Großsteinhausen Hoffnung auf ein richtiges Dorffest

Großsteinhausen · Großsteinhausens Bürgermeister Volker Schmitt blickt auf die Schwerpunkte des Jahres 2021 voraus.

 Die Grillhütte im Hochseiters (Bild) ist soweit fertig. Kleinere Restarbeiten stehen noch an. Für dieses Jahr ist die offizielle Übergabe an die Bevölkerung und Vereine fest eingeplant.

Die Grillhütte im Hochseiters (Bild) ist soweit fertig. Kleinere Restarbeiten stehen noch an. Für dieses Jahr ist die offizielle Übergabe an die Bevölkerung und Vereine fest eingeplant.

Foto: Norbert Schwarz

Rechtskraft für das neue Baugebiet in der Gewanne „Ober an der Kirche“ und dazu endlich mal wieder ein zünftiges Dorffest feiern zu dürfen: Das sind zwei innige Wünsche von Großsteinhausens Ortsbürgermeister Volker Schmitt zum Beginn des neuen Jahres. Wäre Corona nicht dazwischen gegrätscht, beim traditionellen Neujahrsempfang im protestantischen Pfarrheim hätten diese beiden Punkte fraglos im Mittelpunkt gestanden.  

Die Weichen für das neue Baugebiet rechterhand Ortsausgang Richtung Kleinsteinhausen sind bereits gestellt, erste rechtliche Schritte vom Ortsgemeinderat gemacht. „Mit dem im letzten Jahr einstimmig gefassten Aufstellungsbeschluss eröffneten wir sozusagen das Rechtsverfahren. Gibt es keine weiteren Corona-Probleme, sprich erschwerende Auflagen oder gar Verbote, dann kann am 21. Januar im Rat der Offenlegungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan gefasst werden“, sagt Ortsbürgermeister Schmitt im Gespräch, und die innere Anspannung dafür, dass dieser angedachte Ratstermin zustande kommt, ist förmlich spürbar. „Wir sind sonst weiter gehandicapt und die gesteckten Ziele nur noch erschwerend erreichbar“.

Diese musste schon in der vorgezogenen Beteiligung ausgeräumt werden. Von der SGD-Süd, der Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz in Kaiserslautern etwa kam ein nicht erwartet Fingerzeig mit der Überschrift: Schadloses Ableiten des Oberflächenwassers und Klärung der Abwässer. In diesem Zusammenhang lobt Volker Schmitt die wahre Sisyphusarbeit des Planungsbüros Wonka aus Nünschweiler, welches in alten Unterlagen bei den Verbandsgemeindewerken von Zweibrücken-Land so lange stöberte und recherchierte, bis ihm der rechnerische Nachweis gelang, das das anfallende Oberflächen- zusammen mit dem regulären Abwasser durchaus noch „Platz im Kanal“ findet.

Für 16 bis 18 neue Eigenheim soll Bauland geschaffen werden. Dazu noch in einem Pufferbereich die Ansiedlungsmöglichkeit für Handwerk und mittelständische Betriebe. Gewerbe, das sich mit einer Wohnbebauung vereinbaren lässt. „Die Gemeinde hat für das neue Bauland noch nirgendwo geworben. Dennoch ist die Sache im Ort publik. Mehr als ein Dutzend meist jüngere Baulandinteressierte haben sich allerdings bereits bei mir gemeldet und Interesse bekundet. Abgesprungen ist bisher noch niemand, was mir klar signalisiert, wie wichtig es ist, den Ort in dieser Beziehung zu entwickeln. Eine Einschätzung, wie sie auch die Mitglieder des Ortsgemeinderates voll und ganz teilen.“ Aufgrund der eigenen Finanzkraft ist das Thema neues Bauland nur mit einem Erschließungsträger zu stemmen. Die Abstimmung mit einem solchen ist bereits erfolgt.

Rund 2100 freiwillige Arbeitsstunden verrichteten bisher insgesamt wohl 40 bis 50 ehrenamtliche Helfer an der Baustelle „Grillhütte“, die in der Gewanne Hochseiters regelrecht aus dem Boden gestampft wurde. Damit kann ein lang gehegter Wunsch von allen noch dieses Jahr in Erfüllung gehen. „Viele Jahre haben wir um dieses Projekt regelrecht gerungen. Bei unzähligen Neujahrsempfängen war davon die Rede: Eine Grillhütte, wo sich Bürger und Vereinsmitglieder gesellig treffen können. Die zahlreichen Arbeitstage an der Baustelle mit den zahlreichen konstanten Helfern und solchen, die je nach Bedarf sich einbrachten, waren ein wunderbarer Beweis dafür, wie sehr alle sich dieses Projekt gewünscht und ihm dann auch verschrieben hatten.“

Mit dem Anerkennung als Schwerpunktgemeinde 2009 nahm das Vorhaben Gestalt an, entwickelte sich und bekam in der Dorferneuerung mit dem ergänzenden Projekt „Waldlehrpfad“ eine besondere Ausstrahlung und Eigendynamik. Zusammen mit der Försterehepaar Osterheld, das von der Firma Schmitz aus Ormont für die Gemeindewaldbewirtschaftung sorgt, wurde ein Lehrpfad entwickelt, der nicht allein Schulklassen und jüngere Besucher anspricht. Auf neun Schautafeln werden auf dem fast einen Kilometer langen Schaupfad der Wald, die Fauna und Flora samt den Tieren des Waldes näher gebracht. Für drei Altersgruppen steht in Rucksäcken entsprechendes Infomaterial zur Verfügung. Über einen QR-Code, welcher bei der Grillhütte auf das Handy fixiert werden kann, bekommen alle die Spielanleitungen. Damit könne zugleich ein wesentlicher Umweltbeitrag geleistet werden, weil weniger Papier für Laufzettel und ähnlichem abzubringen sei, stellt Volker Schmitt fest.

Mit einem Beitritt zum energetischen Quartierskonzept will der Ort sich zudem weiter dafür interessant machen, dass alte, oft bäuerliche Bausubstanz, einer anderen wohnlichen Nutzung mit besonderen energetischen Neuerungen erhalten bleibt.

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