„In 80 Minuten durch die Musik“

Contwig · Die Jungen Chöre München wurden 1952 unter dem Namen Münchner Chorbuben gegründet. Sie wirkten unter anderem in bedeutenden Uraufführungen von Werken Carl Orffs mit. Jetzt waren sie in Contwig zu Gast.

 Der Junge Chor aus München beim Konzert in der Laurentiuskirche in Contwig. Foto: Lehmann

Der Junge Chor aus München beim Konzert in der Laurentiuskirche in Contwig. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

Das Konzert der Jungen Chöre in der St.-Laurentius-Kirche in Contwig stand unter dem Motto: "In 80 Minuten durch die Musik ", durch Kirchen- und Volksmusik, durch Musicals und Filmmusik, durch Klassik und Oper. Der Chor besteht aus 60 Mädchen und Jungen zwischen sechs und 18 Jahren, es waren aber nicht alle gekommen. Die geräumige Kirche war gut besetzt, die Stimmung einnehmend. Helle Kinderstimmen standen ganz im Vordergrund. Tourneen führten den Chor schon durch ganz Europa, bis nach Amerika und Australien sind sie bereits gekommen. Vor mehreren Päpsten traten sie schon an - Fernsehen und Radio waren auch schon da.

In dem riesigen Kirchenschiff wirkten die Kinder mitunter etwas verloren, die Stimmen auch. Dirigent Bernhard Reimann hat seine Sänger voll im Griff, die Sänger sind technisch hervorragend ausgebildet, Klang, Intonation, Zusammenspiel und Ausdruck sind tadelsfrei. Im "Katzenduett" von Rossini zeigen die beiden Sänger schauspielerisches Talent, ihr Miauen klingt original und originell.

Mit einer Weise, entstanden um das Jahr 1000, in einer Bearbeitung des Dirigenten, ziehen die Chorsänger in die Kirche ein. Mit geistlichem Chorgesang des 15. Jahrhunderts bis hin ins 20. geht es weiter. Beethovens "Die Himmel rühmen", gelingt wunderbar, Rheinbergers "Ave Regina" ebenso. Eine Suaheliweise und das Spiritual "Joshua fit the battle of Jericho" kommen vielleicht etwas zu akademisch daher.

Bei bayerischen Volksliedern zu Akkordeonbegleitung sind sie aber wieder ganz zu Hause. Mozart darf natürlich nicht fehlen und Bach schon gar nicht, das frühe Genie. Insgesamt war es ein kontrastreiches Konzert auf hohem Niveau, das allen viel Freude bereitet hat, der Beifall wollte nicht enden. CDs gab es zu erwerben, der Eintritt war frei. Hohe Kunst zahlt sich aus, wie der sehr gute Besuch des Konzertes bewies.

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