In Zweibrücken fehlen die Bufdis

Zweibrücken. Eher wenig Interessenten gibt es bislang in Zweibrücken für den neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD). Dabei ist die Nachfrage bei den Einrichtungen groß, seit es durch die Aussetzung der Wehrpflicht keine Zivildienstleistenden mehr gibt.Das Wichernhaus hat noch keine einzige Bewerbung für den BFD verzeichnen können

Zweibrücken. Eher wenig Interessenten gibt es bislang in Zweibrücken für den neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD). Dabei ist die Nachfrage bei den Einrichtungen groß, seit es durch die Aussetzung der Wehrpflicht keine Zivildienstleistenden mehr gibt.Das Wichernhaus hat noch keine einzige Bewerbung für den BFD verzeichnen können. "Dass die Zivis fehlen, merkt man hinten und vorne", meint Heimleiter Raphael Baumann. Junge BFD-ler, auch Bufdis genannt, würde man dort im "technischen und im pflegerischen Bereich" gerne einsetzen, wenn es sie denn gäbe.

Das St. Elisabeth Krankenhaus in Zweibrücken hat ähnliche Probleme. Auch dort gab es Zivis, doch seit der Abschaffung des Zivildienstes melden sich keine Freiwillige. "Das merkt man schon", sagt der Geschäftsführer Günter Merschbächer, "wir könnten weiterhin welche gebrauchen". Auch hier würden die Bufdis Einsatz im "technischen Dienst und in der Pflege" finden.

Etwas besser sieht es beim Kreisverband des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) aus. Derzeit habe man dort zwar noch niemanden einstellen können, der sich für den BFD beworben habe, allerdings viele für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Das liege daran, dass vor noch nicht allzu langer Zeit den Eltern der Bufdis kein Kindergeld ausgezahlt wurde, die Eltern der FSJ-ler allerdings weiterhin Kindergeld beziehen konnten. Bufdis beziehungsweise FSJ-ler setze der ASB Kreisverband im Krankentransport und im Rettungsdienst ein. Sogar "die Qualifikation zum Rettungssanitäter" könne man erlangen.

Mit immerhin einem Bufdi kann das Evangelische Krankenhaus in Zweibrücken aufwarten. Auch hier gibt es keine große Nachfrage. "Sie nimmt zwar zu, aber nur spärlich", bedauert Personalleiter Stephan Schreiner: "Zwölf Zivildienstplätze könnten umgewandelt werden." Zum Einsatz würden die Bufdis laut Schreiner "in der Pflege, auf der Station und in der Zentrale" kommen. Außerdem könnten sie "im Patientenbegleitdienst und in der Patientenaufnahme" arbeiten und "verwalterische und hausmeisterische Tätigkeiten" verrichten.

Hintergrund

Am BFD darf jeder, der die Schulpflicht erfüllt hat, teilnehmen. Nach oben gibt es keine Altersgrenze. Die Einsatzbereiche sind: Soziale Bereiche wie Jugendarbeit, Altenpflege oder Behindertenhilfe, Umwelt- und Naturschutz, Sport, Integration, Kultur- und Denkmalpflege, Bildung und Zivil- und Katastrophenschutz. Die Verpflichtungsdauer liegt in der Regel bei zwölf Monaten. Im Gegensatz zum Zivildienst erhält man aber keine Heilfürsorge, keine kostenlose Bahnfahrten und keine Ausbildungsförderung. Allerdings gibt es als Gegenleistung ein Taschengeld, dessen Höchstgrenze bei 330 Euro monatlich liegt, sowie kostenlose Seminare, Bekleidung, Verpflegung und Unterkunft. Mittlerweile haben Eltern auch wieder Anspruch auf Kindergeld, was am Anfang der Einführung des BFD nicht der Fall war. Der Bundesfreiwilligendienst gleicht dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) sehr. rme

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