Ignorieren hilft nicht

NeonazisIgnorieren hilft nichtZu "Rimbrecht: Nazis Lust am Demonstrieren nehmen" (Merkur vom 6. März)Marschierende Nazis mit Fahnen und Lautsprechermusik, mit antidemokratischen Hetzreden bei gleichzeitiger Ausnutzung der Parteienfinanzierung und der Grundrechte des demokratischen Rechtsstaats - es ist eine gespenstische Szenerie

 Noch ist unklar, ob der Rosengarten Denkmalschutz erhält. Foto: pm

Noch ist unklar, ob der Rosengarten Denkmalschutz erhält. Foto: pm

NeonazisIgnorieren hilft nichtZu "Rimbrecht: Nazis Lust am Demonstrieren nehmen" (Merkur vom 6. März)Marschierende Nazis mit Fahnen und Lautsprechermusik, mit antidemokratischen Hetzreden bei gleichzeitiger Ausnutzung der Parteienfinanzierung und der Grundrechte des demokratischen Rechtsstaats - es ist eine gespenstische Szenerie. Kein Wunder, dass das Ganze vielen noch irgendwie unwirklich erscheint. Entsprechend wird noch immer, scheinbar liberal, von manchen die Meinung vertreten, durch Ignorieren könne man den Spuk los werden.Doch nach allen Erfahrungen ist dies eine Selbsttäuschung. Allein das martialische Auftreten der Nazis ist bereits psychische Gewaltanwendung, die im Verzicht mancher Bürger, an solchen Tagen in der Innenstadt einzukaufen, auch leider ihre Wirkung zeigt. Und die Heuchelei, mit der ein solcher Aufzug als "Trauermarsch" angekündigt wird, verhöhnt geradezu den gesunden Menschenverstand. Auch in Dresden sind sie jahrelang mit wachsenden Zahlen so marschiert - bis endlich im Februar 2010 ihnen durch bürgerschaftliches Entgegentreten von mehr als 15 000 Demokraten Einhalt geboten wurde.Ebenso ist auch in Zweibrücken demokratische Courage gefragt: Wer die Nazimärsche ablehnt, möge das doch auch auf die Straße tragen! Nicht, um Krawall zu machen: Man sollte der Polizei ihre Aufgabe, mögliche gewaltsame Zusammenstöße zu vermeiden, nicht noch erschweren. Doch damit der Satz nicht erneut Wirklichkeit wird: "Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf." Eckart Emrich, Zweibrücken RosengartenDenkmalschutz tut NotZu "Forderung nach Denkmalschutz wird lauter" (Merkur vom 5. März)Über die Notwendigkeit, den Rosengarten unter Denkmalschutz zu stellen, braucht man nicht zu weiter diskutieren. Je schneller, umso besser!Als Grund genügt schon die Aussage von Bauamtsleiter Morscher, der unter anderem die Meinung vertritt, dass die Stadt als Eigentümerin der Anlage in Sachen Veränderungen an dem Park ohnehin das Heft in der Hand hat. Aber genau da liegt der Hund begraben. Im Rosengarten wurden bis an die Grenzen der Verantwortungslosigkeit wenig geglückte, aber dafür umso radikalere Eingriffe vorgenommen, welche auch die Pflanzflächen drastisch reduzierten. Der Denkmalschutz für den Rosengarten wäre deshalb von allergrößter Bedeutung, weil der so eine Art "Bestandserhaltungsmaßnahme aus Notwehr" wäre, um denselbigen vor einer eventuellen Unfähigkeit der Verantwortlichen im Garten- und Bauamt zu schützen, welche ja mit dem besagten Heft in der Hand im Rosengarten äußerst sorg- und behutsam hausten. Es nützt wenig, wenn wir (glücklicherweise) mit Herrn Hübscher einen begnadeten und einfühlsamen Gärtnermeister im Rosengarten haben, wenn dieser vielleicht eines Tages resigniert zurücksteckt, nur weil er nach Anweisung von verantwortlichen Koryphäen handeln müsste. Willi Brombacher, Zweibrücken

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Leserbriefe zur Diskussion von Themen, über die der Pfälzische Merkur berichtet hat. Damit ein möglichst großer Leserkreis zu Wort kommen kann, müssen Zuschriften gekürzt werden. Anonyme oder fingier
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