Industrie will Frauen-Anteil erhöhen

Zweibrücken. Die rheinland-pfälzischen Grünen drängen immer mehr auf eine Quote, um den Frauenanteil in Unternehmensführungen zu erhöhen: Nach Wirtschaftsministerin Eveline Lemke hat jetzt auch Frauenministerin Irene Alt die Frauenquote gefordert (wir berichteten)

Zweibrücken. Die rheinland-pfälzischen Grünen drängen immer mehr auf eine Quote, um den Frauenanteil in Unternehmensführungen zu erhöhen: Nach Wirtschaftsministerin Eveline Lemke hat jetzt auch Frauenministerin Irene Alt die Frauenquote gefordert (wir berichteten). Das Ziel, mehr Frauen in Spitzenpositionen zu bringen, wird in den großen Zweibrücker Betrieben zwar geteilt, ergab eine Merkur-Rundfrage - doch gesetzliche Vorgaben werden abgelehnt.Terex-Personalgeschäftsführer Michael Wöhler etwa räumt unumwunden ein, dass er den Frauenanteil von sieben Prozent unter den Terex-Führungskräften in Zweibrücken für "zu wenig" hält. Das Problem liege aber keineswegs daran, dass der Zugang von Frauen zur Führungsebene schwer sei - denn auch unter allen Mitarbeitern liege der Frauenanteil nur bei 7,5 Prozent: "Wir sind bestrebt, den Anteil in allen Teilen des Unternehmens zu erhöhen. Dazu braucht man aber auch Frauen, die auch als Konstrukteure oder Ingenieure arbeiten wollen", verweist Wöhler auf ein branchenübliches Problem. Von einer gesetzlichen Quote halte er "gar nichts, das geht an der Realität vorbei, wie auch der Unterschied von sieben und 7,5 Prozent zeigt".

Hartmut Pallmann, Geschäftsführer des gleichnamigen Zerkleinerungstechnologie-Unternehmens, fände "eine Quote für mittelständische Unternehmen quatsch". Noch habe man nur wenig weibliche Führungskräfte, etwa in der Leitung des Rechnungswesens oder im Patentwesen - aber der Anteil wird sich im Laufe der Jahre erhöhen", ist Pallmann zuversichtlich, weil es beispielsweise im Einkauf direkt unter der Führungsebene etliche Frauen gebe.

Der Frauenanteil beim Führungspersonal von John Deere "hat sich schon verbessert", berichtet Personalreferent Hartmut Andres, liege aber erst bei fünf Prozent. Man sei unternehmensweit bestrebt, diesen Anteil zu erhöhen. Vor allem in Nordamerika, wo das Thema Gleichberechtigung schon viel länger gesellschaftlich verankert sei, sei John Deere diesbezüglich schon weiter: "Bei uns in Deutschland fängt das erst langsam an."

Kubota-Personalchef Christian Seiler will zum Thema Frauenquote nichts sagen, denn: "Für uns ist das Wissen der Mitarbeiter und deren Umsetzung entscheidend und nicht das Geschlecht." Auch TLT-Turbo gab keine Stellungnahme ab.

"Wir sind bestrebt, den Anteil in allen Teilen des Unternehmens zu erhöhen."

Michael Wöhler, Terex

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