Kein Mehrgenerationenhaus in Großsteinhausen

Großsteinhausen. Mehr als eine Million Euro wollte die Gemeinde in ein Haus der Generationen investieren. Die Umbaukosten für eine Immobilie in der alten Dorfmitte wurden auf 910 500 Euro geschätzt. Für den Grunderwerb und notwendige Nebenkosten waren 150 000 Euro eingeplant. In drei Bauabschnitten sollte das Zukunftsprojekt realisiert werden

Großsteinhausen. Mehr als eine Million Euro wollte die Gemeinde in ein Haus der Generationen investieren. Die Umbaukosten für eine Immobilie in der alten Dorfmitte wurden auf 910 500 Euro geschätzt. Für den Grunderwerb und notwendige Nebenkosten waren 150 000 Euro eingeplant. In drei Bauabschnitten sollte das Zukunftsprojekt realisiert werden. Nach Abzug aller Fördermittel wären an der Kommune 464 200 Euro "hängen" geblieben. 307 200 Euro sollten davon an Eigenleistung erbracht werden. 157 000 sollten Kredite sein. Daraus wird nichts. Lediglich Peter Klein stand zu der in der Dorfmoderation gekürten Maßnahme. Sechs Ratsmitglieder lehnten es hauptsächlich aus Kostengründen und der Angst vor dem hohen Maß an Eigenleistungsanteilen ab."Das mit den Eigenleistungsanteilen bekommen wir nicht gestemmt", sagt Thomas Pfeifer, "ich spreche aus Erfahrung. Wir haben zwei Sportplätze gebaut, das Sportheim saniert". Vor zwölf Jahren sei die Zahl der Helfer dreimal höher gewesen als heute. "Es ist fraglich, dass wir 307 000 Euro durch Eigenleistung stemmen können." Thomas Pfeifer stand mit seiner Einschätzung keineswegs allein.

Zu große Investitionen

Daran konnte auch das Argument des Dorfplaners Jürgen Wolf nichts ändern, dass die Eigenleistungsanteile noch nie so gut vergütet wurden, wie im Augenblick. Klaus Grünfelder wollte vom Verwaltungsvertreter Dieter Knecht wissen, wie hoch mit welcher Höhe an laufenden Unterhaltungskosten nach der Investition zu rechnen sei und ob dazu die Gemeinde überhaupt noch in der Lage wäre. Knecht: "40 000 Euro hat die Gemeinde jetzt schon an Miesen. Mit dem Haus sind es 60 000 Euro. Eine schwarze Null oder gar ein Plus wird die Gemeinde auf Jahre nicht schreiben, sollte sich nicht Grundlegendes ändern."Ortsbeigeordneter Berthold Lauer zeigte sich von der Stimmung im Rat enttäuscht. "Enthusiasmus und Überzeugung für eine Sache sehen anders aus. Ich für meine Person bin gegen das Vorhaben", erklärte er. Lauer begründete seinen Standpunkt: Vom ursprünglichen Gedanken habe sich das Vorhaben weg entwickelt. Der Standort sei zwar zentral, aber doch total eingeengt. Es gebe keine eigene Zufahrt und keine Freifläche. Letztendlich warf der Beigeordnete die Frage auf, ob das alles Wert sei, eine solch große Investition als Gemeinde auf sich zu nehmen. Der Großteil der Ratsmitglieder stimmte dagegen. cos

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