Premiumwanderweg Hornbacher Paradiesgartenweg mit Minister Wissing eröffnet

Hornbach · Über 200 Wanderer und Wirtschaftsminister Volker Wissing kommen zur Premiere des neuen Premiumweges nach Hornbach.

 Der Schein trügt: Zur Einweihung desParadiesgartenweg, sind nicht allein Wanderinnen unterwegs gewesen, wie dieses Bild vermuten lässt. Doch alle lobten die herrliche Landschaft rund um die Klosterstadt.

Der Schein trügt: Zur Einweihung desParadiesgartenweg, sind nicht allein Wanderinnen unterwegs gewesen, wie dieses Bild vermuten lässt. Doch alle lobten die herrliche Landschaft rund um die Klosterstadt.

Foto: Norbert Schwarz

Seit diesem Wochenende kann der „Sanfte Tourismus“ in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land mit einem weiteren Glanzlicht aufwarten: dem Premiumwanderweg „Paradiesgartenweg“ in der Klosterstadt Hornbach. Gut 200 Wanderer kamen bei idealem Wanderwetter, um als erste große Wandergruppe die 11,4 Kilometer lange Wanderroute auf Schusters Rappen zu erkunden und wahrlich in paradiesischer Art und Weise den für rund 40 000 Euro neu geschaffenen Wanderweg zu eröffnen.

Landes-Wirtschaftsminister Volker Wissing war in der Pirminiushalle dabei, als Stadtbürgermeister Reinhold Hohn (beide FDP) noch einmal die Schwierigkeiten Revue passieren ließ, die beim Schaffen des zweiten Premiumwanderweges in der Verbandsgemeinde ausgeräumt werden mussten, damit nun die Wanderstiefel geschnürt werden konnten. Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD) freut es derweil, dass in diesem Jahr auch noch der dritte Premiumweg, die Deutschritter-Tour in Battweiler, Realität wird. Zum Ausklang der Wandersaison, davon gehen die Verantwortlichen aus, soll es im nordöstlichen Zipfel der Verbandsgemeinde mit der Eröffnung soweit sein.

„Die Namensgebung ist wahrhaftig geglückt, es ist ein paradiesischer Wanderweg und das nicht allein wegen des Verzehrs von Frühäpfeln und Zwetschgen“, meinte gestern in Hornbach Wandergast Müller aus dem benachbarten Dietrichingen, der sich als begeisterter Wanderenthusiast die Freigabe dieser reizvollen Wanderstrecke nicht hatte entgehen lassen wollen.

„Paradiesisch, der Stadtbürgermeister Hohn hätte nur noch etliche Evas präsentieren müssen, welche einem die verführerischen Äpfel reichen“, war der nicht ganz ernst zu nehmende Wunsch von Rolf Kalleder aus Dellfeld, der wie alle Teilnehmer dieser Eröffnungstour geradezu schwärmerisch von der Wanderstrecke bereits zur hälftigen Zwischenstation in der Fischerhütte beim idyllisch gelegenen Becherbachweiher berichtete. Die abwechslungsreichen Landschaftsbilder, der einladende Talkessel in der Becherbach, die kurzen, mitunter Kräfte zehrenden Anstiege und die sich daran anschließenden Wegpassagen auf Höhenniveau, das alles mache mit etwas Vorstellungskraft das Wandern in einem „Paradiesgarten“ möglich.

Übrigens auch eine Feststellung, die zur Eröffnung auch schon Wanderer machten, die nicht aus der Region kamen und den Paradiesgartenweg nicht zusammen mit der großen Wandergruppe unter der fachlichen Führung von Maritta Kolbe und Bernd Forsch erkundeten, sondern ganz für sich allein die Gegend „Mitten im Klosterland“ erkunden wollten. Die noch taufrische plakative Beschilderung mit einer stilisierten Sonne über Hügeln auf weiß-orangefarbenem Grund mache das überaus leicht, so das aus Krefeld kommende Ehepaar, welches dermaßen von der landschaftlichen Idylle angetan war, dass es mit Sicherheit diesen Paradiesgartenweg nicht zum letzten Mal gelaufen sei.

Durch Wiesen und Felder, Wald- und Talauen verläuft die fast 12 Kilometer lange Route, die viele markante Punkte wie etwa die „Spitzbubenbrücke“, Quetschen-Allee oder das Refugium der Klosterstadtfischer in der Becherbach vorzuweisen hat. Bei der Gimpelwaldhütte kann ebenso wie bei der Fischerhütte Zwischenstation zum Verschnaufen und Stärken gemacht werden.

Mit einer topografischen Besonderheit kann der neue Premiumwanderweg gleichfalls aufwarten: Die Route streift sowohl das Biosphärenreservat Bliesgau als auch das des Pfälzerwaldes/Nordvogesen. Der naturnahe Weg führt zudem über saarländisches Gebiet, und bei der „Spitzbubenbrücke“, der Name lässt es erahnen, geht es hinüber nach Frankreich und den Höhenrücken dann wieder zurück auf deutsches Territorium.

 Jürgen Gundacker überreichte Reinhold Hohn die Urkunde des Deutschen Wanderinstitutes, in Gegenwart von Volker Wissing (von links).

Jürgen Gundacker überreichte Reinhold Hohn die Urkunde des Deutschen Wanderinstitutes, in Gegenwart von Volker Wissing (von links).

Foto: Norbert Schwarz

Bei der förmlichen Eröffnung in der Pirminiushalle skizzierte Stadtbürgermeister Hohn noch einmal die Schwierigkeiten, die bei der Projektrealisierung auszuräumen waren. Stichwort: Finanzielle Ausstattung der Kommunen. Weil das Anlegen eines solchen Premiumwanderweges zu den freiwilligen Aufgaben zähle und der städtische Haushalt defizitär sei, habe die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land in die Bresche springen müssen. Auch das Land steuerte 16 000 Euro bei. Für Wirtschaftsminister Volker Wissing war Hohns Anmerkung dennoch ein klares Zeichen dafür, sich verstärkt um die bessere finanzielle Ausstattung der Gemeinden und Städte zu kümmern. Dort nämlich spiele sich das Leben ab, so Hohn. Jürgen Gundacker lobte die Zusammenarbeit und Minister Wissing betonte noch einmal, dass gerade das Wandern auch zukünftig ein wichtiges Element für den Tourismus in Rheinland-Pfalz sei. Der Ausbau des Wanderangebotes werde deshalb weiter vorangetrieben.

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