In gewohnter Umgebung alt werden

Die Menschen wollen in ihrer gewohnten Umgebung alt werden. Das ist aber oft aus gesundheitlichen Gründen ohne Hilfe nicht möglich. Mit zunehmendem Lebensalter fällt es immer schwerer die Herausforderungen des Alltags, wie Kochen, Pflegen oder Putzen nicht mehr selbst zu stemmen.

 Das Gesundheits- und Pflegezentrum Battweiler. Fotos: Jörg Jacobi

Das Gesundheits- und Pflegezentrum Battweiler. Fotos: Jörg Jacobi

Deshalb ist es besonders wichtig, dass es Einrichtungen, wie das Gesundheits- und Pflegezentrum in Battweiler der Ökumenischen Sozialstation gibt, die den Betroffenen unter die Arme greifen.

So gibt es in der vor zwei Jahren eröffneten Einrichtung in der Johannisstube zwölf Plätze für die Tagespflege . Sie ist wie eine große Wohnung eingerichtet, inklusive einer 70 Quadratmeter großen Terrasse. Es gibt Angebote wie Gymnastik und Gedächtnistraining. Ferner wurden Spiele, CDs, Filme, Liederbücher und Instrumente angeschafft. "Geöffnet hat die Johannisstube von 7.30 bis 16.30 Uhr", informiert Peter Haase, Geschäftsführer der Sozialstation, die in Battweiler den früheren Dorfladen gekauft hat. Für das Pflegezentrum wurde dieser dann umgebaut und erweitert.

Die Sozialstation mit ihren 65 Mitarbeitern in Battweiler ist mit mehreren Standbeinen vertreten. Neben der Tagespflege steht sie vor allem für die Betreuung zu Hause zur Verfügung. Umfangreiche Beratung biete der Pflegestützpunkt im Haus, der sich in Trägerschaft der Pflegekasse, des Landes Rheinland-Pfalz und des Ambulante-Hilfe-Zentrums der Ökumenischen Sozialstation befinde. "Die Beratung ist vertraulich, kostenlos sowie trägerneutral und wird bei Bedarf auch zu Hause durchgeführt", so Haase. Vorrangiges Ziel sei es, die Selbständigkeit der Hilfe- und Pflegebedürftigen zu verbessern und so ein Verbleiben in der eigenen Wohnung und dem bisherigen Lebensumfeld zu ermöglichen. Während der Beratung würden die Kunden einen Überblick über die Kosten und Leistungsangebote ambulanter, teilstationärer und stationärer Pflegepartner sowie mobiler Dienste in der Region erhalten. Auf Wunsch werde auch ein individueller Hilfeplan erstellt.

Im Pflegezentrum gibt es außerdem noch eine podologische Praxis, die vor allem für die medizinische Fußpflege von Diabetes-Patienten zuständig sei.

"Als Nächstes wollen wir auch Palliativ-Pflege anbieten", berichtet der Geschäftsführer . So sollen dabei Patienten, die sich dafür entschieden haben zuhause zu sterben, dabei die pflegerische und medizinische Unterstützung erhalten. "In der Südwestpfalz gibt es ein solches Angebot noch nicht", sagt Haase, der aber auf entsprechende Hilfen im Saarland verweist. Für den Aufbau der Logistik fehle es hier aber bisher an der finanziellen Unterstützung. Es handele sich um Kosten in Höhe von 100 000 Euro.

Der Geschäftsführer unterstreicht, dass die Sozialstation auch einen wichtigen Beitrag bezüglich der Berufsausbildung leiste: "Wir haben derzeit sieben Azubis." Nur so könne auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Von den vier Auszubildenden, die ihr Examen machen, würden alle übernommen. Die Sozialstation biete auch jederzeit Praktika und Schnuppertage an, um bei den Jugendlichen die Begeisterung für Pflegeberufe zu wecken.

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