dabei gar nicht gefragt worden", stellt Müller fest. "Wir haben mit der Sache nichts zu tun."In das Benzin kommt nach Einschätzung Müllers vor allem Bioethanol, der aus Zuckerrohr oder Palmöl gewonnen wird, und in Südamerika produziert wird. Dabei fragt der Landwirt aus dem Pirmasenser Stadtteil Winzeln rhetorisch, ob damit der weltweite Kohlendioxidausstoß reduziert wird. Deshalb schließt sich Müller der Auffassung von Umweltschützern an, dass das Abholzen von Urwäldern für die Erzeugung von Treibstoff für den Verkehr nicht sinnvoll ist.

Das Ziel der Rapsölmühle in Zweibrücken sei, den Boden nachhaltig zu bewirtschaften. Denn der Boden sei das Kapital der Landwirte. Wegen der Fruchtfolge könne Raps nur alle vier Jahre angepflanzt werden. Die Stärkung der einheimischen Landwirtschaft und die regionale Wertschöpfung sind für Müller neben dem Umweltschutz und der Kohlendioxidreduktion wichtige Punkte für die Ölmühle.

1,5 Millionen Euro investierten rund 150 Menschen aus der Region in die 2006 in Betrieb gegangene Anlage. "Für die Landwirte ist das eine Nische", steht Müller zu der Entscheidung. Mit dem selbst erzeugten Biotreibstoff aus Rapsöl können die Landwirte ihre Schlepper antreiben. Neben dem Einsatz in der Landwirtschaft könne Rapsöl auch in der Forstwirtschaft und im geringeren Maße bei Speditionen eingesetzt werden.

Doch dabei hat die Bundesregierung bei der Besteuerung des Biokraftstoffs den weiteren Ausbau von nachwachsenden Rohstoffen durch regionale Erzeuger ausgebremst (wir berichteten mehrfach). Denn eine Erweiterung der Ölmühle sei möglich. sf

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