IGS Contwig schließt eine Lücke

Contwig · Ab dem kommenden Schuljahr bietet die IGS Contwig für die neuen Schüler der fünften Klassen eine sogenannte Halbtagsklasse plus an. An einem Tag in der Woche haben diese Schüler dann Ganztagsunterricht.

 Die IGS in Contwig erweitert ihr Angebot. Foto: pma/nlg

Die IGS in Contwig erweitert ihr Angebot. Foto: pma/nlg

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Ganztagsklassen bieten den Schülern mit Arbeitsgemeinschaften und Unterricht ein großes Förderangebot an. Auf der anderen Seite sind die Schüler bis in den späten Nachmittag in der Schule. "Zwischen den Extremen müssen sich die Eltern und Schüler entscheiden", verdeutlicht der Leiter der Integrierten Gesamtschule Contwig , Thomas Höchst, die Schwierigkeit der Eltern . Um diese Lücke zu schließen, bietet die IGS ab dem kommenden Schuljahr für die neuen Schüler der fünften Klassen eine "Halbtagsklasse plus" an. "Das gibt es in der Schullandschaft in unserem Raum noch nicht."

Bei der Anmeldung für die Schule vom 28. Januar bis 1. Februar 2017 können die Eltern die Kinder erstmals für die Halbtagsklasse plus anmelden. "Es ist ein freiwilliges, festes Angebot", sagt Höchst. Die Anmeldung gilt erst mal für ein Vierteljahr. An einem Tag in der Woche haben diese Schüler Ganztagsunterricht.

In der siebten Stunde wird gegessen, dann steht eine Stunde Hausaufgabenbetreuung auf dem Plan, bevor in der neunten Stunde in einer Förderstunde Deutsch oder Mathematik unterrichtet wird. Dabei werden die schwächeren und die begabteren Schüler entsprechend gefördert. In der zehnten Stunde können die Schüler an einer AG im musischen oder künstlerischen Bereich teilnehmen. Die Halbtagsklassen plus haben eigene Arbeitsgemeinschaften.

Das neue Angebot ändere nichts an der Einstellung zur Ganztagsschule, sagt Höchst. "Das ist eine tolle Sache." Von den 745 Schülern der IGS sind 563 Ganztagsschüler. Oder von 24 Klassen sind nur noch zwei reine Halbtagsklassen.

Unter dem Motto "gemeinsam mit uns ans Ziel" stellt die Schule das neue Konzept der Begabtenförderung. Wobei jeder Schüler nach seiner Begabung gefördert werden müsse, sagt die Oberstufenleiterin Steffi Theis. "Unsere Aufgabe ist es die schwächeren Schüler weiter zu bringen. Aber wir sind auch gefordert, dass die starken Schüler ihre Begabung ausleben können", ergänzt die stellvertretende Schulleiterin Dagmar Frank.

Das soll mit vier Bausteinen erreicht werden, erläutert Höchst. So sollen in Begabten-Arbeitsgemeinschaften der fünften und sechsten Klasse während der freien Arbeit in der neunten Stunde gemeinsam "noch einen Tick mehr" machen. Dazu sollen die Schüler ebenfalls in der neunten Stunde bei ihrer freien Arbeit selbstständig die gestellte Aufgabe angehen und am Ende der Woche abliefern. Höchst: "Wir müssen die Schüler dazu bringen, dass sie selbstständig lernen." Spezielle Materialien zur Intelligenzförderung stehen in allen fünften und sechsten Klassen zur Verfügung. Dazu nimmt die Schule weiter an Wettbewerben teil.

Als dritte Neuerung wird ab dem kommenden Schuljahr für die Schulanfänger ein "Erziehungsvertrag" zwischen Eltern und Schule abgeschlossen. "Erziehung ist eine gemeinsame Aufgabe von Eltern und Schülern. Und funktioniert nur, wenn beide an einem Strang ziehen", nennt Höchst die Grundzüge des im Entwurf befindlichen Vertrags. Darin sind die pädagogischen und organisatorischen Konzepte der Schule ebenso aufgeführt wie Konsequenzen bei Fehlverhalten. So sollen prügelnde Kinder an dem Tag nach Hause geschickt werden. "Die Vorfälle werden dann am nächsten Tag gemeinsam aufgearbeitet", sagt Frank. "Das ist ganz transparent. Da weiß jeder, woran er ist", betont Höchst. Es werde mit den neuen Schülern begonnen, sagt Theis. Aber es werde überlegt, ob das nicht auch für die anderen Klassen eingeführt werden soll.

Infoabend für die fünften Klassen am Mittwoch, 9. November, 19 Uhr, in der Turnhalle. Tag der offenen Tür am Samstag, 26. November, 9.30 bis elf Uhr.

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