Bilanz des „schwarzen Montag“ in Contwig, Hornbach und Zweibrücken Grenzüberschreitender Feuerwehr-Einsatzerfolg

Hornbach/Contwig/Zweibrücken · Auch durch intensive Zusammenarbeit konnten die Herausforderungen an mehreren Brandorten am „schwarzen Montag“ im Zweibrücker Land so gut gelöst werden.

 Kellerbrand in Hornbach: Die Heizung ist total abgebrannt. Dennoch, ein Feuerübergriff auf das Wohnhaus wurde erfolgreich verhindert.

Kellerbrand in Hornbach: Die Heizung ist total abgebrannt. Dennoch, ein Feuerübergriff auf das Wohnhaus wurde erfolgreich verhindert.

Foto: Norbert Schwarz

150 Feuerwehrleute aus den Löscheinheit der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, der Stadt Zweibrücken, der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben und sogar aus dem Saarland (nämlich die Feuerwehrleute aus Brenschelbach und Böckweiler) leisteten am Montag Hilfe bei Bränden in Contwig, Hornbach (wir berichteten ausführlich bzw. kurz) und am Zweibrücker Ex-US-Airportgelände.

In Hornbach brannte ein Heizungskeller bei einem Wohnhauses total aus. Die Feuerwehrexperten schätzen allein diesen Schaden auf 40 000 bis 50 000 Euro. Zum Leidwesen der betroffenen Hauseigentümer.

So betrüblich die drei Schadensereignisse, der „schwarze Montag“ brachte allerdings auch eine ganz besondere Erkenntnis: Die oftmals zitierte und beschworene Zusammenarbeit auf „auf interkommunaler Ebene“ klappt in der Realität vorzüglich, wie die Löscharbeiten erkennen lassen. Und in zwei der vier Einsätzen ging es um die konkrete Herausforderung, durch das erfolgreichen Bemühen von Feuerwehrkräften größeren Schaden von Hab und Gut der Mitmenschen im wahrsten Wortsinn abzuwehren.

Mit gleich vier Einsatzfahrzeugen unterstützten Zweibrücker Feuerwehrleute ihre befreundeten Wehrkameraden beim Großeinsatz in Contwig, wo ein älteres, bewohntes Reihenhaus brannte und die Feuerbrunst auf gleichfalls bewohnte Nachbarhäuser, darunter ein Restaurant mit Hotel überzugreifen konnte. Das neue Telekopmastfahrzeug der Zweibrücker ist einmal mehr ein großes Hilfsmittel gewesen. Zusammen mit der Drehleiter der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land konnte gleich von zwei Seiten das Feuer erfolgreich von oben bekämpft werden. Noch während dieses Einsatzes kam die Meldung eines Einsatzfalles am Zweibrücken Fashion-Outlet. Derweil die Stadtfeuerwehrleute noch ins Löschgeschehen in der Contwiger Hauptstraße eingebunden waren, konnte ein Teil der Hornbacher Einsatzkräfte für die Stadtwehr den Einsatzpart beim Outlet übernehmen. Das Helfen dort war bald erledigt (es war nur etwas angebrannt) und die Rückkehr zum Contwiger Einsatzort angeordnet. Dort reihte man sich bis zum Schluss wieder in die Reihe der Helfenden ein.

Die Löscheinheit aus Rieschweiler-Mühlbach (Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben) hatte die Einsatzformation dort inzwischen verstärkt und sozusagen den Hornbacher Part in Contwig übernommen. Kaum war alles soweit im Griff und die Einsatzutensilien verstaut, wurde der digitale Einsatzmelder bei Einsatzleiter Andreas Glahn (stellvertretender Verbandsgemeindewehrleiter) erneut aktiv.

Besagter Hornbacher Kellerbrand wurde gemeldet, dazu ein zusätzlicher Einsatzbefehl erneut auf dem ehemaligen US-Airportgelände, diesmal in der Göteborgstraße. Der Feueralarm bei einem Logistik-Unternehmen erwies sich allerdings als ein Fehlalarm. Die Zweibrücker Wehr konnte recht schnell zu ihrer Feuerwache, zurückkehren.

Mit Sack und Pack war die Hornbacher Wehr nach Contwig ausgerückt. Thomas Hohn, der Verbandsgemeindebeigeordnete und wie Bürgermeister Björn Bernhard ein engagierter Feuerwehrmann wusste um diesen Tatbestand. Wertvolle Zeit würde mit der Rückfahrt von Contwig nach Hornbach verstreichen, umsichtiges Handeln deshalb geboten. Hohn rief deshalb sofort die Leitstelle im benachbarten Saarland auf den Plan, die ihrerseits die Löscheinheiten aus Brenschelbach und Böckweiler zur feuerwehrtechnischen Nachbarschaftshilfe nach Hornbach eilen ließ. Den Erstangriff nach der Brandmeldung hatten dort sieben Hornbacher Feuerwehrleute vorgenommen. Mit restlichem Feuerwehrmaterial, das teilweise schon als ausgemustert im Gerätehaus gelagert worden war. 40 Feuerwehrleute, einschließlich der Helfer aus dem Saarland, hatten dann den Brand im Heizungskeller bald gelöscht. Erfolgreich wurde das Übergreifen auf das Wohngebäude verhindert. Der Hauseigentümer musste allerdings mit einer Rauchgasintoxikation ins Zweibrücker Krankenhaus verbracht werden.

Den Löscheinsatz in der Hornbacher Bahnhofstraße hatten Thomas Hohn und Oliver Feix gemeinsam geleitet. Außer der Löscheinheit der Klosterstadt, Brenschelbach und Böckweiler waren auch die Feuerwehrleute aus Rieschweiler-Mühlbach, Mauschbach und Dietrichingen zum Brandort gekommen Damit Schlimmeres verhindert werden konnte.

Thomas Hohn: „Trotz der materiellen Schäden, es gab weder in Contwig noch in Hornbach oder den anderen Einsätzen Personenschäden zu beklagen. Die Zusammenarbeit mit der Stadtfeuerwehr hat bestens geklappt, dieser Einsatztag am Montag war ein weiterer Beweis für ausgezeichnete Zusammenarbeit bei der Feuerwehr auf interkommunale Ebene. Wie man gesehen hat funktioniert das ebenso gut zwischen den Verbandsgemeinden und wenn es sein muss auch über die Landesgrenzen hinweg. Ehrenamtlich haben einmal mehr die Feuerwehrfrauen und Männer bei großer Hitze Großartiges geleistet. Gelebte Nächstenliebe, Einsatz für den Nachbarn und Mitmenschen. Es war bei allen Einsätze einfach der Wahnsinn, wie das alles trotz der Ernsthaftigkeit in Harmonie verlief. Ein großer Tag fürs Helfen, für die Ehrenamtlichkeit schlechthin!“

Das THW Zweibrücken half in Contwig mit vier Kräften der „Schnelleinsatzgruppe Eigentumssicherung“, an dem Wohnhaus umfangreiche Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen.

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